Rothensteiner rechnet nach RBI/RZB-Merger nicht mit weiteren Fusionen
Scheidender RZB-Boss: Jedes Jahr im Schnitt zehn bis 20
Fusionen regionaler Raiffeisenbanken, im Vorjahr sogar 40 -
Rothensteiner womöglich länger Generalanwalt als bis Mitte
2018
Walter Rothensteiner, scheidender Boss der
Raiffeisen Zentralbank (RZB), rechnet im Gegensatz zum scheidenden
Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), Karl Sevelda, nach dem
Zusammenschluss von RBI und RZB nicht mit weiteren Fusionen bei
Raiffeisen. "Davon gehe ich nicht aus", sagte Rothensteiner dem
Magazin "News".
"Mit der jetzt geschaffenen Struktur haben wir von der
Finanzmarktaufsicht (FMA) her kein Thema mit der Kapitalausstattung
mehr", so Rothensteiner. Bis Ende 2017 solle die Kernkapitalquote
auf 12 Prozent steigen, bekräftigte der RZB-Chef.
RBI-Chef Sevelda hatte sich Anfang der Woche in einem
Zeitungsinterview für gesellschaftsrechtliche Fusionen und explizit
auch für einen Zusammenschluss von Raiffeisenlandesbanken
ausgesprochen.
RZB-Boss Rothensteiner hält das nicht für nötig. Sehr wohl werde
es aber vermehrt Kooperationen geben müssen. "Das ist aber keine
Aufgabe der RBI, sondern eine, welche die acht Landesbanken zu
besprechen haben. Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten zwei,
drei Monaten Entscheidungen geben wird", sagte Rothensteiner. Ziel
sei, gemeinsam weniger Geld auszugeben.
Bei den kleinen Banken im Sektor kommt es schon jetzt zu
Filialschließungen und -zusammenlegungen. "Es gibt jedes Jahr
Fusionen bei den regionalen Raiffeisenbanken - im Schnitt zehn bis
20", so Rothensteiner. Im Vorjahr seien es sogar 40 gewesen.
Rothensteiner ist seit 1995 Chef des Raiffeisen-Spitzeninstituts
RZB, wird aber diese Funktion nach der Fusion der RZB mit der
börsennotierten RBI zurücklegen, ebenso den
RBI-Aufsichtsratsvorsitz.
Daneben ist Rothensteiner Raiffeisen-Generalanwalt - womöglich
bleibt er das auch über die laufende Periode bis Mitte 2018 hinaus.
"Es gibt diesbezüglich noch keine Entscheidung. Ich habe noch nicht
darüber nachgedacht, ob ich aufhöre oder auch länger bleibe", sagte
er "News". Der Raiffeisen-Generalanwalt vertritt die Interessen des
Sektors nach außen.
(Schluss) snu/hel
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