Kapsch bewirbt sich erneut um Mautsystem-Betrieb in Tschechien
Tschechische Wettbewerbsbehörde will Vertrag zwischen dem
Prager Verkehrsministerium und SkyToll/CzechToll blockieren
Der österreichische Mautsystemhersteller Kapsch
TrafficCom hat dem Prager Verkehrsministerium erneut eine
"verbindliche Bewerbung" für den Betrieb des Lkw-Mautsystems in
Tschechien geschickt, teilte der Sprecher von Kapsch in Tschechien,
David Simonik, der Nachrichtenagentur CTK am Donnerstag mit.
Das Verkehrsministerium kommentierte die wiederholte Bewerbung
zunächst nicht, in der es um einen lukrativen Auftrag für den
zehnjährigen Betrieb des Mautsystems von 2020 bis Ende 2029 im Wert
von 6,9 Mrd. Kronen (267,4 Mio. Euro) geht. Früher hatte das
Ministerium eine derartige Bewerbung aber als "Verwirrung der
Öffentlichkeit" bezeichnet.
Der bestehende Vertrag für den Betrieb des Lkw-Mautsystems durch
Kapsch geht heuer zu Ende. Ab Dezember 2019 soll das
slowakisch-tschechische Konsortium SkyToll/CzechToll die Maut
einheben, wobei die Mikrowellen-Technologie durch ein
Satelliten-System ersetzt werden soll. SkyToll/CzechToll hatte eine
entsprechende Ausschreibung gewonnen und bereitet sich schon für die
Übernahme des Systems vor. Kapsch stellte mit mehreren Klagen und
Beschwerden die Ausschreibung in Frage und versucht immer wieder,
den Auftrag für sich zu gewinnen.
Am Donnerstag wurde außerdem bekannt, dass die tschechische
Wettbewerbsbehörde (UOHS) den Vertrag zwischen dem
Verkehrsministerium und SkyToll/CzechToll blockieren will.
Allerdings sei das Verbot zunächst nicht rechtskräftig, weil das
Ministerium dagegen noch berufen könne.
(Schluss) ps/kan/cri
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