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Datum/Zeit: 24.04.2017 12:34
Quelle: APA

Wiener Börse für Fidelity-Österreich-Chef in "Negativspirale"


Lessing: Weniger Marktteilnehmer führen zu weniger Liquidität - Potenzial wäre da - "Richtig gute" Unternehmen in Österreich - Politik soll stärkere institutionelle Voraussetzungen schaffen



Fidelity-Österreich-Chef Adam Lessing sieht die Wiener Börse in einer Art "Negativspirale", weil weniger Marktteilnehmer auch zu weniger Liquidität geführt haben. "Es fehlt nicht viel, es gibt richtig gute Unternehmen in Österreich. Das Potenzial wäre da", sagte Lessing im APA-Interview. Österreichs Politik müsse "stärkere institutionelle Voraussetzungen" schaffen, um die Börse zu stärken.

"Österreich hat derzeit kein investmentfreundliches Klima", so die Einschätzung von Lessing, der auch für den Vertrieb von Fidelity-Fondsprodukten in Osteuropa zuständig ist. In der Politik gebe es Zurückhaltung die Wiener Börse wieder attraktiver zu machen. "Eine sehr viel stärkere Fokussierung auf die kapitalgedeckte Pensionsvorsorge wäre notwendig", lautet einer der Vorschläge des Fidelity-Österreich-Chefs. Außerdem müsse der Zwang zu Garantien bei der kapitalgedeckten Vorsorge zurückgenommen werden.

Leise Kritik übte Lessing an heimischen Firmen, welche die betriebliche Vorsorge vernachlässigen würden. "Die österreichischen Unternehmen haben sich aus ihrer Verantwortung bei den Betriebspensionen für ihre Mitarbeiter herausgestohlen. Österreich ist bei Betriebspensionen im Vergleich zum Bruttonationalprodukt eines der Schlusslichter", so der Fidelity-Österreich-Chef. Die Schweiz habe trotz einer sehr guten staatlichen Pensionsvorsorge auch hohe Betriebspensionen.

Um die Wiener Börse machen große globale Fonds tendenziell einen Bogen. Fidelity-Fonds sind laut Lessing nicht in Aktien der Wiener Börse investiert, weil die tägliche Liquidität an der heimischen Börse für den Fondsanbieter zu gering ist. "Hineinkommen sie immer, aber nicht hinaus". Ohne große Marktteilnehmer werde sich die Börse schwertun, entsprechende Volumina zu generieren, so der Fidelity-Österreich-Chef. "Wir würden es total gerne sehen, wenn es mehr Volumen an der Wiener Börse gibt."

Österreichische Unternehmen planen ihren Börsengang nun öfters an ausländischen Börsen oder verlegen ihre Aktiennotierung ins Ausland. Um Novomatic hat es zuletzt Börsespekulationen gegeben. Laut Finanzkreisen überlegt Novomatic ein Initial Public Offering (IPO) von 20 bis 30 Prozent der Anteile. Ein Börsengang ist demnach in der zweiten Jahreshälfte in London oder Frankfurt angedacht. Novomatic würde an der Börse mit mehr als 6 Mrd. Euro bewertet.

Laut dem Fidelity-Österreich-Chef ist es für heimische Firmen hierzulande schwierig Kapital aufzunehmen. "Wo soll das herkommen? Dann landen sie plötzlich in Frankfurt oder New York. Und dann ist die Überraschung groß."

Weltweit managt Fidelity International Kundengelder in Höhe von 267 Mrd. Euro (Assets under Management). Fidelity verwaltet für österreichische, tschechische, slowakische, ungarische und polnische Kunden insgesamt ein Fondsvermögen von 3,18 Milliarden Euro, davon rund 2 Mrd. von österreichischen Kunden. Fidelity verschließt sich auch nicht dem Trend zu passiv verwalteten Indexfonds (ETF), die wesentlich geringere Gebühren haben als aktive gemanagte Fonds. Seit kurzem bietet Fidelity auch zwei ETF-Produkte an.

(Schluss) cri/ggr


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