Strabag baute Gewinne bis Juni aus - Hoher Orderstand stagnierte
Leistungserwartung 2019 leicht unter 2018 - Aufwärtstrend in
Deutschland ungebrochen - Hochbau in Österreich floriert in
immer mehr Ballungsräumen besser - Tschechien, Slowakei unter
Druck - GRAFIK
Der Baukonzern Strabag hat im ersten Halbjahr seine
Gewinne und die Leistung gesteigert, der Auftragsbestand stagnierte
dagegen auf hohem Niveau. Für das Gesamtjahr werden weiterhin mehr
als 16 Mrd. Euro Leistung erwartet, was etwas unter dem Stand von
2018 wäre. Als EBIT-Marge werden für heuer weiterhin zumindest 3,3
Prozent angestrebt, hieß es am Freitag.
Bis Juni stieg die Leistung des börsennotierten Bauriesen um 9
Prozent auf 7,51 Mrd. Euro, und der Umsatz legte um 11 Prozent auf
6,98 Mrd. Euro zu. Getrieben war der Leistungsanstieg durch
Deutschland, den Hochbau in Österreich, Aufträge in Ungarn und ein
Großprojekt in Großbritannien. Der Auftragsbestand blieb mit 18,33
Mrd. Euro jedoch um 3,3 Prozent unter dem Wert von Mitte 2018:
Rückgänge gab es in Österreich, Deutschland, CEE - dafür legte man
in Großbritannien zu.
Im Ausblick heißt es, der Aufwärtstrend in Deutschland sei
ungebrochen - auch in Benelux und Skandinavien lasse sich kein
Abflauen der Bauwirtschaft erkennen. Der Heimatmarkt Österreich
entwickle sich weiter erfreulich: "Das freundliche Umfeld für den
Hochbau kann nun nicht mehr nur für den Großraum Wien, sondern auch
für die Ballungsräume Graz und Linz bestätigt werden", heißt es. Das
gelte für den Wohnbau und den Gewerbe- und Industriebau. Im
Verkehrswegebau verläuft die Entwicklung in Österreich laut Strabag
ebenfalls positiv - wenn auch verhaltener als im Hochbau. In
Tschechien und der Slowakei setze sich der überaus starke Wettbewerb
bei gleichzeitigen Kostensteigerungen und Personalmangel fort.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)
stieg im Halbjahr um 47 Prozent auf 294,7 Mio. Euro; die
Abschreibungen legten wegen der Erstanwendung von IFRS 16 (Leasing)
um 30 Prozent zu, sodass sich das Betriebsergebnis (EBIT) auf 61,0
(20,0) Mio. Euro verdreifachte. Dieses Plus sei durch das Segment
"International+Sondersparten" bedingt.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei 41,5 (12,6) Mio. Euro, die
Ertragsteuern stiegen damit auf 27,6 Mio. Euro. Nach Steuern blieben
13,9 (2,9) Mio. Euro, und das Konzernergebnis nach Minderheiten
drehte auf 10,7 (-0,6) Mio. Euro ins Plus. Bei 102,6 Mio. Aktien
gleicht dies einem Ergebnis von 0,10 (-0,01) Euro pro Anteilsschein.
Die Mitarbeiterzahl wuchs um 4 Prozent auf 76.638 Personen, Zuwächse
gab es besonders in der Region Americas sowie in Deutschland, Polen
und Österreich.
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
wurden um 8 Prozent auf 313,1 Mio. Euro ausgeweitet. Ein Großteil
der Ersatzinvestitionen fällt laut Strabag in den Kernmärkten
Deutschland, Österreich, Polen und Serbien an. Bei den
Zusatzinvestitionen sei in den leistungsstarken Märkten Deutschland,
Polen, Chile und Ungarn ein höherer Bedarf festzustellen. So werde
u.a. verstärkt in den Bereich "Mining" in Chile und in Asphalt und
Betonmischanlagen investiert.
Kernaktionäre der Strabag SE sind die Familie rund um Hans Peter
Haselsteiner (26,4 Prozent), das Duo UNIQA/Raiffeisen mit gemeinsam
27,5 Prozent (davon 14,3 Prozent die UNIQA und 13,2 Prozent
Raiffeisen) sowie die Rasperia Trading Limited von Oleg Deripaska
(25,9 Prozent). Aufsichtsratschef ist Ex-Bundeskanzler und
Ex-SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer.
( 1055-19)
(Schluss) sp/gru
ISIN AT000000STR1
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