Gesunkene Immobewertungen sorgten bei CA Immo 2022 für Gewinneinbruch
Geändertes Marktumfeld für Immofirmen aufgrund hoher Inflation
und Zinsen - Konzernergebnis sank um 84 Prozent auf 75,5 Mio.
Euro
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Neue Fassung nach Pressekonferenz am Donnerstag
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Das Marktumfeld für Immobilien hat sich im
vergangenen Jahr mit steigender Inflation und Zinsen schlagartig
geändert. Das hat auch der Wiener Immobilienkonzern CA Immo zu
spüren bekommen. Sinkende Immobilienbewertungen aufgrund geringerer
Nachfrage nach Mietflächen sowie rückläufigen Transaktionsvolumina
haben bei der CA Immo im abgelaufenen Geschäftsjahr zu einem
Gewinneinbruch um 84 Prozent auf 75,5 Mio. Euro geführt, hieß es am
Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz.
Operativ verzeichnete das börsennotierte Unternehmen ein Ergebnis
(EBIT) von 74,4 Mio. Euro, ein Rückgang um fast 90 Prozent. Das
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte
sich um ein Fünftel auf 149,5 Mio. Euro. Verantwortlich für Gewinn-
und Ergebnisrückgang war ein negatives Neubewertungsergebnis von
minus 94,1 Mio. Euro aufgrund des veränderten Marktumfeldes für
Büroimmobilien. Im Jahr 2021 lag das Neubewertungsergebnis noch bei
537,4 Mio. Euro.
Portfoliozugänge, ein höherer Vermietungsgrad und
Miet-Indexierungen im Bestand sorgten aber für einen Anstieg der
Mieterlöse um 6 Prozent auf 213,8 Mio. Euro. Das nachhaltige
Ergebnis (FFO I) sei mit 125,3 Mio. Euro über der Jahreszielsetzung
von über 125 Mio. Euro, so das Management, das für die am 4. Mai
stattfindende Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung in Höhe
von 1,00 Euro je Aktie zur Abstimmung bringen will.
Für das Geschäftsjahr 2023 wird auf Basis profitabler Verkäufe im
Rahmen des strategischen Kapitalrotationsprogramms ein EBITDA von
über 200 Mio. Euro erwartet, was eine deutliche Steigerung gegenüber
dem Wert für 2022 (149,5 Mio. Euro) bedeuten würde.
Die scheidende CA Immo-Chefin Silvia Schmitten-Walgenbach sagte
Mittwochabend laut einer Aussendung: "Wir sind bei der konsequenten
Umsetzung unseres strategischen Kapitalrotationsprogramms im Vorjahr
gut vorangekommen. Trotz des zunehmend schwierigen Marktumfelds
haben wir unter anderem den angekündigten Verkauf unserer
rumänischen Plattform erfolgreich abgeschlossen. Gleichzeitig haben
wir - vor allem durch unsere wertschaffende Entwicklungsaktivität in
Deutschland - die Weichen für künftiges Mietwachstum gelegt."
Schmitten-Walgenbach geht vorzeitig mit Ende März, darauf
verständigten sich der Aufsichtsrat und die Vorstandsvorsitzende
erst kürzlich einvernehmlich. Grund für die Beendigung des Vertrages
seien unterschiedliche Ansätze in der Priorisierung der Umsetzung
der Unternehmensstrategie, sagte Finanzvorstand Andreas Schillhofer
am Donnerstag bei der Pressekonferenz. Die CEO-Entscheidung liege
nun beim Aufsichtsrat.
Das Immobilienvermögen der CA Immo hat sich um 5 Prozent auf 5,9
Mrd. Euro verringert. Das Gesamtportfolio besteht aus
Bestandsimmobilien im Wert von 5,0 Mrd. Euro, Immobilien in
Entwicklung im Wert von 0,6 Mrd. Euro und kurzfristigem
Immobilienvermögen im Wert von 335,1 Mio. Euro. Hauptmärkte sind
Deutschland mit einem Anteil von 66 Prozent am Gesamtportfolio,
gefolgt von Zentral- und Osteuropa (26 Prozent) und Österreich (8
Prozent).
kan/stf/cgh
ISIN AT0000641352
WEB http://www.caimmo.com
ISIN AT0000821103 AT0000606306
WEB http://www.uniqagroup.com
http://www.rbinternational.com/