Corona: Lockdown zumindest bis 7. Februar verlängert
Handel, Friseure und Museen unter strengen Auflagen ab 8.
Februar offen - Präsenzunterricht im Osten ab 8., sonst ab 15.
Februar - FFP2-Masken ab 25. Jänner in Handel und Öffis
Pflicht - BILD VIDEO
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Details aus der Pressekonferenz: Skifahren bleibt erlaubt,
FFP2-Masken teils gratis; Statements Kurz, Anschober, Schützenhöfer,
Ludwig
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Österreich bleibt noch länger im Lockdown: Wie die
Regierung am Sonntagvormittag bei einer Pressekonferenz bestätigt
hat, bleibt der Lockdown bis mindestens 7. Februar aufrecht und
endet nicht wie ursprünglich geplant am 24. Jänner. Auch kommen
weitere Verschärfungen wie eine FFP2-Maskenpflicht. Kanzler
Sebastian Kurz (ÖVP) argumentierte die Verlängerung mit der
Ausbreitung der britischen Variante des Virus, die wesentlich
ansteckender sein dürfte als die bisherige Form.
Noch während des Lockdowns werden die Regeln verschärft: Ab 25.
Jänner sind FFP2-Masken im Handel und in den öffentlichen
Verkehrsmitteln verpflichtend, die Abstandsregel wird auf zwei Meter
ausgedehnt. "Der Mund-Nasen-Schutz ist gut, aber die FFP2-Maske ist
massiv besser", erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober
(Grüne). Die FFP2-Masken sollen im Lebensmittel-Einzelhandel zum
Selbstkostenpreis angeboten werden. Für Einkommensschwache sollen
sie gratis zur Verfügung gestellt werden, kündigte Anschober an.
Bundesregierung und Landeshauptleute wollen nun gemeinsam
wöchentlich die Entwicklung der Pandemie evaluieren und über die
notwendigen nächsten Schritte entscheiden. Ziel sei es, ab 8.
Februar erste Öffnungsschritte zu setzen, sagte Kurz. Den
Wissenschaftern zufolge sollte man einen Zielwert von einer
Sieben-Tages-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern
erreichen, das würde knapp 700 Neuinfektionen pro Tag entsprechen.
Ziel sei es aus heutiger Sicht, dass ab 8. Februar alle
Geschäfte, körpernahe Dienstleister wie Friseure und Museen unter
strengen Auflagen wieder aufsperren dürfen. Tourismus und Gastro
sollen jedenfalls bis Ende Februar zu bleiben, Mitte Februar soll
evaluiert und eine Entscheidung getroffen werden, ob eine Öffnung im
März möglich ist.
Auch Schüler müssen weiterhin zuhause bleiben, der Start des
Präsenzunterrichts verschiebt sich: Das Distance Learning bleibt bis
zu den Semesterferien, danach gibt es Schichtbetrieb. Wien und
Niederösterreich starten ab 8. Februar in den Präsenzunterricht.
Oberösterreich und die Steiermark verlegen die Semesterferien um
eine Woche nach vorne, somit starten alle restlichen Bundesländer am
15. Februar mit dem Unterricht vor Ort.
Skifahren und Eislaufen bleibt nach einer Entscheidung der Länder
erlaubt. Die Frage war laut dem steirischen Landeshauptmann Hermann
Schützenhöfer (ÖVP) nicht unumstritten, man habe sich aber
entschieden, die geltenden Regeln für die restlichen Lockdown-Wochen
nicht wieder zu ändern.
Die von der Regierung getroffene Entscheidung, den Lockdown zu
verlängern und einige Maßnahmen sogar zu verschärfen, sei keine
parteipolitische Frage gewesen, sondern "eine Frage von Fakten und
Verantwortung", erklärte Kurz. "Wir haben noch zwei bis drei harte
Monate vor uns", meinte Kurz. Öffnungen wären derzeit "Leichtsinn",
wenn nicht sogar "Fahrlässigkeit".
Die britische Virus-Mutation sei "deutlich ansteckender" und eben
mittlerweile in Österreich angekommen, was die Situation verschärfe.
Man habe tagelang mit Experten, europäischen Regierungen und den
Landeshauptleuten und Sozialpartnern beraten, unterstrich Kurz. Die
Entscheidungen seien wohl "alles andere als populär", aber es sei
die Verantwortung der Regierung, Entscheidungen zu treffen, auch
wenn "wir es selbst schon alle satt haben".
Ab dem Zeitpunkt, wenn die über 65-Jährigen geimpft seien, seien
die Spitäler nicht so schnell überlastet und die Situation werde
sich entspannen, hoffte Kurz. Im April oder Mai werde man der
Normalität deutlich näher sein als heute, bis zum Sommer erwarte er
Normalität. Anschober rechnet damit, dass die kommenden zehn Wochen
"die schwierigste Phase der Pandemie werden", aber "wir können das
schaffen".
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sprach von einem
notwendigen "nationalen Schulterschluss". Es gehe jetzt in dieser
schwierigen Situation darum, auch über Parteigrenzen hinweg
zusammenzustehen. Er hoffe, dass die Länder weiterhin eingebunden
werden wie zuletzt.
(Schluss) spu/hac/dru