Langjähriger Chef der Linz Textil Dionys Lehner gestorben
Trat an, Unternehmen zu sanieren - führte es fast 40 Jahre
lang
Dionys Lehner, der fast 40 Jahre lang die Geschicke
der Linz Textil leitete, ist nun im Alter von 80 Jahren gestorben.
Der 1942 in Luzern geborene Schweizer bewirkte eine
Erfolgsgeschichte in der Textilindustrie. Er kam Ende der
1970er-Jahre nach Linz, mit dem Auftrag, die 1838 als
"Baumwoll-Gespunstfabrika" gegründete Firma wieder in die schwarzen
Zahlen zu führen. Seit 1980 schrieb das in "Linz Textil AG"
umbenannte Unternehmen Gewinne.
In den 1990er-Jahren wurde der Expansionskurs zugunsten einer
Erhöhung der Eigenkapitalquote aufgegeben und man erwirtschaftete
trotz Problemen in der Textilindustrie gute Gewinne. Im
Geschäftsjahr 1999 konnte die seit den 1860er-Jahren börsennotierte
Linz Textil zum ersten Mal nach 20 Jahren kein Wachstum vorweisen,
bilanzierte 2000 allerdings mit einem "absoluten Rekord" bei Umsatz
und Ergebnis. Es folgten Jahre mit sinkenden Ergebnissen, 2014
rutschte man erstmals seit 34 Jahren in die roten Zahlen, 2015
schrieb man bereits wieder Gewinn.
Ein 2007 errichtetes Werk in China wurde 2014 als "Sorgenkind"
wieder geschlossen. 2004 wurde die Mehrheit am
Frottierwarenhersteller Vossen übernommen, die Ambitionen ein
komplettes Badezimmer anzubieten wurden 2014 wieder eingestellt.
2016 engagierte sich Lehner mit dem Verein Keplerforum für den Bau
einer "Planetenseilbahn" in Linz, der Linzer Johannes Kepler
Universität spendete er 2019 eine Mio. Euro für die Krebsforschung.
Der Rechtsstreit um den Kauf einer Villa, deren Sanierung durch
die Linz Textil und den späteren Verkauf an die Familie Lehner wurde
durch eine Zahlung Lehners von rund einer Mio. Euro 2017 beendet.
Minderheitsaktionäre hatten die Diskussionen um das Geschäft ein
Jahr zuvor aufgebracht.
2017 zog sich Lehner als Mehrheitseigentümer - der Familie waren
damals 60 Prozent der Anteile zuzurechnen - aus dem Aufsichtsrat
zurück, bis Ende 2016 war er Vorstandsvorsitzender des Unternehmens
gewesen. "Auch nach seinem Ruhestand stand er seinen Nachfolgern mit
Rat und Tat zur Seite, stets bemüht um die Bewahrung seiner Werte
und den langfristigen Erfolg des Unternehmens", hieß es in der
Traueranzeige der Linz Textil, aber auch "Seine Großzügigkeit, sein
Sinn für Gerechtigkeit und sein unermüdlicher Einsatz machen ihn für
die Mitarbeiter zu einer Vaterfigur." Lehner hinterlässt seine Frau
Barbara und fünf Kinder mit mehreren Enkelkindern.
inn/pat
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