Atrium: 2020 hoher Verlust und 2021 schwacher Start durch Corona
Mehr als 200 Mio. Euro Immo-Abwertungen drückten Ergebnis ins
Minus - Aktuell 86 Prozent der Mietflächen wieder geöffnet -
97 Prozent der Jahresmieten einbringlich gemacht
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Mit weiteren Details durchgehend neu gefasst
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Wegen der Corona-Pandemie hat die auf
Einkaufszentren in Zentral- und Osteuropa spezialisierte Atrium Real
Estate Verluste geschrieben und ist unerwartet schwach ins Jahr 2021
gestartet. Aktuell sind 86 Prozent der operativen Bruttomietfläche
wieder geöffnet, erklärte Atrium am Donnerstag. Zuletzt durften mit
1. Feber die EKZ in Polen wieder aufsperren. Jene in Tschechien und
der Slowakei sind noch zu. 2020 schrieb man 142,4 Mio. Euro Verlust
nach 84,4 Mio. Euro Gewinn davor.
97 Prozent der für das Jahr fälligen Mieten habe man bis zum 24.
Februar d.J. einbringlich gemacht - der nicht eingezogene Beitrag
sei teilweise durch Bankgarantien und Kautionen mit einem
Gesamtkreditrisiko von circa 3 Prozent abgedeckt. Im ersten
Lockdown, von Mitte März bis in den Mai hinein, standen Atrium nur
21 Prozent der operativen Bruttomietflächen zur Verfügung, im
zweiten Lockdown (vor allem im November) waren es 56 Prozent und im
dritten Lockdown (ab Mitte/Ende Dezember) 54 Prozent. In der
gesamten Krise habe man sich auf ein Beziehungsmanagement mit den
Mietern konzentriert, um sie zu unterstützen und ihnen zu helfen,
die Auswirkungen der Corona-Einschränkungen zu überstehen.
Seit Ausbruch der Pandemie im ersten Quartal waren EKZ in Polen,
Tschechien, Slowakei und Russland mit staatlich verordneten
Handelsbeschränkungen konfrontiert. Ausgenommen davon waren in all
diesen Ländern Lebensmittelgeschäfte/Supermärkte,
Apotheken/Drogerien und andere Dienstleister des täglichen Bedarfs,
die 16 Prozent der operativen Atrium-Bruttomietflächen und 24
Prozent der Basismieteinnahmen ausmachten.
Die Nettomieterlöse von Atrium sanken 2020 dementsprechend um
21,3 Prozent (oder um 37,6 Mio. Euro) auf 138,9 Mio. Euro, wie die
Gruppe im Jahresfinanzbericht erklärte. 49,3 Mio. Euro seien allein
durch die Covid-19-Effekte verloren gegangen, womit es ohne Corona
sogar Zuwächse gegeben hätte. Das negative Neubewertungsergebnis von
208,8 Mio. Euro drückte das Nettobetriebsergebnis mit 98,8 Mio. Euro
in die Verlustzone - im Jahr davor waren es hier 138,0 Mio. Euro im
Plus gewesen, nach lediglich 13,5 Mio. negativem
Neubewertungsergebnis. Der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) sank im abgelaufenen Jahr um 22,6 Prozent auf 118,8 Mio.
Euro. Die Dividende wird bei 27 Cent/Aktie belassen.
Atrium mit Sitz auf Jersey besitzt 26 Immobilien in Polen,
Tschechien, der Slowakei und Russland mit über 809.000 m2
Bruttomietfläche und rund 2,45 Mrd. Euro Gesamtmarktwert. Der Wert
des Portfolio sank im Jahresabstand durch Abwertungen um 189 Mio.
Euro, Ende 2019 waren es noch 2,34 Mrd. Euro gewesen. Das Gros der
neubewertungsbedingten Abwertungen entfiel mit 121 Mio. Euro auf
Polen, wo der Marktwert von 1,70 Mrd. auf 1,58 Mrd. Euro zurückging.
Von den 809.000 m2 Ende 2020 entfielen 433.000 m2 auf Polen, 90.000
m2 auf Tschechien, 47.000 m2 auf die Slowakei - somit in Summe
570.000 m2 auf Zentraleuropa -, die restlichen 239.000 m2 auf
Russland.
(Schluss) sp/ivn
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