Agrana setzt auf Indien und China im Sinne der globalen Präsenz
Konzern ist seit kurzem am Subkontinent und baut zweites Werk
im Reich der Mitte - BILD GRAFIK
Der börsennotierte Zucker-, Frucht- und Stärkeriese
Agrana will nach einer Gewinnsteigerung und einer Kapitalerhöhung im
abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 im neuen Geschäftsjahr
weiterwachsen. Das Wachstum will der heimische Konzern vor allem in
den osteuropäischen Nachbarländern, China und Indien lukrieren.
Indien ist seit kurzem das 25. Land weltweit, in dem die Agrana
tätig ist.
Agrana-Vorstandschef Johann Marihart bezeichnete den
südostasiatischen Raum generell als wichtig. Indien und China seien
wichtig für die globale Präsenz des Konzerns. "Indien ist ein
Milchland. Man isst nur die Kühe nicht. Joghurt ist Teil der
täglichen Ernährung. Es ist auch ein Fruchtland." Gerade im
ausgeprägten städtischen Bereich des Subkontinents erwartet sich
Marihart, dessen Vertrag eben erst bis 2021 verlängert wurde, großes
Wachstumspotenzial. Den Vertrag hat er vor zu erfüllen. "Ich fühle
mich fit", sagte der Agrana-Chef am Freitag bei der
Bilanzpressekonferenz in Wien. Das Frucht-Werk in Indien befinde
sich in einer agrarischen Region, wo auch Agrana-Kunden firmieren.
In China sei die Lage verglichen zu Indien "durchaus ähnlich",
sagte Marihart zum weiteren Wachstumsmarkt und weltgrößten
Joghurtmarkt. Dort wird eine zweite Produktionsstätte errichtet.
"Diese ist wichtig von der Menge und der Redundanz der Produktion
her." Die Tendenz spreche für ein sehr starkes Wachstum der Mitte.
Da das erste Werk nahe Peking an seine Auslastungsgrenzen gestoßen
ist, wird mehr als tausend Kilometer südlich nahe Shanghai ein
zweites errichtet. "Die Kapazität wird bei 30.000 Tonnen
Fruchtzubereitungen (pro Jahr, Anm.) liegen", sagte Marihart.
Zunächst werden bis zur Inbetriebnahme des neuen chinesischen
Werks, die nach Plan im November 2018 erfolgen soll, was laut
Marihart "ein tougher Zeitplan" ist, 17 Mio. Euro investiert. In
weiterer Folge sollen die Produktionslinien in den folgenden fünf
Jahren erweitert werden. Am Ende rechnet man mit einer
Investitionssumme von 22 Mio. Euro.
Im laufenden Geschäftsjahr will die Agrana 140 Mo. Euro
investieren. Bei Umsatz und EBIT rechnet Marihart mit moderaten
Anstiegen. Die Dividende sollte mit 4 Euro je Aktie konstant
bleiben. Die Ausschüttungsquote dürfte sich aber von zuletzt rund 60
Prozent Richtung 50 Prozent annähern. Auf das Ende der Zuckerquote
ist man vorbereitet. In Österreich gibt es heuer etwas weniger
Rübenflächen, dafür etwas mehr in den östlichen Nachbarländern, in
denen die Agrana auch wachsen will.
( 0495-17, Format 88 x 66 mm)
(Schluss) phs/cri
ISIN AT0000603709
WEB http://www.agrana.com