Schlumberger-Projekt im Burgenland startet frühestens 2020
Unternehmenschef hofft auf Grundsteinlegung für neue
Produktion im Frühjahr und Eröffnung des neuen Werks Ende 2022
- Zeitungsberichte
Der Sekthersteller Schlumberger will eine
neue Produktionsstätte im burgenländischen Müllendorf hochfahren -
der Platz am Stammsitz in Wien wird zu eng. Statt Spatenstich heuer
im Juni und Produktionsstart Ende 2021 peile man nun die
Grundsteinlegung für nächstes Jahr und die Eröffnung des neuen Werks
Ende 2022 an, berichtet "Der Standard" (Donnerstagsausgabe).
"Wenn alles gutgeht", sagte Schlumberger-Chef Arno Lippert zu der
Zeitung, "sonst ein Jahr später." Einen ähnlichen zeitlichen
Horizont signalisierte er gegenüber den "Salzburger Nachrichten"
("SN"): "Es gibt eine Verzögerung von mindestens einem Jahr, aber
noch keinen Zeitplan."
Das ergebe sich unter anderem daraus, dass Österreichs größter
Sekterzeuger mit insgesamt rund 250 Mitarbeitern wegen des stark
saisonalen Sektgeschäfts nur immer am Ende eines Jahres übersiedeln
könne. Dann ist der neue Wein versektet und das Produkt reift in den
Kellern.
Ursprünglich wollte das Unternehmen wie berichtet nicht nur die
Produktion ins Burgenland verlagern, sondern dort auch ein eigenes
Logistikzentrum aufbauen. Letzteres wäre mit der Errichtung eines 33
Meter hohen Regallagers verbunden gewesen, was im letzten Moment an
Anrainerprotesten scheiterte. Das Projekt wird seit Mitte Juli
redimensioniert.
Geplant war, dass Schlumberger bis Ende 2021 im Wirtschaftspark
der Gemeinde Müllendorf an der Südostautobahn A3 nahe Eisenstadt
insgesamt 70 Mio. Euro investiert. Durch die Verkleinerung des
Projektes werde es nun weniger werden, sagte Lippert zum "Standard".
Um wieviel, wisse man noch nicht.
Die Übersiedlung der Produktion mit 60 Arbeitsplätzen ins
Burgenland sei fix, versicherte der Schlumberger-Chef gegenüber den
"SN" und gegenüber dem "Standard". Bisher in Wien beschäftigte
Mitarbeiter sollen per Shuttle nach Müllendorf gebracht werden. In
Wien sei man zuvor auf der Suche nach einem Standort nicht fündig
geworden.
Man werde auch ein Auslieferungslager brauchen - statt einer
eigenen Logistik werde nun aber weiter mit dem Partner Wildenhofer,
einer Salzburger Spedition, gearbeitet. Diese werde die Ware künftig
in Müllendorf statt wie bisher in Heiligenstadt abholen, in ihr
Zentrallager im niederösterreichischen Achau bringen und von dort
österreichweit verteilen.
In Wien-Heiligenstadt verbleiben soll die Unternehmenszentrale.
Geplant sei dort auch der Umbau der "Kellerwelten" in ein
Besucherzentrum samt Gastronomie. Durch den Ausbau des insgesamt 2,4
Kilometer langen Kellergewölbes soll die Zahl der Besucher von
derzeit 25.000 auf etwa 120.000 pro Jahr angehoben werde. In einem
ersten Schritt will Schlumberger 1,5 Mio. Euro in das Projekt
investieren, das sich aber solange verzögert, bis der Umzug der
Produktion ins Burgenland unter Dach und Fach ist.
(Schluss) kre/itz
ISIN AT0000779061
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