Mehr Warimpex-Gewinn durch Immo-Verkäufe - Für 2019 höhere Dividende
Auch Darlehens-Buchgewinn fettete Neunmonats-Ergebnis auf -
Start neuer Projekte - CEO: Bauten auf eigenen Grundstücken
sollen rasch cashwirksam werden - Vorhaben in Polen und
Russland
Erlöse aus Immobilien-Verkäufen, aber auch ein hoher
Buchgewinn aus dem Ankauf von Darlehen von Ex-Mitgesellschaftern in
Russland, haben dem Hotel- und Büroentwickler Warimpex im dritten
Quartal ein kräftiges Ergebnisplus beschert - der Nettogewinn nach
neun Monaten fiel weitaus höher aus als im Halbjahr. Daher wird die
Dividende für 2019 erhöht, kündigte CEO Franz Jurkowitsch im
APA-Gespräch an.
In den letzten Jahren hatte man jeweils 6 Cent pro Aktie
ausgeschüttet. "Falls es zu keinen extremen Verwerfungen auf der
Fremdwährungs-Seite", also etwa bei Rubel oder Zloty gegenüber dem
Euro, komme, "werden wir eine höhere Dividende zahlen". Zum Ausmaß
der Dividenden-Anhebung hielt sich der CEO noch bedeckt. Die Aktie
notierte zuletzt bei 1,68 Euro.
In den ersten neun Monaten erzielte die börsennotierte Warimpex
57,5 Mio. Euro Nettogewinn, nach 6,5 Mio. Euro Verlust ein Jahr
davor. Dabei wirkten sich 27,9 Mio. Euro Ergebnis aus Immo-Verkäufen
positiv aus - bis Juni waren das erst 7,2 Mio. Euro gewesen, die zu
17,9 Mio. Euro Halbjahresgewinn (nach 4,3 Mio. Euro Minus) geführt
hatten.
Doch auch Buch- und Wechselkursgewinne zeigten positive Wirkung.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)
kletterte im Jahresabstand auf 53,4 (4,4) Mio. Euro. Neben den
Immo-Verkäufen war das auch 20,4 Mio. Euro Buchgewinn aus dem Ankauf
von Darlehen ehemaliger Minderheitsgesellschafter einer russischen
Konzerngesellschaft (betreffend die Airportcity St. Petersburg) zu
verdanken, die früher zu 55 Prozent Warimpex gehörte, nun zu 90
Prozent. Der Grund für den Buchgewinn liegt in IFRS-Buchungsregeln,
so Jurkowitsch.
In ähnlichem Ausmaß wie das EBITDA legte in den neun Monaten das
Betriebsergebnis (EBIT) zu, von 4,2 Mio. auf 56,6 Mio. Euro. Den
Aktionären des Mutterunternehmens sind vom Periodenergebnis 53,0
(-3,0) Mio. Euro zurechenbar.
An Umsatzerlösen erzielte Warimpex in den drei Quartalen 23,3
(21,6) Mio. Euro, um 8 Prozent mehr. Dabei wuchsen die Umsätze aus
Investment Properties um 27 Prozent auf 14,3 (11,3) Mio. Euro, jene
von Hotels sanken um 23 Prozent auf 7,4 (9,7) Mio. Euro. Samt
Joint-Ventures (aliquot) gingen die Hotel-Umsatzerlöse um 6 Prozent
auf 31,8 (33,6) Mio. Euro zurück.
Im dritten Quartal waren die Hälfte-Anteile an zwei
Disneyland-Hotels bei Paris verkauft worden - die andere Hälfte
hatte der UBM gehört. Ebenso wurden heuer die Betriebsgesellschaft
des Kurhotels Dvořák in Karlsbad sowie eine Büroimmobilie in
Budapest verkauft. Anfang September wurde das Hotel Darmstadt
wiedereröffnet, es bringt also Umsatzerlöse. Bis Herbst 2020 wird
das Haus bei laufendem Betrieb der neuen Accor-Marke "greet"
angepasst und dann neu am Markt positioniert.
Neben Frankreich und Deutschland stand im dritten Quartal auch
der Markt in Russland im Zentrum der Aktivitäten von Warimpex. Die
Aufstockung des Warimpex-Anteils an der
Airportcity-St.-Petersburg-Betreibergesellschaft auf 90 Prozent
wurde Mitte August finalisiert, 10 Prozent hält UBM. Die Airportcity
verfüge über großes Potenzial zur weiteren Entwicklung - vor allem
die gelockerten Visabestimmungen Russlands würden für Urlaubs- und
Geschäftsreisende Vereinfachungen bringen "und werden den Standort
zusätzlich stärken", erklärt der Hotel- und Büroentwickler.
Am Airportcity-Areal entstanden durch Warimpex neben einem
4-Sterne-Hotel (Crowne Plaza) bisher drei Bürogebäude mit 31.000 m2
vermietbarer Fläche. Ein Mehrheitsanteil an den beiden voll
vermieteten Türmen Jupiter 1 und Jupiter 2 der ersten Bauphase war
schon 2015 verkauft worden, der dritte Turm Zeppelin ist ganz
vermietet. Größtes Asset der Airportcity sind Grundstücksreserven
für 150.000 m2 Bürofläche, davon wurden laut Jurkowitsch bisher erst
15 Prozent abgerufen.
So startet momentan in der Airportcity der Bau des Büroturms
Avior Towers mit 18.000 m2 Bürofläche netto, die Fertigstellung ist
Jurkowitsch zufolge für das zweite Halbjahr 2021 bzw. Ende 2021
geplant. "Wir planen bereits Avior 2 und Avior 3, mit dem Rohbau
könnte eventuell schon in einem Jahr begonnen werden", so der CEO.
Insgesamt will Warimpex den Immo-Bestand weiter ausbauen, um das
Ertragspotenzial und die Cash-Generierungsgröße FFO zu steigern. So
wolle man etwa neue Projekte auf Grundstücken entwickeln, die
bereits dem Unternehmen gehören. Das betrifft laut Jurkowitsch etwa
Krakau (Polen), wo nach den weitgehend vermieteten Bürogebäuden
Mogilska 41 und 43 auch Mogilska 39 in Angriff genommen werde.
Dieser Tage soll dazu um eine Baugenehmigung angesucht werden, Mitte
2020 soll der Bau von 12.000 m2 Büroflächen starten. Für den
Bürokomplex Bialystok im gleichnamigen Ort vis a vis dem Bahn- bzw.
Busbahnhof rechnet der CEO für Mitte 2020 mit einer - die 15.000 bis
20.000 m2 große erste Bauphase (von laut Homepage geplanten
insgesamt vier Gebäuden mit 73.000 m2) solle rund 18 bis 20 Monate
später, Mitte 2022, abgeschlossen sein.
Neue Projekte sollen rasch cashwirksam werden, wie für Krakau
(Mogiska 41 und 43) gelte das auch für Lodz (Ogrodowa Office). Damit
habe man fürs vierte Quartal 2019 und für 2020 weiteres
Mietsteigerungspotenzial, so der CEO. Zudem sei man an der einen
oder anderen Akquisition dran, wie zuletzt in Darmstadt, die aber
noch nicht spruchreif seien.
Das aktuelle Geschäftsjahr 2019 werde voraussichtlich eines der
erfolgreichsten der Warimpex-Geschichte sein, so Jurkowitsch im
Ausblick. Den Erfolgskurs werde man fortsetzen - mit Fokus auf den
Aufbau des Immo-Bestandes, der Schaffung neuer Angebote sowie der
Stärkung des Ertragspotenzials.
(Schluss) sp/gru
ISIN AT0000827209
WEB http://www.warimpex.com