Erste Group steigerte Halbjahresgewinn, Nachholdividende geplant
Risikokosten um fast 90 Prozent niedriger - Nachholdividende
von 1 Euro je Aktie geplant - Finanzvorstand vorsichtig
optimistisch - GRAFIK
---------------------------------------------------------------------
AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Mehr Details aus Mitteilung
---------------------------------------------------------------------
Die Erste Group hat im ersten Halbjahr 2021 ihr
Ergebnis dank niedrigerer Risikokosten und solider Erträge deutlich
gesteigert. Der Nettogewinn erhöhte sich auf 918 Mio. Euro, nach 294
Mio. in der Vorjahresperiode 2020, und übertraf damit auch den
Nettogewinn des ersten Halbjahrs 2019 von 732 Mio. Euro. Für die
Aktionäre ist eine weitere Dividende von 1 Euro je Aktie geplant,
nachdem bereits 0,5 Euro/Aktie für 2020 ausgeschüttet wurden, teilte
die Bank Freitagfrüh mit.
Für das Geschäftsjahr 2019 hat die börsennotierte Bank, im
Pandemie-Jahr 2020 den Vorgaben der Europäischen Zentralbank (EZB)
folgend, keine Dividende gezahlt. Heuer kehre man wieder zu einer
"progressiven Dividendenpolitik" zurück, heißt es in der Mitteilung.
Nach dem Beschluss der Hauptversammlung wurde bereits im Mai 2021
eine Bardividende von 0,5 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2020
ausgeschüttet. Im vierten Quartal 2021 - im Einklang mit den
Empfehlungen der EZB und vorbehaltlich der Zustimmung einer
außerordentlichen Hauptversammlung - solle eine weitere Ausschüttung
von 1 Euro je Aktie ("Nachholdividende") erfolgen. Für das
Geschäftsjahr 2021 ist dann eine Dividende von 1,6 Euro je Aktie
geplant. Für das laufende Geschäftsjahr wurden 0,8 Euro je Aktie im
regulatorischen Kapital berücksichtigt.
Das Betriebsergebnis stieg in den ersten sechs Monaten um 24
Prozent auf 1,69 Milliarden Euro, nach 1,36 Milliarden Euro im
Vorjahreszeitraum. Das börsennotierte Geldinstitut sieht dafür einen
soliden Zinsüberschuss, ein deutliches Wachstum der
Provisionserträge sowie einen starken Anstieg des Handels- und
Fair-Value-Ergebnisses verantwortlich. Das Risikoumfeld habe sich im
Verlauf des ersten Halbjahres wieder freundlicher gezeigt, was die
Risikovorsorgen für faule Kredite auf 83 Mio. Euro abschmelzen ließ.
Im Vorjahreszeitraum betrugen die pandemiebedingten Risikokosten
noch 675 Mio. Euro.
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
("Risikokosten") belief sich aufgrund von niedrigeren
Nettodotierungen auf minus 83 Mio. Euro bzw. auf 10 Basispunkte des
durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands. 2020 betrugen die
Vorsorgen noch minus 675 Mio. bzw. 82 Basispunkte. Die NPL-Quote
(Non-Performing Loans - faule Kredite) bezogen auf
Bruttokundenkredite verbesserte sich auf 2,5 Prozent, nach 2,7
Prozent zum Jahresende 2020.
Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf minus 172 Mio.
Euro, nach minus 170 Mio. im Vorjahr. Der Rückgang der Bankenabgaben
um mehr als ein Drittel auf 52 Mio. Euro sei vor allem auf den
Wegfall der Bankensteuer in der Slowakei zurückzuführen. Derzeit
sind in zwei Kernmärkten der Erste Group Bankenabgaben zu
entrichten: In Ungarn entfielen auf die Bankensteuer für das gesamte
Geschäftsjahr 14,9 Mio. sowie weitere 23,3 Mio. auf die
Transaktionssteuer für das Halbjahr. Die Bankensteuer in Österreich
lag bei 13,9 Mio. Euro.
Der Zinsüberschuss stieg im ersten Halbjahr 2021 vor allem wegen
bilanzieller Einmaleffekte im Zusammenhang mit den längerfristigen
Refinanzierungsgeschäften der Europäischen Zentralbank (TLTRO III)
in Österreich und in der Slowakei um 2,2 Prozent auf 2,45 Mrd. Euro.
Der Provisionsüberschuss erhöhte sich im gleichen Zeitraum aufgrund
positiver Entwicklungen im Zahlungsverkehr, der Vermögensverwaltung
und dem Wertpapiergeschäft um knapp 15 Prozent auf 1,10 Mrd. Euro.
Das Handels- und Fair-Value-Ergebnis erhöhte sich auf knapp 127 Mio.
Euro nach 9 Mio. im Vorjahreszeitraum deutlich. Insgesamt stiegen
die Betriebserträge um 9,2 Prozent auf 3,79 Mrd. Euro.
Die Bilanzsumme stieg seit Jahresbeginn um 9,4 Prozent auf 303,4
Mrd. Euro. Auf der Aktivseite erhöhten sich Kassenbestand und
Guthaben insbesondere in Österreich auf 48,4 Mrd. (nach 35,8 Mrd.
zum 31. Dezember 2020). Die Kundenkredite erhöhten sich auf 172,1
Mrd. Euro (plus 3,7 Prozent). Passivseitig gab es einen
40-prozentigen Zuwachs bei den Einlagen von Kreditinstituten auf
34,6 Mrd., bedingt durch ein höheres Refinanzierungsvolumen bei der
EZB (TLTRO III). Die Kundeneinlagen stiegen erneut in allen
Kernmärkten - insbesondere in Österreich und in Tschechien - um 7,9
Prozent auf 206,3 Mrd. Euro. Das Kredit-Einlagen-Verhältnis sank von
86,9 Prozent zum Jahresende 2020 auf 83,4 Prozent. Die Common Equity
Tier 1 Ratio der Bank lag Ende Juni unverändert bei 14,2 Prozent.
Der Verwaltungsaufwand des Geldinstituts sank um 0,6 Prozent auf
2,10 Mrd. Euro, die Personalaufwendungen um 1,3 Prozent auf 1,25
Mrd. Euro. Der Personalstand der Erste Group sank im Vergleich zum
Jahresultimo 2020 um 1,2 Prozent auf 45.124 (Vollzeitäquivalente).
Finanzvorstand Stefan Dörfler sieht den Wirtschaftsaufschwung in
der Bank-Bilanz widergespiegelt: "Eine solide Ertragslage, stabile
Kosten und ein im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 deutlich geringeres
Volumen an Risikovorsorgen haben zu einer deutlichen Verbesserung
unseres Halbjahresergebnisses beigetragen. Für das Gesamtjahr 2021
sind wir vorsichtig optimistisch, weil wir uns bewusst sind, dass
vieles vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängt", erklärt er.
( 0970-21)
(Schluss Auftakt/Ausführlicher Bericht folgt) gru/phs
ISIN AT0000652011
WEB http://www.erstegroup.com
ISIN AT00BUWOG001 AT0000609607
WEB http://www.buwog.at
http://www.porr-group.com