Antrag auf fleischlose Kochlehre sorgt für Diskussionen
WKÖ-Gastronomieobmann: Es gibt noch offene Fragen -
Gastronomie-Fachverband stimmte Antrag am Dienstag nicht zu
Eine mögliche fleischlose Kochlehre sorgt für
Diskussionen. "Wir haben ein hohes Qualitätsniveau und einen hohen
Standard zu verteidigen und den dürfen wir natürlich nicht
verwässern", sagte der WKÖ-Gastronomieobmann Mario Pulker am
Mittwoch im Ö1-"Mittagsjournal". Ein Antrag der Grünen Wirtschaft
zur veganen/vegetarischen Kochlehre wurde vom
Gastronomie-Fachverband abgelehnt. Man stehe neuen Ideen
grundsätzlich offen gegenüber, aber es gebe noch offene Fragen, so
Pulker.
"Es hat im Vorfeld Fehlinformationen gegeben, welche Unterlagen
ich für diesen Antrag beilegen muss", sagte Joachim Ivany von der
Grünen Wirtschaft, der den Antrag ursprünglich eingebracht hat. "Das
wurde bei dieser Sitzung gestern in Salzburg richtiggestellt." Man
werde jetzt mit Hochdruck daran arbeiten, die Unterlagen für die
nächste Sitzung im November bereitzustellen.
Man verschließe sich nicht vor der Idee einer neuen Lehre, sagte
Pulker. Aber es würden noch konkrete Inhalte fehlen wie etwa ein
Berufsbild, ein Lehrplan oder eine Prüfungsordnung. Er verwies
außerdem auf Alternativen zur Lehre: "Was wir in der Vergangenheit
schon gemacht haben, ist dass wir hier Zusatzausbildungen im Bereich
vegetarische Speisen und im Bereich vegane Speisen bereits
einfließen haben lassen."
Auch Gewerkschaftsvertreter Berend Tusch von der vida kann sich
statt einer neuen Lehre etwa eine fleischlose Zusatzausbildung in
der Lehre vorstellen. Er denke insbesondere an die
Zukunftsperspektiven der Lehrlinge, die nach einer vegetarischen
oder veganen Kochausbildung einen Mangel in den Fähigkeiten der
Fleischzubereitung hätten. "Und das möchte ich als Gewerkschafter
natürlich nicht, dass hier Ausbildungen stattfinden, wo ich am
Arbeitsmarkt keine Chancen mehr habe", so Tusch.
prmh/tsk
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