Addiko Bank passt mittelfristigen Ausblick an, erwägt Teildividende
Mittelfristige Ziele für nach 2021 leicht gesenkt - Für 2019
soll es eine Dividenden-Teilzahlung nach EZB-Vorgaben geben
Die börsennotierte Addiko Bank hat ihren
mittelfristigen Ausblick im Zuge der Coronapandemie angepasst. Für
die Zeit ab dem Geschäftsjahr 2021 rechnet die Bank nun mit etwas
weniger Wachstum beim Provisionsergebnis und einer etwas geringeren
Nettozinsmarge. Aufgrund der Einschränkungen in der
Dividendenpolitik wegen der herrschenden Vorgaben der Europäischen
Zentralbank (EZB) erwägt die Addiko Bank, für das Jahr 2019 eine
Teildividende auszuzahlen.
Das mittelfristige Ziel für die Nettozinsmarge liegt nun bei rund
3,7 Prozent, im Vorjahr wurden noch 3,8 Prozent angepeilt. Das
Provisionsergebnis soll um rund 7 Prozent (statt um 10 Prozent)
wachsen, für die Eigenkapitalrendite werden nun bis zu 9 Prozent
erwartet, nach rund 9,5 Prozent zuvor.
Auch für die Kostenquote wurden die Erwartungen etwas tiefer
gesteckt. Das neue Ziel sieht eine Quote zwischen Kosten und
Einnahmen der Bank bei rund 50 Prozent, zuvor wurden maximal 50
Prozent erwartet. Die Prognose für die Kreditrisikokosten liegt nun
bei rund 1,45 Prozent auf durchschnittliche Kredite und Forderungen
an Kunden (zuvor 1,5 Prozent).
Die Bank rechnet überdies mit zeitlichen Verzögerungen bei der
Erreichung ihrer Ziele. Diese seien vor allem auf den Rückgang der
Bruttokundenforderungen auf 3,6 Mrd. Euro zurückzuführen, hieß es in
der Aussendung vom Dienstag.
Eine Dividende will die Bank dennoch ausschütten. Die im November
abgesegnete bedingte Dividende von 2,05 Euro je Aktie könne derzeit
aufgrund der Empfehlungen der EZB, noch bis September 2021 von
Ausschüttungen weitgehend abzusehen, zwar nicht ausgeschüttet
werden.
Allerdings erwägt die Bank "in Abstimmung mit der EZB" eine
Teilzahlung bis zum von der Zentralbank zugelassenen Höchstbetrag
(maximal 15 Prozent des akkumulierten Gewinns für 2019 und 2020 und
maximal 20 Basispunkte der harten Kernkapitalquote-Quote), heißt es
in der Aussendung. Der Vorschlag dafür soll auf der Hauptversammlung
am 26. April gelegt werden.
Das Management bleibe der angekündigten Dividende von 2,05 Euro
je Aktie aber verbunden. Der Rest solle unter der Bedingung der
Aufhebung der Dividendenbeschränkungen der EZB (derzeit gültig bis
30. September 2021) ausgezahlt werden.
Weitere Details zum Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 sowie zur
Dividendenpolitik will die Bank bei der Veröffentlichung der
Jahreszahlen 2020 am 10. März bekanntgeben.
Die Addiko Gruppe hat sechs Tochterbanken in Kroatien, Slowenien,
Bosnien & Herzegowina (zwei Banken), Serbien und Montenegro mit 179
Filialen und 800.000 Kunden. Die Addiko Bank ist aus dem
Balkangeschäft der früheren Hypo Alpe Adria hervorgegangen. Seit
2019 notiert die Bank an der Wiener Börse.
(Schluss) bel/tsk
ISIN AT000ADDIKO0
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