Europas Medizintechnik-Branche boomt, US-Medtechs schrumpfen
EY: Branchenumsatz in Europa um ein Fünftel auf 129 Mrd.
Dollar gestiegen, Umsätze der US-Konkurrenz um 11 Prozent auf
209 Mrd. Dollar geschrumpft - Gewinne sinken, Börsenwert
steigt
Während die amerikanischen
Medizintechnik-Unternehmen 2015 Umsatzeinbußen von 11 Prozent auf
insgesamt 209 Mrd. Dollar (190 Mrd. Euro) hinnehmen mussten, boomt
die Branche in Europa: Die hiesigen Medtechs steigerten ihre Umsätze
um ein Fünftel auf 129 Mrd. Dollar, wie das Beratungsunternehmens EY
berechnet hat. Insgesamt sanke der Nettogewinn um 15 Prozent auf
13,7 Mrd. Dollar.
Trotz der Gewinnrückgänge stieg der Börsenwert der Unternehmen um
13 Prozent auf 717 Mrd. Dollar. Im laufenden Jahr deutet laut EY
alles auf ein noch höheres Wachstum hin: In den ersten neun Monaten
stieg der Marktwert bereits um 14,7 Prozent auf 822 Mrd. US-Dollar.
Die Attraktivität der Medtech-Unternehmen zeige sich auch bei den
Übernahmen und der Bereitstellung von Venture Capital, so die
Studie: Der M&A-Markt lief gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch
einmal zur Hochform auf. Der Gesamtwert im untersuchten Zeitraum von
Juli 2015 bis Juni 2016 betrug 77,4 Mrd. Dollar, eine Zunahme von 28
Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Start-ups erhielten 5,6
Mrd. Dollar und damit 10 Prozent mehr als im Vorjahr.
Weniger gut lief es bei den Börsengängen: Nach 41 IPO (Initial
Public Offerings) von Juli 2014 bis Juni 2015 trauten sich im
gleichen Zeitraum 2015/16 nur noch 15 Unternehmen neu an die Börse.
Der Wert sank um 74 Prozent auf 590 Mio. Dollar - den niedrigsten
Wert seit 2012.
(Schluss) ivn/kre