EVN mit erwarteten Gewinnrückgang in den ersten drei Quartalen
Ausblick am oberen Ende der Bandbreite bestätigt - Ausbau der
Stromerzeugung aus Windkraft
Der börsennotierte
niederösterreichische Energieversorger EVN hat in den ersten drei
Quartalen des laufenden Geschäftsjahres 2018/19 wie erwartet weniger
Gewinn erzielt. Ausgebaut wurde die Stromerzeugung aus Windkraft.
Der temperaturbedingte Energiebedarf in Österreich sei nach dem
milden Winter wegen des kühleren Mais wieder fast auf
Vorjahresniveau gelegen, teilte die EVN am Donnerstag mit.
Der Ausblick für das Konzernergebnis im Gesamtjahr wurde heute am
oberen Ende der angenommenen Bandbreite von 160 bis 180 Mio. Euro
bestätigt. Im Geschäftsjahr 2017/18 erzielte die EVN ein
Konzernergebnis von 254,6 Mio. Euro.
In den ersten neun Monaten sank das Konzernergebnis um 38,4
Prozent auf 168,2 Mio. Euro. Der Rückgang liege im Rahmen der
Erwartungen. Operativ fiel das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und
Steuern) um 39,0 Prozent auf 236,4 Mio. Euro. Das EBITDA ging um
25,5 Prozent auf 435,7 Mio. Euro zurück. Der Umsatz stieg um 3,5
Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. Zum Anstieg beigetragen haben unter
anderem Zuwächse in der erneuerbaren Erzeugung und die
Wärmeversorgung, gegenläufig wirkten unter anderem Rückgänge in der
thermischen Stromerzeugung und das Segment Netz.
Ein höheres Windaufkommen und mehr Windkraftkapazitäten verhalfen
der EVN zu einem Anstieg der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen
um 6 Prozent auf 1.860 Gigawattstunden. Nach der Inbetriebnahme von
zwei neuen Windparks sollen im laufenden Geschäftsjahr noch drei
weitere große Windkraftprojekte fertiggestellt werden. Die EVN werde
damit zum Ende des Geschäftsjahres über eine
Windkraft-Erzeugungskapazität von 367 Megawatt (MW) verfügen und
damit ein Ausbau-Zwischenziel auf dem Weg in Richtung der
angestrebten 500 MW Windkraftkapazität vorzeitig erreichen, heißt es
in der heutigen Mitteilung. Das Wasserangebot sei über dem
langjährigen Durchschnitt aber unter dem sehr guten Vorjahresniveau
gelegen.
Die Stromerzeugung aus Wärmekraftwerken sank um 1,2 Prozent auf
2.507 Gigawattstunden (GWh). Hauptgrund dafür war der Rückgang der
zur Stabilisierung der Stromnetze bereitgestellten Reservekapazität.
Seit Oktober 2018 sind es für das österreichische Netz im
Gaskraftwerk Theiß 430 MW, im Vorjahr waren es insgesamt noch 1.090
MW für den süddeutschen Raum. Die thermischen Kapazitäten in Theiß
und in Korneuburg, für die derzeit kein Vertrag zur
Engpassvermeidung besteht, sind im aktuellen Marktumfeld
eingemottet.
Im Kraftwerk Dürnrohr hat die EVN Anfang August nach knapp 33
Jahren die Stromerzeugung mit Kohle beendet, der Energiestandort
wird aber ausgebaut. Derzeit wird ein zusätzlicher Gaskessel zur
Dampfproduktion für Industriekunden errichtet. Eine
Klärschlammverbrennungsanlage und eine großflächige
Photovoltaik-Anlage sind in Planung.
Insgesamt sank die Stromerzeugung der EVN um 1,7 Prozent auf
4.367 GWh.
Ein Investitionsschwerpunkt ist der Bereich Trinkwasser, bis 2030
sind 165 Mio. Euro für die Trinkwasserversorgung in Niederösterreich
vorgesehen. Im internationalen Projektgeschäft erhielt die dafür
zuständige EVN-Tochter WTE Wassertechnik im laufenden Geschäftsjahr
den Zuschlag für fünf neue Projekte. Aktuell arbeitet die EVN an
sieben Generalunternehmeraufträgen in Litauen, Polen, Rumänien und
Bahrain.
(Schluss) itz/tsk
ISIN AT0000741053
WEB http://www.evn.at