Kapsch TrafficCom will gegen Kündigung des Pkw-Maut-Vertrags vorgehen
Kapsch: "Wir schauen, dass wir das bekommen, von dem wir
glauben, dass es uns zusteht"
Der börsenotierte Mautspezialist Kapsch
TrafficCom will die Kündigung der Verträge für die deutsche Pkw-Maut
nicht einfach hinnehmen. "Dankbarkeit bekommen Sie in der Politik
sowieso nicht. Wir schauen, dass wir das bekommen, von dem wir
glauben, dass es uns zusteht", sagte Firmenchef Georg Kapsch am
Dienstag auf der Aktionärsversammlung des Unternehmens.
Details wollte der Manager mit Verweis auf die bis Monatsende
aufrechten Verträge nicht nennen. Er wolle schließlich die Chancen
in einem künftigen Verfahren nicht gefährden, sagte Kapsch, dessen
Familie über Stiftungen die Mehrheit an der Firma hält. Deutschland
hatte nach dem Nein des Europäischen Gerichtshofs zur Pkw-Maut die
Verträge mit Kapsch sowie dem Ticketvermarkter Eventim gekündigt.
Die in Medien genannte Entschädigungsforderung in Höhe von 300
Mio. Euro wollte der Kapsch-Chef nicht bestätigen. "Die Werte, die
in Zeitungen kursieren, sind nicht von uns", sagte er. Auch welche
Kosten die Kündigung der Verträge mit sich bringe, wollte der
Manager nicht nennen. Er räumte aber ein, dass im ersten Quartal
2019/20 eine Rückstellung in Höhe von zwei Mio. Euro vorgenommen
worden sei. Die Frage eines Aktionärs, ob mit weiteren
Rückstellungen zu rechnen sei, ließ er unbeantwortet. "Wir werden
die Berechnungen nach dem 30. September machen".
Von deutschen Verträgen wolle der Kapsch-Chef auch künftig nicht
die Finger lassen. "Irgendwann wird in Deutschland wieder eine Maut
ausgeschrieben und wir werden uns dann auch bewerben", sagte Kapsch.
(Schluss) bel/ane/ln
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