Medizinsparte bescherte Semperit Verluste
Ergebnis nach Steuern in den ersten drei Quartalen mit 34,6
Mio. Euro negativ (Vorjahresperiode: plus 224,1 Mio. Euro) -
Umsatz sank um 10,4 Prozent auf 829,6 Mio. Euro
Der Gummi- und Kautschukkonzern Semperit ist heuer
in den ersten drei Quartalen tief in die Verlustzone gerutscht. Der
Unternehmensbereich Industrie warf zwar Gewinne ab, doch der Sektor
Medizin (Sempermed) riss mit negativen Ergebnisbeiträgen ein Loch in
die Bilanz. Unter dem Strich blieb ein Fehlbetrag in Höhe von 34,6
Mio. Euro, wie das börsennotierte Unternehmen am Mittwoch
bekanntgab. In der Vorjahresperiode waren noch 224,1 Mio. Euro
Gewinn geschrieben worden.
Pro Aktie bedeutet das einen Verlust (EPS) von 1,68 Euro, nach
einem Gewinn je Aktie von 10,85 Euro im Vergleichszeitraum 2021.
Die Verkaufserlöse sanken um 10,4 Prozent, von 926,1 auf 829,6
Mio. Euro. Die Umsätze im Sektor Medizin halbierten sich fast von
516,7 auf 271,2 Mio. Euro (minus 47,5 Prozent). Dieser Einbruch
konnte durch Zuwächse in anderen Unternehmensbereichen nicht
vollkommen wettgemacht werden.
"Im Sektor Industrie ist es uns jedoch auch in dieser
Berichtsperiode gelungen, dem schwierigen Marktumfeld und der
zunehmend abkühlenden Wirtschaftskonjunktur mit einer starken
Performance zu trotzen", betonte CEO Karl Haider in der
Unternehmensmitteilung vom Mittwoch. Das untermauere einmal mehr,
dass die konsequente Weiterverfolgung der Transformation der
Semperit-Gruppe zum Industriegummispezialisten der richtige Weg sei.
Die Trennung vom Sektor Medizin stehe nach dem Ende der
pandemiebedingten Sonderkonjunktur und der nun gegebenen
Marktdynamik am Markt für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe seit
diesem Sommer wieder im Vordergrund. "Wir setzen sukzessive nächste
Schritte in Richtung einer zeitnahen Trennung und haben erste
Gespräche mit potenziellen Kaufinteressenten aufgenommen", so der
Konzernchef.
Sempermed war heuer in den ersten drei Quartalen operativ
negativ: Der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) summierte sich in
diesem Bereich auf 75,6 Mio. Euro. Im Vorjahreszeitraum war hier
noch ein operativer Gewinn von 262,6 Mio. Euro erzielt worden.
In weiterer Folge war auch das konzernweite EBIT heuer zwischen
Jänner und September mit 9 Mio. Euro negativ, nach einem operativen
Gewinn in Höhe von 290 Mio. Euro in der Vergleichsperiode des
Vorjahres. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) schrumpfte um 73,5 Prozent von 324,3 auf 85,9 Mio. Euro.
Sowohl der deutliche Umsatzrückgang im Sektor Medizin als auch
steigende Kosten für Materialaufwand inklusive Energie und bezogene
Leistungen (plus 17,5 Prozent), Personalaufwand (plus 9,1 Prozent)
und sonstige betriebliche Aufwendungen, vor allem Ausgangsfrachten
und nicht-produktionsbezogene Energiekosten (plus 19,9 Prozent)
hätten das operative Ergebnis belastet, erklärte der Konzern.
Der Personalstand wurde um 4,7 Prozent auf 6.700 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter gekürzt. Vor einem Jahr hatte Semperit noch weltweit
7.027 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt.
kre/ivn
ISIN AT0000785555
WEB http://www.semperitgroup.com
ISIN GB00B128C026 DE0008232125
WEB http://www.flyniki.com
http://www.airberlin.com
http://www.lufthansa.com/