Coronavirus - voestalpine: Kurzarbeit für 20.000 Leute in Österreich
Stahlproduktion auf zwei 12-Stunden-Schichten umgestellt
Der Linzer Stahlkonzern voestalpine wird wegen
der Coronavirus-Krise für bis zu 20.000 der 22.000 Mitarbeiter in
Österreich Kurzarbeit beantragen. Das sagte Pressesprecher Peter
Felsbach am Dienstag auf APA-Anfrage. Die Zahl der Leiharbeiter
werde weiter reduziert. In der Stahlproduktion sei auf einen
Schichtbetrieb mit zwei je zwölf Stunden langen Schichten umgestellt
worden.
"Wir werden sehr breitflächig Kurzarbeit beantragen. Es werden
aber nicht immer alle Mitarbeiter permanent auf Kurzarbeit sein",
sagte Felsbach zur APA. Zu Beginn werde die Arbeitsleistung auch nur
leicht auf 90 Prozent reduziert, um die bestehenden Aufträge noch
abzuarbeiten. Später könnte das Ausmaß aber steigen. Das
Corona-Kurzarbeitsmodell sei im internationalen Vergleich sehr
positiv, weil es ermögliche, flexibel auf die Auftragslage zu
reagieren. Das helfe beim Versuch, jeden Arbeitsplatz zu erhalten,
so Felsbach.
Die voestalpine hat einen kleinen Hochofen bereits stillgelegt.
Der große Hochofen A sowie ein weiterer kleiner Hochofen blieben
aber in Betrieb. In der gesamten Stahlproduktion, in der sogenannten
Flüssigphase, wo in Linz tausende Leute arbeiten, sei auf eine
12er-Schicht umgestellt worden. Damit gebe es nur noch zwei je zwölf
Stunden lange Schichten und nur noch einen Schichtwechsel pro Tag.
Damit ließen sich Personalausfälle aufgrund von Erkrankungen besser
kompensieren. Die Schichtübergabe selbst sei kontaktlos, erklärte
Felsbach.
In guten Zeiten hat die voestalpine 5 bis 10 Prozent
Leiharbeiter, nun werde die Zahl deutlich reduziert. In Bereichen,
wo es noch großen Personalbedarf gebe, würden nun Mitarbeiter aus
anderen Teilen des Konzern abgezogen und so intern umgeschichtet.
Eine Zahl der Leiharbeiter nannte Felsbach nicht.
(Schluss) pro/kan
ISIN AT0000937503
WEB http://www.voestalpine.com