Agrana-Gewinn 2020/21 deutlich gestiegen, Umsatz leicht
Für neues Geschäftsjahr wird weiter mit
Corona-Herausforderungen gerechnet, aber auch mit starkem
EBIT-Anstieg - Langzeit-Chef Mariahart geht mit Monatsende -
Weiterer Wechsel im Vorstand
Der börsennotierte Frucht-, Zucker- und
Stärkekonzern Agrana hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21
deutlich mehr verdient und den Gewinn verglichen zum Geschäftsjahr
2019/20 um 76,3 Prozent auf 55 Mio. Euro gesteigert. Das
Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 17,6 Prozent auf 78,7 Mio. Euro.
Der Umsatz kletterte um 2,7 Prozent von 2,48 Mrd. auf nunmehr 2,55
Mrd. Euro, teilte das Unternehmen Dienstagfrüh mit.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr war die COVID-19-Pandemie für alle
Segmente das bestimmende Thema, hieß es in der Mitteilung. "Trotz
der außergewöhnlichen Rahmenbedingungen durch die COVID-19-Pandemie
konnten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr ein solides Ergebnis
erzielen", so der scheidende Langzeit-Agranachef Johann Marihart.
"Insgesamt zeigt sich einmal mehr, dass unsere stabile
Geschäftsentwicklung zu einem Gutteil auf die Diversifikation
unserer Geschäftsbereiche zurückzuführen ist."
Agrana spricht im Ausblick zwar von "weiterhin großen
Herausforderungen aufgrund der COVID-19-Pandemie". Trotzdem erwarte
man fürs Geschäftsjahr 2021/22 einen deutlichen EBIT-Anstieg. Beim
Konzernumsatz wird von einem moderaten Anstieg ausgegangen.
Investiert werden sollen über alle drei großen Geschäftsbereiche
hinweg 91 Mio. Euro. Abschreibungen sind in der Höhe von rund 121
Mio. Euro geplant.
Im Segment Frucht lag das Fruchtzubereitungsgeschäft demnach
trotz Einmaleffekten ergebnismäßig über dem Vorjahr. Beim
Fruchtsaftkonzentratgeschäft hingegen trafen schwache Apfelernten
auf eine wegen Corona schwache Nachfrage vor allem im unter den
Lockdown ächzenden Gastronomie- und Tourismusbereich. Das führte in
Summe zu einem deutlich schlechteren Ergebnis. Der Umsatz sank im
Fruchtsegment im Vergleich mit dem Geschäftsjahr davor von 1,19 auf
1,17 Mrd. Euro. Das EBIT sank von 55,9 auf 41,2 Mio. Euro.
Im Segment Stärke standen schwächeren Stärke-Absätzen an die
grafische Papierindustrie (Print) Mehrverkäufe an Kartonhersteller
(Verpackung) gegenüber. Insgesamt seien die Stärke-Margen
nachfragebedingt geringer ausgefallen, wodurch die operative
Performance des Segmentes unter dem Vorjahr lag. Der Umsatz
kletterte von 807 auf 821,9 Mio. Euro, das EBIT im Stärke-Bereich
sank von 75,2 auf 64,8 Mio. Euro.
Im Segment Zucker gab es neuerlich ein negatives Ergebnis. Dies,
obwohl höhere Zuckererlöse und -mengen dazu beigetragen hätten, das
Ergebnis im Jahresvergleich deutlich zu verbessern. Voriges Jahr gab
es auch das Tauziehen um den Erhalt der Zuckerfabrik in Leopoldsdorf
bei Wien, die als eine der beiden Agrana-Zuckerrproduktionsstätten
in Österreich vorerst einmal gerettet ist. Der Zucker-Umsatz stieg
von 488,3 auf 558,5 Mio. Euro, Das negative EBIT stieg von minus
64,2 auf minus 27,3 Mio. Euro.
Bei der Agrana erfolgen auch Wechsel in der Chefetage. Der
Langzeit-Chef des Agrana-Konzerns, Johann Marihart (70), blieb
zuletzt überraschend drei Monate länger im Amt. Der Vertrag des
Routiniers wäre Ende Februar ausgelaufen, wurde aber vom
Aufsichtsrat bis Ende Mai verlängert. Neuer
Agrana-Vorstandsvorsitzender ab Anfang Juni wird Markus Mühleisen
(54). Zudem wird Ingrid-Helen Arnold (52) ab 1. Juni 2021 bis 30.
April 2024 zum Mitglied des Vorstands der Agrana Beteiligungs-AG
bestellt, wie heute mitgeteilt wurde.
Die aus München stammende Vorständin der Südzucker AG, die ein
großer Agrana-Aktionär ist, wird bei Agrana das Ressort Interne
Revision verantworten. Sie folgt in dieser Funktion Thomas Kölbl,
der mit 31. Mai aus dem Agrana-Vorstand ausscheiden und sich voll
auf seine Funktion als Finanzvorstand der Südzucker AG konzentrieren
wird. Kölbl war über 15 Jahre im Agrana-Vorstand tätig. Der
Aufsichtsrat dankte ihm.
(Schluss Auftakt/Ausführlicher Bericht folgt) phs
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WEB http://www.agrana.com
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