Porr forciert Präsenz in Deutschland
Produktionsleistung soll dort 2017 gegenüber dem Vorjahr von
über 800 Mio. Euro auf mehr als 1 Mrd. Euro zulegen -
Mitarbeiterstand dürfte von mehr als 3.000 auf fast 4.000
wachsen - BILD
Der hierzulande zweitgrößte Baukonzern Porr (hinter
der Strabag) will in Deutschland weiterhin massiv wachsen. Die
Produktionsleistung soll dort heuer gegenüber 2016 von mehr als 800
Mio. auf "deutlich über 1 Mrd. Euro" zulegen, wie Konzernchef
Karl-Heinz Strauss heute, Dienstag, bei der Bilanzpressekonferenz
berichtete. "Wir werden komplett flächendeckend vertreten sein."
In dem Nachbarland könne die Porr "im Verkehrswegebau in Zukunft
gutes Geld verdienen". Die Deutschen hätten dafür jährlich 100 Mrd.
Euro im Budget, hinzu kämen weitere 260 Mrd. Euro über die nächsten
zehn bis 15 Jahre verteilt. Die Österreicher rechnen sich bei der
Ausschreibung öffentlicher Aufträge gute Chancen aus.
"Der Markt Deutschland ist für uns eine klare Wachstumsstrategie
und wir werden noch das eine oder andere Unternehmen dazukaufen",
bekräftigte der Porr-Chef. Zuletzt hatte der Konzern den deutschen
Tiefbauspezialisten Oevermann mit über 800 Mitarbeitern um rund 60
Mio. Euro übernommen. "Mit Oevermann und unserem Engineering werden
wir vom Sanierungsboom in Deutschland profitieren."
Die Porr habe in den vergangenen zwei Jahren kräftig in
Akquisitionen und Mitarbeiter investiert. Der Personalstand in
Deutschland soll heuer gegenüber 2016 von über 3.000 auf fast 4.000
weiter steigen. "Es ist uns gelungen, sehr gutes Schlüsselpersonal
zu gewinnen - teilweise aus Österreich, teilweise aus Osteuropa",
sagte Strauss. Die Mitarbeiter würden in den Porr-Akademien in
Österreich und Polen ausgebildet und nach Deutschland geschickt.
Denn es sei dort schwer, gewerbliches Personal zu bekommen.
Mit der Übernahme der Franki Tiefbau (mit der Marke
"Frankipfahl") und der Marke Stump, die von der Alpine stammt, sowie
mit der Marke Porr gehöre der österreichische Baukonzern in
Deutschland bereits "zu den Top-3-Spezialtiefbauunternehmen",
betonte Strauss. Auch der Hochbau habe "eine signifikante Größe".
2016 verzeichnete die Porr in Deutschland einen Auftragsbestand
von mehr als 1,3 Mrd. Euro, der Auftragseingang lag den Angaben
zufolge bei 860 Mio. Euro. Zum Vergleich: Konzernweit erreichte der
Orderbestand im abgelaufenen Jahr 4,8 Mrd. Euro, der Neuzugang wurde
mit 4,15 Mrd. Euro beziffert. Die gesamte Bauleistung lag bei 3,93
Mrd. Euro. Die Porr beschäftigte im Durchschnitt 15.328
Arbeitnehmer, 8.724 davon in Österreich.
(Schluss) kre/ggr
ISIN AT0000609607
WEB http://www.porr-group.com