Konjunktur

Konjunktur

Datum/Zeit: 24.10.2016 10:13
Quelle: Konjunktur - Presseaussendung

Deutschland sorgt in der Eurozone im Oktober für das stärkste Wirtschaftswachstum seit Jahresbeginn



Dank der deutlichen Belebung in Deutschland verzeichnete auch die Eurozone im Oktober das stärkste Wirtschaftswachstum seit Jahresbeginn.

Der höhere Auftragseingang und der beschleunigte Jobaufbau sprechen überdies dafür, dass sich der Aufschwung in den kommenden Monaten festigen dürfte. Die stärkste Anhebung der Verkaufspreise seit über fünf Jahren deutet überdies darauf hin, dass der Inflationsdruck zugenommen hat.

Der Markit Flash Eurozone Composite Index Produktion legte binnen Monatsfrist um 1.1 Punkte auf 52.6 und erreichte damit den höchsten Wert seit Dezember letzten Jahres. Die Auftragszuwächse fielen so hoch aus wie zuletzt im Januar, was dafür sorgte, dass die Beschäftigung stärker aufgebaut wurde als in den beiden Vormonaten.

Dessen ungeachtet stapelten sich die Auftragsbestände so zügig wie seit Mai 2011 nicht mehr, da die Firmen der Nachfrage nicht hinterherkamen.

Infolge der anziehenden Nachfrage waren immer mehr Unternehmen in der Lage, ihre Verkaufspreise zu erhöhen, weshalb diese auch erstmals seit August 2015 insgesamt wieder zulegten. Mit ein Grund hierfür war auch der stärkste Anstieg der durchschnittlichen Einkaufspreise seit 15 Monaten. Neben der Verteuerung von Rohstoffen, insbesondere der Mineralölbasierten, legten auch die Lohnkosten zu.

In der Industrie wurde die Industrieproduktion mit beschleunigter Rate ausgeweitet, und bei den Dienstleistern liefen die Geschäfte im Oktober besser als im Vormonat. Beide Indizes erreichten vorläufige Jahreshöchststände. In beiden Sektoren zog die Nachfrage stärker an als im Vormonat, und auch die Auftragsbestände nahmen zügiger zu als im September.

Da sich die Auftragsbestände in der Industrie schneller anhäuften als im Servicesektor, fiel der Jobaufbau in der Industrie auch stärker aus als bei den Dienstleistern. Unterm Strich stieg die Beschäftigung in der Industrie so kräftig wie seit Mai 2011 nicht mehr. Bei den Dienstleistern fiel der Jobaufbau hingegen fast genauso schwach aus wie zum 5-Monatstief im September.

Deutschland blieb im Oktober dank einer deutlichen Konjunkturbelebung führend, hier wurde die zweithöchste Wachstumsrate seit Jahresbeginn verzeichnet. Die Industrieproduktion wurde sogar mit einer der höchsten Raten seit zweieinhalb Jahren ausgeweitet. Auch im Servicesektor zogen die Geschäfte wieder kräftig an, nachdem sie im September nahezu stagniert hatten. Der Jobaufbau erreichte in Deutschland ein Fünf-Jahreshoch, und die Verkaufspreise wurden mit der zweithöchsten Rate seit viereinhalb Jahren angehoben.

Im Gegensatz dazu verlangsamte sich das Wachstum in Frankreich weiter, wenngleich die Rate die zweithöchste des zurückliegenden Jahres war. Während die Industrieproduktion so kräftig hochgefahren wurde wie zuletzt vor zweieinhalb Jahren, ließ das Geschäftswachstum im Servicesektor nach. Doch obwohl der Auftragseingang insgesamt niedriger ausfiel als im September und die Beschäftigung sank, legten die Auftragsbestände so zügig zu wie seit Mai 2011 nicht mehr. Die Verkaufspreise wurden erneut reduziert, wenngleich mit der niedrigsten Rate seit über einem Jahr.

In den übrigen von der Umfrage erfassten Ländern fiel das Wirtschaftswachstum im Oktober im Durchschnitt zwar wieder stärker aus als zum 21- Monatstief im September, die Rate war jedoch eine der niedrigsten in den zurückliegenden zwei Jahren.

Chris Williamson, Chief Economist bei IHS Markit, kommentiert den aktuellen Eurozone Flash- EMI:

“Die Eurozone sendet zu Beginn des vierten Quartals 2016 ein neues Lebenszeichen. Das stärkste Wirtschaftswachstum seit Jahresbeginn und die zügigste Zunahme der Auftragsbestände seit über fünf Jahren deuten überdies darauf hin, dass sich Wachstum und Beschäftigungsaufbau gegen Ende des Jahres weiter beschleunigen dürften.

Der Oktober-Flash signalisiert für die Eurozone ein BIP-Wachstum von 0.4% auf Quartalsbasis, angeführt von Deutschland mit seinem 0.5- prozentigen Wachstum. Frankreichs Wirtschaft dürfte mit nur 0.2-0.3% zulegen, doch verschiedene Teilindizes - darunter die starke Zunahme der Auf-tragsbestände - deuten darauf hin, dass sich auch Frankreichs Konjunktur in den nächsten Monaten weiter berappeln wird.

Die Geldpolitiker freuen sich bestimmt über den Aufschwung und den zunehmenden Preisdruck, und der Ausblick auf ein robustes 4. Quartal 2016 dürfte die Spekulationen hinsichtlich einer möglichen Drosselung der Quantitativen Lockerungsmaßnahmen der EZB weiter anheizen.

Nicht nur sind die durchschnittlichen Verkaufspreise so stark gestiegen wie seit über fünf Jahren nicht mehr, auch die Lieferzeiten in der Industrie haben sich so stark verlängert wie selten zuvor in den zurückliegenden fünf Jahren. Die verbreiteten Lieferschwierigkeiten deuten zudem darauf hin, dass die Nachfrage nach Gütern das Angebot übersteigt, was normalerweise in kurzer Zeit steigende Preise und Investitionen in zusätzliche Kapazitäten nach sich zieht.”

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