S Immo legte im Halbjahr operativ zu - Abwertungen führten zu Verlust
Immobilienkonzern steigerte Bruttoergebnis um 35 Prozent auf
86 Mio. Euro - Immobilien um rund 81 Mio. Euro abgewertet -
Nettoverlust von 40,2 Mio. Euro
Der heimische Immobilienkonzern S Immo hat sich im
ersten Halbjahr dem Branchentrend nicht entziehen können. Im
operativen Geschäft legte die S Immo zwar deutlich zu, aber der
Konzern musste Immobilien abwerten. Damit rutschte die S Immo in den
ersten sechs Monaten in die roten Zahlen. "Wir haben den gestiegenen
Zinsen auch Tribut zollen müssen", sagte S Immo-Vorstand Herwig
Teufelsdorfer im Gespräch mit der APA.
Insgesamt mussten Immobilien um 80,8 Mio. Euro abgewertet werden,
zum Großteil davon in Deutschland. Im Vergleichszeitraum des
Vorjahres wurden Immobilien hingegen um 20,8 Mio. Euro aufgewertet,
geht aus dem Halbjahresbericht der S Immo hervor. "Wir sind
zuversichtlich, auch beim marktbedingten Bewertungsergebnis einen
Turnaround zu schaffen, sobald sich die Rahmenbedingungen
stabilisiert haben", so S Immo Vorstand Radka Doehring laut der
Aussendung des Unternehmens.
Die S Immo setzte die Strategie, sich von renditeschwachen
Immobilien zu trennen und in renditestärkere Objekte zu investieren
weiter um. Daher wurden im ersten Halbjahr Verkaufsverträge für 167
Objekte in Deutschland mit einem Gesamtvolumen von 617 Mio. Euro
unterschrieben. Wobei Verkäufe im Wert von 533,5 Mio. Euro bereits
unter Dach und Fach gebracht wurden. Bei diesen Immobilien handelte
es sich vorwiegend um Wohnhäuser aus der Jahrhundertwende. "Diese
Häuser können nicht so einfach saniert und an die Fernwärme
angeschlossen werden", merkte Teufelsdorfer an. Und diese Objekte
könne man auch nicht so einfach an institutionelle Investoren
veräußern. In den meisten Fällen handelte es sich daher um
kleinteilige Verkäufe, ergänzte der S Immo-Vorstand. "Da verkauft
man ein Haus an frühere Interessenten, tritt an Steuerberater oder
Anwälte heran", sagte Teufelsdorfer. Derzeit prüfe man in
Deutschland weitere Verkäufe mit einem Volumen von 340 Mio. Euro.
Aber auch in Österreich und Zentral- und Osteuropa könnte sich die S
Immo von einzelnen Objekten trennen. Andererseits werden auch alle
Märkte unter die Lupe genommen - auch hier könnte es zu
Strategieänderungen kommen, erklärte Teufelsdorfer.
Die Erlöse aus den Immobilienverkäufen investierte die S Immo in
neue Projekte sowohl in Österreich als auch in Zentral- und
Osteuropa. Im April erwarb die S Immo drei Bürogebäude und ein Hotel
in Tschechien. Und im Juli kaufte sie die Twin Towers am
Wienerberger, die Mieteinnahmen von 12,6 Mio. Euro im Jahr bringen.
Derzeit werden weitere Zukäufe am Wienerberg geprüft.
Die Umschichtung auf ertragsstarke Immobilien zeigte sich bei den
Erlösen: Diese stiegen von 119,6 Mio. auf 161,4 Mio. Euro. Wobei mit
93,9 Mio. Euro der Großteil auf Mieterlöse entfällt, nach 73 Mio.
Euro im Vorjahreszeitraum. Die Betriebskostenerlöse stiegen von 22,8
auf 36,2 Mio. Euro an. Und die Erlöse aus der Hotelbewirtschaftung
kletterten von 23,7 auf 31,4 Mio. Euro. Unterm Strich ergibt sich
daraus ein Bruttoergebnis von 86 Mio. Euro - um rund 35 Prozent mehr
als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Vor allem die Abwertung der Immobilien drückte das
Betriebsergebnis (EBIT) ins Minus: Schrieb der Immo-Konzern im
Vorjahreszeitraum hier noch einen Gewinn von 64,8 Mio, so erzielte
der Konzern ein Minus von 17,4 Mio. Euro. Unbare Bewertungseffekte
drehten das Finanzergebnis ins Minus (-22 Mio. Euro). Damit
summierte sich der Periodenverlust auf 40,2 Mio. Euro.
fel/cri
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