RBI operativ stärker, Corona schmälert auch Wert von Beteiligungen
In den ersten neun Monaten Abwertungen auf Anteile an UNIQA,
Leipnik, Raiffeisen KAG
Trotz leicht rückläufiger Zins- und
Provisionsergebnisse weist die Raiffeisen Bank International bis
Herbst höhere operative Ergebnisse aus. Kosten sind gesunken. Das
Betriebsergebnis lag nach neun Monaten bei 1,8 (Vorjahr: 1,59) Mrd.
Euro, ein Plus von 13,3 Prozent. Neben wesentlich höherer
Kreditrisikovorsorgen hat die Coronakrise auch Abwertungen nach sich
gezogen. So wurden Wertminderungen auf Töchter, Beteiligungen und
Firmenwerte von 138 Mio. Euro verbucht.
Anteile an at-equity bewerteten Unternehmen wurden um 109
Millionen Euro abgewertet, ein Anstieg um 87 Mio. Euro zum Vorjahr -
vor allem auf Anteile an der UNIQA aufgrund eines niedrigeren
Nutzwerts, bei Leipnik-Lundenburger und bei der Prva stavebna
sporitelna in Bratislava, im Wesentlichen aufgrund der durch die
Pandemie verursachten schlechteren wirtschaftlichen Aussichten.
Zudem wurde heuer der Firmenwert der Raiffeisen
Kapitalanlage-Gesellschaft (KAG) um 27 Mio. Euro wegen des durch die
Pandemie revidierten Mittelfristplans und damit geringerer
Gewinnaussichten wertgemindert.
Darüber hinaus stiegen laut RBI die Dotierungen von
kreditbezogenen Rückstellungen für Prozesse und Rechtsstreitigkeiten
um 25 Millionen auf 44 Mio. Euro, davon in Polen um 28 Millionen auf
30 Millionen und in Kroatien um 3 Millionen auf 10 Mio. Euro,
während sie in Rumänien mit 3 Millionen Euro um 6 Millionen geringer
ausfielen.
Die Beiträge zu den Einlagensicherungen sind in einigen Ländern
der Raiffeisen-Netzwerkbanken in den ersten neun Monaten gefallen,
in Summe um 17 Millionen Euro auf 71 Mio. Euro. Dabei wird eine
Reduktion in Russland als Folge staatlicher Hilfsmaßnahmen in der
Coronakrise als temporär eingestuft. In Österreich erwartet die RBI
durch die Entschädigung von Einlegern der insolventen Commerzialbank
Mattersburg und der früheren Meinl Bank (AAB) aus dem
Einlagensicherungsfonds und damit verringerter Fondsmittel jährlich
um rund 4 Mio. Euro höhere Beitragszahlungen, um die gesetzliche
Zielausstattung des Einlagensicherungsfonds sicherzustellen, schrieb
die Bank heute im Quartalsbericht.
(Schluss) rf/gru
ISIN AT0000606306
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