Börse Kurs Änderung Raiffeisen Bank International 17.24 -0.1%      
Hoch:
Tief:
17.45 +1.1% 
16.68  -3.5% 
Börse Chart Raiffeisen Bank International
Raiffeisen Bank International

Raiffeisen Bank International

Datum/Zeit: 04.05.2022 10:44
Quelle: APA

RBI mit Gewinnanstieg bis März - Mehr Risikovorsorgen


Vorsorgen vervierfacht, vor allem für Russland angehoben - Für das Land sind weiter alle Optionen am Prüfstand - Ohne Russland wäre Harte Kernkapitalquote gestiegen - Aktie gibt nach



--------------------------------------------------------------------- AKTUALISIERUNGS-HINWEIS Neu: Mehr Einzelheiten ---------------------------------------------------------------------

Die börsennotierte Raiffeisen Bank International (RBI) ist mit einem Gewinnanstieg ins neue Jahr gestartet. Der Nettogewinn lag bis März mit 442 Mio. Euro höher als im vierten Quartal 2021 mit 317 Mio. Euro und doppelt so hoch wie Anfang 2021 mit damals 216 Mio. Euro. Getrieben wurde der Anstieg des Konzernergebnisses durch Zuwächse beim Zins- und beim Provisionsüberschuss sowie dem Handelsergebnis.

Der Zinsüberschuss legte auf 986 Mio. Euro zu, ein Prozent über dem Vorquartal und rund 250 Mio. Euro mehr als vor Jahresfrist. Unterstützt wurde dies durch volumsbedingte Zuwächse und die Zinsanstiege in Russland und der Ukraine. Der Provisionsüberschuss war mit 683 Mio. Euro ebenfalls deutlich höher, hier wirkte nach Angaben von Mittwoch neben dem Volumen die vom russischen Staat angeordnete Zwangskonvertierung von Devisen in russische Rubel. Das Handelsergebnis von diesmal 184 Mio. Euro (nach 24 Mio. Ende in Q4 bzw. 4 Mio. in Q1) resultierte aus Fremdwährungspositionen gegenüber dem Rubel und der Entwicklung des eigenen Credit-Spread im Bereich des Zertifikatgeschäfts.

Dem stand mit 319 Mio. Euro eine Vervierfachung der Risikovorsorgen (Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte) gegenüber, die mit 316 Mio. Euro fast zur Gänze auf Osteuropa entfielen. Im Vorjahresvergleich waren sie mit 76 Mio. noch sehr moderat ausgefallen. In Russland erhöhte die RBI die Wertberichtigungen um 209 Mio. Euro, in der Ukraine wurden 92 Mio. Vorsorgen getroffen, in Weißrussland waren es 14 Mio. Euro.

Andererseits kamen trotz der erschwerten Bedingungen durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine von den 442 Mio. Euro Konzernergebnis 96 Mio. Euro Gewinnbeitrag aus Russland und 23 Mio. aus Weißrussland; in der Ukraine dagegen fielen 41 Mio. Euro Verlust an. In Summe steuerte die aus diesen drei Ländern bestehende RBI-Region Osteuropa somit 78 Mio. oder rund ein Sechstel zum Nettoergebnis bei.

In Russland hatte die RBI per Ende März rund 2,3 Mrd. Euro an Eigenkapital stecken (Kern- und Hybridkapital), wobei der Rückgang um rund 100 Mio. Euro seit Ultimo 2021 aus Währungseffekten resultiert. Das Eigenkapital im engeren Sinn ging von 2,074 Mrd. auf 1,927 Mrd. Euro zurück. In der Ukraine, wo die RBI nicht zu 100 Prozent, sondern nur zu 75 Prozent beteiligt ist, verringerte sich das Eigenkapital verlustbedingt von 320 auf 300 Mio. Euro.

Das Kundengeschäft in Russland und damit das Kreditgeschäft dort hat die RBI weiter verringert. Das Kreditvolumen in dem Land ging von 11,6 Mrd. Euro zu Jahresende 2021 auf 10,6 Mrd. Euro Ende März zurück, andererseits könnte sich der Betrag durch die mittlerweile erfolgte Rubel-Festigung wieder etwas erhöht haben. Einlagen, die von Kunden gebracht werden, müssen angenommen werden, wenn nicht rechtliche Hindernisse entgegenstehen. Das Geld wird entweder bei der Zentralbank hinterlegt oder als Euro oder Dollar an europäische Banken transferiert.

Die Harte Kernkapitalquote der gesamten RBI hat sich binnen Jahresfrist von 13,1 auf 12,3 Prozent verringert. Das spiegle den Anstieg der Risikogewichteten Aktiva (RWA) durch die Rating-Herabstufungen in Russland, der Ukraine und Belarus wider, heißt es im Quartalsbericht. Durch dieses Downgrading der Ratingagenturen hat die RBI um 13 Prozent mehr Kapitalbedarf, also von knapp einer Milliarde Euro zusätzlich. Umgekehrt gesagt: Ohne Russland hätte die RBI eine Kapitalquote von 13,3 Prozent und nur 346 Mio. statt 442 Mio. Euro Ergebnis im Quartal gehabt.

Zu Russland heißt es im Quartalsbericht, derzeit würden - weiterhin - alle strategischen Optionen für die Zukunft der Raiffeisenbank Russland bis hin zu einem sorgfältig gesteuerten Ausstieg aus dieser Tochterbank geprüft. Im Vorjahr hat die russische Tochterbank etwa ein Drittel zum Konzerngewinn von 1,4 Mrd. Euro beigetragen.

In der Ukraine versucht man aktuell, trotz der Kriegsereignisse den Bankbetrieb weiter aufrecht zu erhalten.

Die Verwaltungsaufwendungen der RBI insgesamt stiegen im Jahresabstand auf 792 Mio. Euro, lagen aber unter dem vierten Quartal. Das Betriebsergebnis war mit 1,089 Mrd. Euro deutlich höher als im Vorquartal (763 Mio.) bzw. zu Jahresanfang 2021 (543 Mio.). Staatliche Pflichtabgaben schlugen sich mit 159 Mio. Euro etwas stärker nieder, weil sich diese am - gestiegenen - Bruttoertrag bemessen. Das Vorsteuerergebnis war mit 508 Mio. Euro um 100 Mio. Euro höher als im vierten bzw. um 200 Mio. Euro höher als im ersten Quartal 2021.

Die gesamten Forderungen an Kunden betrugen Ende März 102,0 Mrd. Euro, etwas mehr als Ende 2021. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sanken leicht auf 113,7 Mrd. Euro, die Bilanzsumme wuchs auf 192,6 Mrd. Euro. Die Risikogewichteten Aktiva der gesamten RBI wuchsen von Ende 2021 bis Ende März von 89,9 auf 104,0 Mrd. Euro.

Ende März zählte man 46.621 Beschäftigte (Vollzeitäquivalente). Mit 1.775 Geschäftsstellen wurden 18,4 Mio. Kunden betreut.

Den Ausblick für 2022 hat die RBI wegen eines geringeren Kreditwachstums und höherer Risikokosten gesenkt. Erwartet wird nun ein stabiles Kreditvolumen mit einem Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Der Zinsüberschuss dürfte im oberen und der Provisionsüberschuss im mittleren einstelligen Prozentbereich zunehmen, heißt es.

Die RBI-Aktien gaben am Dienstag bis 10.25 Uhr um 3,9 Prozent auf 11,22 Euro nach. Der ATX verlor bis dahin 0,92 Prozent.

sp/itz

ISIN AT0000606306 WEB http://www.rbinternational.com/

 ISIN  IT0004781412
 WEB   http://www.bankaustria.at
       https://www.unicreditgroup.eu

neuere Beiträge nächste Raiffeisen Bank International News: Insider-Transaktion: Vorstand Hannes Mösenbacher kauft 10.000 Aktien aeltere Beiträge

News zu Raiffeisen Bank InternationalMeldungen zu Raiffeisen Bank International
Datum Meldung
18-04-2024Raiffeisen erwartet Rüffel der EZB Neue Börse Nachricht
18-04-2024Raiffeisen erwartet Rüffel der EZB Neue Börse Nachricht
16-04-2024RBI sucht in Russland Dutzende Mitarbeiter - Zeitung
04-04-2024Dividendenbekanntmachung
04-04-2024RBI-Chef sieht Strabag-Deal auf Schiene - Kein Zeitpunkt für Vollzug
[weitere Meldungen Raiffeisen Bank International >>]

Medien Berichte Raiffeisen Bank InternationalMedia-Monitoring Raiffeisen Bank International
Datum Meldung
03-04-2024Nationalbank-Chef Holzmann zum Strabag-Oligarchen-Deal der Raiffeisen: „Es gibt ein Restrisiko“
24-03-2024HSBC bestätigt für Raiffeisen Bank International die Empfehlung Kaufen
20-03-2024Hoher Druck aus den USA: Raiffeisen-Deal mit Deripaska steht auf der Kippe
11-03-2024Mediobanca bestätigt für Raiffeisen Bank International die Empfehlung Neutral
08-02-2024Kepler Cheuvreux bestätigt für Raiffeisen Bank International die Empfehlung Kaufen
[weitere Meldungen Raiffeisen Bank International >>]

ForumRaiffeisen Bank Internationalletzte Forenbeiträge Raiffeisen Bank International



ATX (Wiener Börse Index) : 3538.38 +0.9% ATX Intraday Chart Börse Wien
          [Aktienkurse >>]

Börse NewsBÖRSE-NEWS
Politik-Doskozil für 27 Prozent der Österreicher:innen ansprechendster SPÖ-Politiker
Lenzing-Neubesetzung im Lenzing-Aufsichtsrat
Post-Post AG: Zwei neue Aufsichtsräte - Dividende von 1,78 Euro/Aktie
Raiffeisen Bank International-Raiffeisen erwartet Rüffel der EZB
Raiffeisen Bank International-Raiffeisen erwartet Rüffel der EZB
Frauenthal-Frauenthal: Geschäftsjahr heuer deutlich unter 2023
voestalpine-Forschungsausgaben: USA Maß der Dinge - voest, Andritz vorne dabei
Palfinger-Palfinger - Deutsche Bank bestätigt "Buy" und Kursziel 37 Euro
Allgemeines-Wein & Co schrieb Verlust - Deutsche Mutter schwächelte im Vorjahr
Kapital&Wert-Wiener Privatbank braucht ab 2025 neuen Chef
Vienna Insurance Group-Zwei neue Vorstandsmitglieder in der Wiener Städtischen
Allgemeines-AUA-KV - vida: Verhandeln ununterbrochen - AUA: Keine Verhandlungen
Allgemeines-Budget - Defizit 2024 laut Fiskalrat-Ausblick doch über 3 Prozent
Allgemeines-Inflation im März bei 4,1 Prozent - Euroraum bei 2,4 Prozent
   [weitere News >>]