Addiko Bank vor Aufnahme von 100 Mio. Euro Nachrangkapital
Bank wehrt sich gegen FMA-Vorgabe für Kapitalaufstockung
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat die Addiko Bank
vor einer Woche mit der Forderung nach einem höheren Kapitalpuffer
konfrontiert. Das Institut will zwar die FMA überzeugen, dass die
erhöhte Kapitalvorgabe übertrieben ist. Inzwischen ist aber alles
auf Schiene, um 100 Mio. Euro Nachrangkapital aufzunehmen. Das
entspricht zwei Prozentpunkten mehr Eigenkapital und würde die
FMA-Forderung erfüllen.
Die Addiko Bank ist aus dem Balkan-Geschäft der früheren Hypo
Alpe Adria hervorgegangen und notiert seit Juli an der Wiener Börse.
Die FMA verlangt von ihr laut einem vor einer Woche eingegangenen
vorläufigem Bescheid künftig 18,8 Prozent Eigenkapital und damit
vier Prozentpunkte Sicherheitspuffer zum Standard-Kernkapital. Die
Bank hat bisher für 1,5 Prozentpunkte Puffer vorgesorgt.
Unabhängig von der aktuellen FMA-Entscheidung habe das Institut
die günstige Zinssituation ohnehin für die Aufnahme von
Nachrangkapital nutzen wollen, sagt die Addiko Bank. Das
überschüssige Kapital sollte aber an die Aktionäre zurückgehen, die
Umschichtung von hartem Kernkapital (tier 1) zu Nachrangkapital
(tier 2) hätte die Kapitalkosten senken sollen. Sollte die
Kapitalvorgabe der FMA auch im endgültigen Bescheid für 2020
aufrecht bleiben, müsste die Ausschüttung an die Aktionäre vorerst
ausbleiben. Das hat zu Unruhe unter den Aktionären und zu deutlich
fallenden Aktienkursen geführt. Die Addiko Bank war mit einem Minus
von 9,64 Prozent größte Verliererin der vergangenen Woche an der
Wiener Börse.
Die Addiko Bank hat nun von der FMA Grünes Licht, um den Prospekt
für die neue Anleihe über 100 Mio. Euro den Investoren zu zeigen,
heißt es aus der Addiko Bank. Zwei, drei Wochen werde es dauern, bis
die Anleihe gezeichnet ist. Dann wäre die neue, erhöhte
Kapitalvorgabe der FMA erfüllt. Die Addiko Bank will aber
unverändert alles daran setzen, dass der Kapitalpuffer wieder
abgesenkt wird, damit das überschüssige Kapital wie versprochen den
Aktionären in Form einer Sonderdividende ausgeschüttet werden kann.
Keine andere börsennotierte Bank habe einen so hohen Kapitalpuffer,
meint man bei der Addiko Bank und ist zuversichtlich, die FMA mit
guten Argumenten überzeugen zu können.
(Schluss) tsk/ths
ISIN AT000ADDIKO0
WEB http://www.fma.gv.at
https://www.addiko.com/