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 Erste Group Bank
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Datum/Zeit: 26.02.2021 08:15 Quelle: Erste Group Bank - Presseaussendung |
AUSBLICK
Die Erste Group hat sich für das Jahr 2021 das Ziel gesetzt, den Nettogewinn zu erhöhen. Zu den Faktoren, die
die Erreichung dieses Ziels begünstigen, zählen eine wirtschaftliche Erholung in allen Kernmärkten –Tschechien,
Slowakei, Ungarn, Rumänien, Kroatien, Serbien und Österreich – sowie, darauf aufbauend, ein Rückgang der
Risikokosten und eine Verbesserung im Betriebsergebnis. Eine Fortsetzung oder weitere Verschärfung der behördlichen Covid-19-Maßnahmen sowie potenzielle – zum jetzigen Zeitpunkt nicht quantifizierbare – politische,
regulatorische oder wirtschaftliche Risiken können die Zielerreichung erschweren.
Die positive Wirtschaftsentwicklung sollte sich im Jahr 2021 in den CEE-Kernmärkten der Erste Group in Wachstumsraten (reales BIP-Wachstum) von 3% bis knapp 6% widerspiegeln. Die weiteren Wirtschaftsindikatoren sollten
sich in Abhängigkeit von behördlichen Covid-19-Maßnahmen bzw. dem Auslaufen von staatlichen Unterstützungsmaßnahmen unterschiedlich entwickeln. So wird erwartet, dass die Arbeitslosenquoten steigen werden, in Tschechien und Ungarn werden sie allerdings weiterhin zu den niedrigsten der EU gehören. Bei der Inflation wird in
Tschechien und der Slowakei ein Rückgang erwartet, während für die anderen Kernmärkte leichte Anstiege prognostiziert werden. Die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit sollte in den meisten Ländern wieder in soliden bzw. in der
Slowakei und Rumänien besseren Leistungsbilanzsalden zum Ausdruck kommen. Auch die budgetäre Situation
sollte sich nach den signifikanten Budgetdefiziten im Jahr 2020 wieder verbessern. Die Staatsverschuldung wird,
zwar auf signifikant erhöhtem Niveau, als großteils stabil eingeschätzt.
Vor diesem Hintergrund geht die Erste Group davon aus, dass ein Nettokreditwachstum im niedrigen bis mittleren
einstelligen Bereich erreicht werden kann. Diese Entwicklung sollte trotz negativer Zinsen in der Eurozone den Zinsüberschuss stabil halten. Bei der zweiten wichtigen Einnahmenkomponente, dem Provisionsüberschuss, wird ein
Anstieg im niedrigen einstelligen Bereich erwartet. Positiv sollten sich hier, wie schon im Jahr 2020, das Fondsmanagement, das Wertpapiergeschäft und das Versicherungsvermittlungsgeschäft auswirken. Angesichts des durchschnittlichen Ergebnisses 2020 wird ein höheres Handels- und Fair Value-Ergebnis erwartet. Dies ist allerdings ganz
erheblich vom Finanzmarktumfeld abhängig. Die übrigen Einnahmenkomponenten werden im Großen und Ganzen
stabil erwartet. Insgesamt sollten die Betriebseinnahmen im Jahr 2021 jedoch wieder steigen. Bei den Betriebsausgaben ist 2021 von einem leichten Anstieg auszugehen, teilweise bedingt durch wieder aufkommenden Lohndruck
in allen Märkten der Erste Group. Zusätzlich wird die Erste Group auch 2021 in IT und damit in die Wettbewerbsfähigkeit investieren: Progressive IT-Modernisierung, Backoffice-Digitalisierung und der Ausbau der digitalen Plattform
George stehen dabei im Fokus. Die Einführung von George soll 2021 in Ungarn und Kroatien abgeschlossen werden,
damit wird George für die Kunden in den sechs größten Kernmärkten verfügbar sein.
Obwohl in einem schwer vorhersagbaren Umfeld herausfordernder, strebt die Erste Group 2021 ein stärkeres Wachstum bei den Betriebserträgen als bei den Kosten an. Somit rechnet die Erste Group im Jahr 2021 mit einem Anstieg im Betriebsergebnis.
Ausgehend vom oben beschriebenen Szenario, sollten 2021 die Risikokosten wieder sinken. Obwohl eine treffsichere Prognose im aktuellen Covid-19-Umfeld schwierig ist, geht die Erste Group für 2021 von Risikokosten von
maximal 65 Basispunkten des durchschnittlichen Kundenkreditvolumens (brutto) aus. Aufgrund des erwarteten
Auslaufens staatlicher Unterstützungsmaßnahmen ist trotzdem mit einem Anstieg der NPL-Quote auf etwa 3-4%
zu rechnen.
Im sonstigen betrieblichen Erfolg wird für den Fall, dass es keine signifikanten Sondereffekte gibt, eine unveränderte Entwicklung erwartet. Unter Annahme einer Steuerquote von unter 25% sowie im Jahresvergleich ähnlich
hoher Minderheitenanteile strebt die Erste Group eine Verbesserung des Nettoergebnisses an. Die Erste Group
rechnet mit einer fortgesetzt starken Harten Kernkapitalquote. Der Vorstand schlägt – der Empfehlung der EZB
folgend – vor, auf der Hauptversammlung im Mai für 2020 eine Dividende von EUR 0,5 je Aktie zu beschließen.
Darüber hinaus wurde eine Reserve von EUR 1 je Aktie für eine mögliche spätere weitere Auszahlung gebildet.
Risikofaktoren für die Prognose sind, neben anderen als erwarteten (geo-)politischen, wirtschaftspolitischen (Geldund Fiskalpolitik) und regulatorischen Maßnahmen und Entwicklungen, auch globale Gesundheitsrisiken oder Änderungen im Wettbewerbsumfeld. Zusätzlich sind aufgrund der behördlichen Covid-19-Maßnahmen und deren
Auswirkung auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung Finanzprognosen weiterhin mit erhöhter Unsicherheit behaftet. Die Erste Group ist zudem nichtfinanziellen und rechtlichen Risiken ausgesetzt, die unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld schlagend werden können. Eine schlechter als erwartete Wirtschaftsentwicklung kann auch
eine Goodwillabschreibung erforderlich machen.
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