Flughafen-Tarifsenkung: Touristiker erfreut, Greenpeace und VCÖ nicht
Klimaschützer sehen "schamloses Umgehen von
Anti-Dumping-Regelung", Verkehrsexperten die AUA-Rettung
torpediert - Wien-Tourismus: Hälfte aller Besucher kommt mit
Flugzeug
Die heimische Tourismusbranche begrüßt die
geplanten Tarifsenkungen des Flughafens Wien für Airlines. Die
Österreich Werbung sprach von einer "wichtigen Maßnahme", kämen doch
in "normalen Jahren" zehn Prozent aller Österreich-Urlauber im
Sommer und 13 Prozent im Winter mit dem Flugzeug. Greenpeace dagegen
wähnte am Mittwoch "schmutzige Deals auf Kosten von Klimaschutz und
SteuerzahlerInnen".
"Es ist blanker Hohn, Landegebühren zu senken und gleichzeitig
zusätzliches Steuergeld zur Sicherung von Arbeitsplätzen zu fordern.
Das kommt einem schamlosen Umgehen der Anti-Dumping-Regelung der
Bundesregierung gleich und bringt das Billigticket durch die
Hintertüre zurück", so Greenpeace-Klimaexpertin Jasmin Duregger in
einer Aussendung.
Auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) sieht in der Tarifsenkung
mehrfach die Ziele des AUA-Rettungspakets torpediert. "Damit würden
erneut mehr Billig-Airlines nach Wien gelockt. Die
Billig-Airline-Schwemme hat schon im vergangenen Jahr die AUA in
wirtschaftliche Turbulenzen gebracht." Die Gebühren am Flughafen
Wien seien im Vergleich zu München, Frankfurt und Zürich sehr
niedrig.
Für Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen
Hoteliervereinigung (ÖHV), ist die Tarifsenkung gerade für
Stadthotellerie ein wichtiger Schritt. Auch den Wegfall der
Maskenpflicht für Kellner und Hotelmitarbeiter ab Juli begrüßte sie.
Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner ist ebenfalls froh über
die Maßnahme des Flughafens. "Die Hälfte aller Wien-Reisenden kommt
auf dem Luftweg, bei Kongressgästen sind es sogar drei Viertel. Das
zeigt, wie stark der Erfolg unserer Tourismuswirtschaft, zugleich
auch des gesamten Wirtschaftsstandorts von der Erreichbarkeit per
Flugzeug abhängig ist."
(Schluss) snu/itz
ISIN AT00000VIE62
WEB http://www.viennaairport.com
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