Warimpex für 2020 zuversichtlich wegen Bürovermietungseinnahmen
Im ersten Quartal Nettoverlust wegen Immo- und
Währungsabwertungen - Aber operativ Plus bei Umsatz und
Ergebnis - EBITDA soll auch im Gesamtjahr positiv sein
Der Immo-Entwickler Warimpex will dank stabilen
Büromieteinnahmen gut durch die Coronakrise kommen. Damit sollen
Erlösausfälle des geringen Hotel-Engagements ausgeglichen werden.
Bis März brachten die Büros 5,4 Mio. Euro Umsatz, ein Drittel mehr,
bis Jahresende sollen kumuliert 15 Mio. dazukommen - mit steigender
Tendenz, weil bei Neuvermietungen nur die ersten drei bis sechs
Monate mietfrei sind.
"Unsere Büros sind gut vermietet, wir haben dadurch Überschüsse",
sagte CEO Franz Jurkowitsch im APA-Gespräch. Der zu drei Viertel auf
Büros konzentrierten Warimpex haben Immo-Abwertungen und
Fremdwährungsverluste im ersten Quartal 18,7 Mio. Euro Nettoverlust
eingebrockt, nach noch 11,8 Mio. Euro Periodengewinn Anfang 2019.
Die Währungs- und Bewertungsverluste seien aber nicht
zahlungswirksam, wird betont. Dem gegenüber stünden deutlich
positive operative Ergebnisse mit einer Steigerung des
Gesamtumsatzes, des Bruttoergebnisses vom Umsatz und einem weiter
positiven EBITDA, das auch im Gesamtjahr im Plus liegen solle. Man
verfüge über "ausreichend Liquidität". Laut Quartalsbericht verfügte
die Warimpex Ende März über 6,8 Mio. Euro liquide Mittel, nach 7,5
Mio. Euro Ende 2019.
Bei den Hotels habe man 5 Prozent des Buchwerts abgeschrieben,
bei den Büros ein Prozent, erläuterte der CEO am Donnerstag. Die
Währungsverluste hätten 11,3 Mio. Euro ausgemacht, hauptsächlich -
zu vier Fünftel - im russischen Rubel. Allerdings habe sich der
Rubel mittlerweile wieder erholt, "hält sich das, haben wir Ende
Juni Zuschreibungen".
Das St. Petersburger Hotel mit rund 300 Zimmern, an dem Warimpex
90 Prozent hält, sei auch in der Coronakrise immer geöffnet gewesen,
und an den Vorausbuchungen sehe man, dass es ab Juni aufwärtsgehe.
Das InterContinental in Warschau, das gemeinsam mit UBM (50:50) in
Pacht betrieben wird und 400 Zimmer zählt, könnte laut Jurkowitsch
in der zweiten Juni-Hälfte wieder aufsperren, fix sei das aber noch
nicht. Das Haus hatten UBM und Warimpex ursprünglich selbst
entwickelt, dann aber veräußert. Beim Hotel in Darmstadt mit über
300 Zimmern, das zur Gänze Warimpex gehört, kann man das
Refurnishment wegen der Schließung sogar beschleunigt durchführen -
auf einem drei Hektar großen Grundstück soll dort ab 2022 die
Errichtung eines Stadtplatzes mit Cafés und Bürogebäuden (mit 60.000
bis 70.000 m2 Geschoßfläche) erfolgen. Und am Hotel Kempinski in
Wien hält Warimpex 10 Prozent, als reine Finanzbeteiligung.
In der Airportcity St. Petersburg - deren Betriebsgesellschaft
Warimpex zu 90 Prozent gehört - schreitet die Errichtung eines
weiteren Büroturms (Avior Tower 1 mit 16.000 m2 Bürofläche) voran,
laut Jurkowitsch befindet man sich bereits im dritten Stock. Im
polnischen Bialystok steht der Baubeginn des gleichnamigen
Bürokomplexes an. Projekte verfolgt man auch in Krakau, dort will
man nach den Bürogebäuden Mogilska 41 und 43 unter anderem Mogilska
39 in Angriff nehmen.
Das EBITDA sank deutlich von 7,6 Mio. auf 0,9 Mio. Euro. Das das
Betriebsergebnis (EBIT) drehte von 7,5 Mio. Euro auf -2,4 Mio. Euro
ins Minus. Grund waren laut Warimpex - neben dem Ausbleiben von
Veräußerungsgewinnen - auch nicht cash-wirksame Effekte aus
Immo-Bewertungen. Das Finanzergebnis (samt Ergebnis aus Joint
Ventures) drehte von 5,6 Mio. auf -13 Mio. Euro - darin enthalten
8,2 Mio. Euro Verluste aus Währungsumrechnung (ohne Direkteinfluss
auf die Liquidität), nach 6,4 Mio. Euro Plus, sowie überwiegend
währungsbedingte JV-Verluste von 3,1 (nach +0,5) Mio. Euro .
Im ersten Quartal legten die Vermietungs-Umsätze von
Büroimmobilien im Jahresabstand um 32 Prozent auf 5,4 Mio. Euro zu.
Dazu trug maßgeblich das im Mai eröffnete Mogilska 43 Office in
Krakau bei. Die Hotel-Umsatzerlöse wuchsen um 18 Prozent auf 2,2
Mio. Euro - trotz rückläufiger Hotelumsätze ab März aufgrund der
Coronakrise. Grund für dieses Umsatzplus war das im September 2019
eröffnete Hotel in Darmstadt - andererseits waren voriges Jahr noch
Umsätze des im Februar 2019 veräußerten Kurhotels Dvorak in Karlsbad
(Tschechien) enthalten gewesen.
Insgesamt wuchs der Umsatz bis März um 26 Prozent auf 7,9 Mio.
Euro, der diesen Erlösen zuordenbare Aufwand stieg um 2,9 Mio. auf
4,1 Mio. Euro. Somit wuchs das Bruttoergebnis vom Umsatz um 14
Prozent auf 3,8 Mio. Euro. Transaktionen fanden heuer im ersten
Quartal keine statt, während voriges Jahr mit Immo-Verkäufen 7,3
Mio. Ergebnis erzielt wurde
Im Ausblick heißt es, das außerordentlich erfolgreiche Rekordjahr
2019 lasse sich angesichts von Covid-19 kaum wiederholen. Trotz
herausfordernden Marktumfelds rechne man mit einer positiven
Entwicklung der Geschäftstätigkeit. Der Fokus liege weiter auf
aktuellen Developments in den Kernmärkten Polen, Russland sowie
Deutschland.
(Schluss) sp/bel
ISIN AT0000827209
WEB http://www.warimpex.com