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Datum/Zeit: 08.07.2020 14:23
Quelle: APA

Verbund/OMV: PV-Großanlage in NÖ Test für weitere im In- und Ausland


Pilotprojekt im Weinviertel soll ein Zehntel des Strombedarfs der OMV Austria decken - Greenpeace-Kritik an "Greenwashing" zurückgewiesen - Erneuerbaren-Ausbau bräuchte 1.800 solche Anlagen - BILD



Die Energiekonzerne Verbund (Strom) und OMV (Öl und Gas) errichten im Weinviertel nordöstlich von Wien für 10 Mio. Euro die größte Photovoltaik-Anlage Österreichs. Sie soll ein Zehntel des Stromverbrauchs der OMV Austria decken und als Pilotprojekt für weitere solche PV-Anlagen auch im Ausland dienen, erklärten die Vorstände der Unternehmen am Mittwoch.

Die Anlage wird von den beiden Unternehmen ohne Förderung von Land oder Bund je zur Hälfte finanziert, die Lebensdauer soll gut 40 Jahre betragen. Eine weitere Anlage wird für das Deponie-Gelände Mühlberg bei Altlichtenwarth (NÖ) im nördlichen Weinviertel erwogen. Im Ausland kämen etwa Rumänien, Norwegen oder Neuseeland in Frage, hieß es anlässlich des Baustarts der Pilotanlage in Schönkirchen-Reyersdorf nahe Gänserndorf (NÖ) vor Journalisten.

Bereits Ende 2020 soll die erste Bauphase für die PV-Pilotanlage abgeschlossen sein. Bis dahin sollen auf einer 13,3 Hektar (133.200 m2) großen OMV-Fläche die ersten 34.600 PV-Module aufgestellt werden, weitere 10.400 sollen bis Ende 2021 folgen. Ab Ende des heurigen Jahres soll die Anlage aufs Jahr gerechnet 10,96 Gigawattstunden Solarstrom erzeugen, was etwa dem Verbrauch von 3.400 Haushalten entspricht und umgerechnet rund 8.000 Tonnen CO2 spart. Ab dem Endausbau zwölf Monate später sollen dann 14,25 GWh erzeugt (4.400 Haushalte) und 2.400 t CO2 zusätzlich eingespart werden können.

Die Kooperation mit dem Verbund reiche weit über Photovoltaik hinaus und gehe auch in Richtung Wasserstoff, sagte OMV-Generaldirektor Rainer Seele: "Da werden wir uns mehrere Projekte ansehen." Als Beispiel verwies er auf die Ende Juni bekannt gegebene Zusammenarbeit von OMV, Verbund, dem Chemiekonzern Borealis und dem Zementriesen Lafarge für eine Anlage zur Abscheidung und Nutzung von Kohledioxid (CO2) im großindustriellen Maßstab, die bis 2030 errichtet werden soll. CO2 solle eingefangen und als wichtiger Rohstoff genutzt werden, etwa für Methanol, sagte Seele.

"Wir werden auch bei neuen Technologien zur Wasserstoff-Erzeugung mit dem Verbund zusammenarbeiten", kündigte der OMV-Chef an. Der Verbund erzeuge und liefere den grünen Strom, und die OMV arbeite an entsprechenden chemischen Verfahren, "sehr erfolgreich". Seele spannte den Bogen hin zu Recycling, der "Vorbereitung auf eine Kreislaufwirtschaft", die man "als Zukunftsmodell im Kopf" habe. Der heutige Spatenstich zugunsten des Ausbaus von erneuerbarer Energie sei der "Anfang einer größeren und längeren Geschichte", meinte Seele. Die OMV wolle künftig Öl und Gas "weniger verbrennen, mehr veredeln" und ihre CO2-Emissionen senken, betonte der Konzernchef einmal mehr.

Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber rechnete vor, dass rund 1.800 solcher Anlagen wie in Schönkirchen-Reyersdorf nötig seien, um das Ziel, in rund einem Jahrzehnt den gesamten heimischen Stromverbrauch übers Jahr gerechnet zur Gänze aus Erneuerbaren zu decken. Daher seien Kooperationen mit Bürgern, Gemeinden und Industrieunternehmen nötig.

Verbund-Vizechef Michael Strugl, der ab Jahresende Anzengruber als CEO im Stromkonzern nachfolgen wird, verwies darauf, dass es schon eine ganze Reihe von Projekten mit der OMV gebe - und dass auch diese PV-Pilotanlage in NÖ kein "Greenwashing" sei. Das hatte nämlich Greenpeace schon vorab kritisiert. Die Anlage werde "missbraucht, um noch mehr klimaschädliches Öl und Gas zu produzieren", hieß es seitens der Umweltorganisation. Und vor Ort begleitet wurde die Presseveranstaltung von einer Protestaktion von Tierschützern gegen Tiertransporte und nicht artgerechte Tierhaltung.

Die auch für Bergbau zuständige Agrar- und Regionen-Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) plädierte für den Ausbau der dezentralen Energieerzeugung, aber auch für ein Mehr an Speichertechnologien, da in der Stromerzeugung die Wasserführung schwanke und Wind nicht immer zur Verfügung stehe. NÖ-Vizelandeschef Stephan Pernkopf (ÖVP) machte sich für ein Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) "mit Hausverstand und Weitblick" stark und meinte: "Mir geht das alles zu langsam." Und es gehe auch nicht an, "fünf Terawattstunden bei der Wasserkraft reinzuschreiben und dann Hürden aufzubauen, das ist schlecht. Wer A sagt, muss auch B sagen." Wie berichtet soll noch im Juli ein Entwurf des Umwelt- und Energieministeriums von Leonore Gewessler (Grüne) fertig sein, gelten soll das EAG spätestens Anfang 2021.

(Schluss) sp/itz/bel

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