Gewinn-Messe - EVN-Chef: Energiepreise bleiben über Winter noch hoch
"Gazprom erfüllt Verträge auf Punkt und Beistrich" -
Szyszkowitz bestätigt Gespräche mit Brüssel zu
Erneuerbaren-Förderung - Beim EAG wird es "länger dauern, als
wir das gerne hätten"
Die Energiepreise werden über den Winter noch sehr
hoch bleiben, ist EVN-Chef Stefan Szyszkowitz überzeugt. Erst für
das zweite und dritte Quartal 2022 würden die Forwards einen
Rückgang anzeigen. Genau werde man das aber erst wissen, wenn es
soweit sei, meinte der Generaldirektor des niederösterreichischen
Energieversorgers am Freitag auf der Gewinn-Messe in Wien. Zum
Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) bestätigte er, dass es mit Brüssel
noch offene Punkte zu klären gibt.
Die außergewöhnliche Entwicklung bei den Gas- und Strompreisen
habe verschiedene Ursachen. Ein Auslöser sei der konjunkturelle
Rebound nach der Coronakrise, wodurch Asien weltweit mehr Energie
eingekauft habe, etwa Kohle für China, aber auch Flüssigerdgas
(LNG). Das zeige, dass die Energiemärkte und auch die Preisbildung
mehr und mehr global würden. Die russische Gazprom, der
verschiedentlich zu geringe Gaslieferungen nach Europa vorgeworfen
wurden, erfülle die vertraglichen Verpflichtungen "auf Punkt und
Beistrich", sagte Szyszkowitz, sie habe aber weniger Gas als sonst
in Mitteleuropa eingespeichert, das fehle.
Bei der EVN gehe die Entwicklung in Sachen Senkung der
CO2-Emissionen weiter - seit 2019 habe man bereits eine Verringerung
des spezifischen Ausstoßes um drei Viertel erreicht. Im August 2019
ist man vorzeitig aus dem Kohlekraftwerk Dürnrohr ausgestiegen, und
zuletzt hat man den Rückzug aus dem deutschen Kohlemeiler Walsum 10
fixiert. Jetzt werde ein Maßnahmen-Mix erarbeitet. Vorgesehen sei
etwa ein Ausbau der Windkraft-Kapazität der EVN in Österreich von
rund 400 Megawatt (MW) auf 750 MW bis zum Jahr 2030, und bei
Photovoltaik (PV) versuche man, 300 MW zu realisieren, sagte
Szyszkowitz. Unter Einschluss privater Häuser seien in NÖ bereits
45.000 PV-Anlagen am Netz. Für eine sichere Stromversorgung gelte es
zudem, den Stromüberschuss vom Sommer in den Winter zu bringen und
die Netze auszubauen.
Zum Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG), das an sich schon im Sommer
vom Parlament beschlossen worden ist, bestätigte der EVN-Chef, dass
dazu noch mit Brüssel wegen eines wettbewerbskonformen
Fördermechanismus diskutiert wird. "Es liegt noch keine Genehmigung
vor", so Szyszkowitz. Danach seien ohnedies noch zehn, fünfzehn
Verordnungen zum EAG notwendig. "Es wird etwas länger dauern, als
wir das gerne hätten", meinte der EVN-Chef. Details der Knackpunkte
hatte Mitte dieser Woche der zuständige Sektionschef im
Klimaschutzministerium, Jürgen Schneider, bei einer
Wasserstoff-Tagung in Wien erläutert.
sp/kre
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WEB http://www.evn.at
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WEB http://www.aboutmcdonalds.com/mcd.html