Erste-Group-JV Global Payments übernimmt Österreich-Kunden von Payone
Payone zieht sich aus kartellrechtlichen Gründen aus
Österreich zurück
Der Zahlungsdienstleister Global Payments
s.r.o., ein Joint-Venture (JV) der Erste Group, Caixa Bank und
Global Payments Inc., übernimmt das Österreich-Geschäft des
Konkurrenten Payone. Das teilte die Erste Group, die mit 49 Prozent
an Global Payments s.r.o. beteiligt ist, am Freitag mit. Der Deal
soll im dritten Quartal 2021 abgeschlossen sein, zum Kaufpreis
machte die Bank keine Angaben.
Global Payments und Payone bieten Zahlungsterminals für
Einzelhändler an, die ihren Kunden Zahlungen mit Kredit- und
Bankomatkarten ermöglichen wollen. Der Fokus liege dabei vor allem
auf kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU). In Österreich sind
neben Global Payment noch Six, card complete und hobex am
Payment-Markt aktiv.
Payone zieht sich aus kartellrechtlichen Gründen aus dem Geschäft
in Österreich zurück. Im vergangenen Herbst hat der französische
Zahlungsanbieter Worldline den Konkurrenten Ingencio, einen der
Betreiber von Payone, geschluckt. Da Worldline aber bereits der
größte Zahlungsdienstleister in Europa ist und die EU bei der
Übernahme eine Gefährdung des Wettbewerbs in Österreich befürchtete,
musste das Österreich-Geschäft verkauft werden.
Den Zuschlag bekam nun Global Payments, der Vertrag sei am 3. Mai
unterschrieben worden. Mit der Übernahme des Kundenstocks werde das
Unternehmen zu einem "starken Player, wenn es um Zahlungslösungen
für Händler geht", sagte Thomas Schaufler, Chief Retail Officer der
Erste Group, laut Aussendung.
Wie stark der Marktanteil von Global Payments in Österreich damit
anwächst bzw. wie viele Kunden genau übernommen werden, wollte die
Bank nicht beziffern. "Weitere Details sollten aber mit dem
Abschluss der Transaktion, der für das dritte Quartal erwartet wird,
verfügbar sein", so ein Sprecher der Erste Group zur APA.
Global Payments ist in 100 Ländern tätig und hat insgesamt 24.000
Mitarbeiter und 3,5 Millionen Kunden. Der bisher kleine
Mitarbeiterstab in Österreich werde nun ausgebaut und soll auf eine
niedrige zweistellige Zahl anwachsen, so der Sprecher. Zudem wolle
Global Payments in Zukunft in allen Bundesländern vertreten sein.
(Schluss) bel/ivn
ISIN AT0000652011
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