voestalpine - Eders Aufsichtsjob vor Landesgericht Linz angefochten
Aufsichtsratsvorsitzender Lemppenau Mitte Jänner als Zeuge
geladen - Aktionärsvertreter reichte im Sommer Klage ein -
Konzern: Wahl erfolgte rechtmäßig - "OÖN"
Der direkte Wechsel des langjährigen
voestalpine-Chefs Wolfgang Eder in den Aufsichtsrat des Unternehmens
hat ein juristisches Nachspiel. Mitte Jänner muss Aufsichtsratschef
Joachim Lemppenau als Zeuge vor dem Landesgericht Linz erscheinen,
wie die "OÖN" (Freitagsausgabe) berichten. Der streitbare Aktionär
Rupert-Heinrich Staller hatte eine Anfechtungsklage eingebracht.
Diesen Donnerstag fand die vorbereitende Tagsatzung am
Landesgericht Linz statt. Eder war auf der
voestalpine-Jahreshauptversammlung am 3. Juli - zeitgleich mit
seiner Verabschiedung aus der Konzernleitung - in das
Aufsichtsgremium berufen worden.
Staller stößt sich daran, da damit seiner Meinung nach eine
gesetzlich vorgesehene Abkühlphase von zwei Jahren ignoriert wurde.
Eder würde Entscheidungen kontrollieren, die er selbst noch in
seiner Zeit als CEO getroffen hatte.
Der Konzern kontert, dass die Wahl rechtmäßig erfolgt sei. Eder
sei im Juli mit 88 Prozent der Aktionärsstimmen in das oberste
Kontrollorgan der voestalpine gewählt worden. Alle acht
Aufsichtsratsmitglieder seien mittlerweile auch im Firmenbuch
eingetragen.
Um Eders Berufung in den Aufsichtsrat zu ermöglichen, wurde laut
"Oberösterreichische Nachrichten" die Zustimmung der
voestalpine-Mitarbeiterstiftung und der Raiffeisen Landesbank (RLB)
präsentiert, die gemeinsam 25 Prozent des Aktienkapitals vertreten.
Mit dieser Quote könne die Abkühlphase entfallen.
Der Kläger argumentiert, dass "die RLB" zwar im Vorfeld den
Wahlvorschlag im eigenen Namen gemacht habe, aber zum fraglichen
Zeitpunkt selbst nicht Aktionärin der voestalpine war, sondern die
RLB Invest OG. Somit sei ein Wahlvorschlag von 25 Prozent des
Aktienkapitals vorab nicht erfolgt.
Laut Firmenhomepage gehörten der Raiffeisenlandesbank
Oberösterreich Invest GmbH & Co OG als größtem Einzelaktionär per
Ende März 10 bis 15 Prozent der Unternehmensanteile und der
Mitarbeiterstiftung 14,8 Prozent.
Über die juristische Frage, ob die 25-Prozent-Quote erfüllt war
oder nicht, wird am 17. Jänner am Landesgericht weiterverhandelt.
(Schluss) kre/stf
ISIN AT0000937503
WEB http://www.voestalpine.com