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Datum/Zeit: 28.07.2022 14:24
Quelle: APA

Vorteilhaftes Marktumfeld verhalf AMAG zu kräftiger Gewinnsteigerung


Gewinn nach Steuern stieg im 1. Halbjahr um 120 Prozent - CEO sieht AMAG-Gruppe für Zukunft gut gerüstet, Konjunktureintrübung und Energiekrise bereiten aber Sorgen



--------------------------------------------------------------------- AKTUALISIERUNGS-HINWEIS Neu: Durchgehend ausgebaut und überarbeit, CEO Mayer zu Ergebnis und Ausblick der AMAG ---------------------------------------------------------------------

Der oberösterreichische Aluminiumverarbeiter AMAG hat im ersten Halbjahr 2022 gute Geschäfte gemacht und seinen Gewinn nach Steuern mehr als verdoppelt. Ermöglicht habe das insbesondere ein vorteilhaftes Marktumfeld und der daraus resultierende Rückenwind, sagte AMAG-Chef Gerald Mayer am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Für das Gesamtjahr erwartet der CEO zwar erschwerte Bedingungen durch die Energiekrise, peilt aber weiter ein starkes Ergebnis an.

Mit dem Ergebnis übertraf die AMAG den bereits im ersten Halbjahr 2021 erzielten Rekordergewinn noch einmal deutlich - unterm Strich stand ein Gewinn von 78,4 Mio. Euro bzw. eine Erhöhung von 120 Prozent. Als wichtigen Erfolgsfaktor nannte Mayer neben einer günstigen Industriekonjunktur und einer starken Produktnachfrage, dass man die gestiegenen Kosten im Energiebereich sukzessive durch Preissteigerungen an die Kundinnen und Kunden abgefangen habe.

Die hohen Energiekosten beschäftigen die AMAG aber weiterhin. Vor allem der Stromverbrauch ist groß. "Der Energiebedarf der AMAG ist sehr hoch, wir verbrauchen im Jahr rund 2,5 Terawattstunden (TWh)", erklärte Mayer. Ein Gutteil davon entfalle mit 1,8 TWh Strom zwar auf die Alouette-Beteiligung in Kanada, wo keine Abhängigkeit von Russland bestehe. In Österreich genieße man diesen Luxus jedoch nicht. So würden 0,5 von 0,8 TWh der benötigten Energie hierzulande aus Erdgas gewonnen, das kurzfristig vor allem in der Produktion nicht substituiert werden könne.

Mayer gab jedoch zu bedenken, dass die AMAG gegen die derzeitigen Preisentwicklungen am Markt Sicherungsstrategien entwickelt habe. So sei es gelungen, sich am Standort in Kanada eine Koppelung des Strompreises an den Aluminiumpreis auszubedingen, ein entsprechender Vertrag laufe bis 2029. Eine ähnliche Strategie verfolge man in Österreich, weswegen man derzeit noch nicht die Marktpreise in ihrer vollen Höhe stemmen müsse. "Der Marktpreis, den wir momentan sehen, spiegelt sich nur teilweise in unseren Zahlen." Außerdem arbeite man für die Zukunft an Dekarbonisierungsstrategien, um die Abhängigkeit von Gas zu reduzieren.

Profitiert hat der Konzern zuletzt von den hohen Aluminiumpreisen, die neben anderen Faktoren zu einem gewichtigen Umsatzsprung geführt haben. Im Vergleich zur Vorjahresperiode kletterten die Erlöse um 50 Prozent auf 904,3 Mio Euro, die Absatzmenge blieb mit einer geringfügigen Senkung von 226.100 Tonnen auf 225.100 Tonnen relativ stabil.

Besonders gebrummt hat das Geschäft in den Segmenten Walzen und Gießen. Sprünge gab es sowohl bei Absatz (plus 3.200 bzw. 1.000 Tonnen) als auch beim Umsatz (228 Mio. bzw. 20 Mio.). Gut gelaufen ist auch der Bereich Metall mit einer Umsatzerhöhung um 55 Mio. Euro. Als Treiber im umsatzstarken Walzen-Segment hätten sich insbesondere der Luftfahrtsektor und die Automobilindustrie erwiesen.

Die Aluminiumpreise lagen mit 3.088 US-Dollar pro Tonne im Halbjahresvergleich um 36,9 Prozent höher. Zuletzt ist der Preis - von hohem Niveau ausgehend - aber merklich gesunken. Aktuell notiert eine Tonne Aluminium noch bei 2.420 US-Dollar. "Die Preise für Aluminium sind für uns sowohl Umsatz- als auch Kostenfaktor", sagte Mayer dazu. Insofern befürchte man keine groben Abschläge, sollte sich der Preistrend fortsetzen. Auch in die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr habe man die geschätzte Entwicklung miteinberechnet, vor allem mit Blick auf das operative Ergebnis. Im ersten Halbjahr erhöhte sich der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) um gut 70 Prozent auf 156,5 Mio. Euro.

Die Nettofinanzverschuldung hingegen lag per 30. Juni 2022 bei 506,8 Mio. Euro und damit höher als noch zum Jahresultimo 2021 (346,1 Mio. Euro). Das Eigenkapital der AMAG-Gruppe stieg im Vergleich zu Ende 2021 geringfügig auf 686,7 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote sank per Ende Juni 2022 leicht auf 36,0 Prozent. Ende des vergangenen Jahres war sie noch bei 39,5 Prozent gelegen.

Hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung gab sich Mayer optimistisch, äußerte aber Bedenken angesichts der Situation um die Gasversorgung und die weitere konjunkturelle Entwicklung. So zeichne sich eine wirtschaftliche Eintrübung ab, die sich bei der AMAG schon jetzt in einer schlechteren Auftragslage bemerkbar mache. Im Gegenzug könnte dies wiederum die Probleme bei Lieferketten entspannen, glaubt der CEO. Betroffen sei man vor allem im Bereich des Absatzes.

Für einen möglichen Gas-Notfall treffe man Vorbereitungen. Neben allgemeinen Sparmaßnahmen, die jeder zu leisten habe, gehe er etwa davon aus, dass gegebenenfalls die Emissionsgrenzen gesenkt werden und dadurch Einsparungen möglich wären. Bei einem Totalausfall sehe er aber auch die Regierung gefordert, die etwa in Form von Kurzarbeit Abhilfe schaffen könne.

Unter der Voraussetzung, dass die Energieversorgung gesichert ist, bleibt die Prognose für das Geschäftsjahr 2022 aber positiv. Anvisiert wird ein Gesamtjahres-EBITDA zwischen 220 Mio. und 250 Mio. Euro für die AMAG-Gruppe. Das wäre neuerlich ein Rekordergebnis. Im Geschäftsjahr 2021 hatte der Konzern ein EBITDA von 186,2 Mio. Euro erwirtschaftet.

tpo/kre/ivn

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