Telekom Austria - Betriebsrat ruft zu Sonder-Aufsichtsrat
Gerüchte über Umwandlung von AG in GmbH sorgen für Ärger -
Österreichs Einfluss auf Telekommunikations-Infrastruktur
verschwindend gering
Der Betriebsrat der Telekom Austria
will Klarheit wie es mit dem teilstaatlichen Unternehmen weiter geht
und hat dazu für den 7. Oktober eine außerordentlichen
Aufsichtsratssitzung einberufen. Auslöser sind Spekulationen wonach
das Gustostückerl, die Österreich-Tochter A1, von einer unabhängigen
Aktiengesellschaft in eine weisungsbebundene GmbH umgewandelt werden
soll.
Betriebsratschef Walter Hotz will wissen, wer hinter diesen
Plänen steckt. Gerüchten zufolge soll es Aufsichtsratspräsident
Wolfgang Ruttenstorfer und die Staatsholding ÖBIB sein, die den
Staatsanteil von 28,4 Prozent verwaltet. Ruttensdorfer bestreitet
allerdings hinter den GmbH-Überlegungen zu stehen. Die ÖBIB und der
für die Staatsholding verantwortliche Finanzminister Hans-Jörg
Schelling (ÖVP) geben sich zugeknöpft.
Wird aus der A1 eine Gesellschaft mit begrenzter Haftung, dann
hat Österreich de facto endgültig das Zepter beim heimischen
Technologieführer und ehemaligen Staatsbetrieb aus der Hand gegeben.
Das Sagen in der Telekom Austria Group hat ohnehin bereits
Mehrheitseigentümer America Movil mit Konzernzentrale in Mexiko
City.
Womit die heimische Telekommunikations-Infrastruktur nahezu
vollständig unter ausländischer Kontrolle ist. UPC gehört Liberty
Global mit Sitz in London, Tele2 hat seinen Hauptsitz in Schweden,
T-Mobile ist Teil der Deutschen Telekom und "3" gehört der
chinesischen Hutchison.
(Schluss) stf/cam
ISIN AT0000720008
WEB http://www.telekomaustria.com
http://www.americamovil.com/amx/en/
http://www.obib.co.at