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Polytec Holding
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Datum/Zeit: 27.03.2020 16:16 Quelle: Erste Bank |
Schwacher Automobilsektor auch im 4. Quartal, kein
verlässlicher Ausblick auf das GJ 2020
Polytec spürte auch im 4. Quartal das schwierige Marktumfeld im Automobilsektor.
Der Konzernumsatz reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal
mit knapp EUR 157 Mio. leicht. Während der Bereich Nutzfahrzeuge
ein Umsatzminus von über 31% zeigte, steigerte der PKW-Bereich (2/3
Umsatzanteil) seinen Umsatz aufgrund der Konsolidierung der übernommenen
Wayand AG um 18%. Die Wayand AG steuerte im 4. Quartal EUR 12
Mio. Umsatz bei. Das Konzern-EBIT erhöhte sich auf EUR 10,4 Mio. mit
einer EBIT-Marge von 6,6% (Q3 19: 4,1%). Die Erhöhung ist vor allem auf
Einmaleffekte, z.B. Grundstücksverkäufe, und Kosteneinsparungen zurückzuführen.
Aufgrund der hohen Unsicherheit durch COVID-19 lässt sich jedoch kein
verlässlicher Ausblick auf die Ergebnisentwicklung der Polytec für das Geschäftsjahr
2020 geben. Zusätzlich müssen zur Begegnung der aktuellen
sowie der sich abzeichnenden Marktlage Produktionskapazitäten angepasst
werden. In den Ländern Österreich, Deutschland, Niederlanden und Großbritannien
wurde bereits bedarfsorientiert Kurzarbeit umgesetzt.
Der Vorschlag für die Gewinnverwendung und Dividendenauszahlung in
Höhe von EUR 0,25 je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 wurde in der Aufsichtsratssitzung
am 12. März 2020 unterbreitet und beschlossen. In Abhängigkeit
von den Auswirkungen der Covid-19-Entwicklung behalten sich
Vorstand und Aufsichtsrat vor, die Gewinnverwendung und den Dividendenvorschlag
gegebenenfalls nochmals zu evaluieren.
Ausblick
Neuwagenzulassungen in Westeuropa gingen in den ersten 2.
Monaten des aktuellen Jahres um -7.4% im Vorjahresvergleich zurück. Europäische
OEMs haben aber nun aber auch in Europa nach und nach ihre
Produktion geschlossen und das volle Ausmaß von COVID-19 ist noch nicht
in den Zahlen ersichtlich. Der deutliche Rückgang der Autozulassungen in
China im Februar (-80%) kann aber als Indikation dienen, was bald in Westeuropa
zu erwarten ist. Polytec bleibt zuversichtlich die Produktion mit Ende
April/Anfang Mai wieder aufzunehmen. Die Visibilität bleibt im Automobilsektor
jedoch äußerst niedrig und es stellt sich die Frage, ob ein Einbruch im 2.
Halbjahr aufgeholt werden kann. Die Polytec ist aktuell mit rund 42% Eigenkapitalquote
und Liquiden Mitteln von über EUR 50 Mio. robust aufgestellt.
In den kommenden Wochen dürfte sich die Situation von Polytec und dem
Automobilsektor nicht ändern, solange bis die Wirtschaft in Europa wieder in
den Normalzustand zurückkehrt.
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