Neuordnung am Büromöbelmarkt: Bene mit kräftigem Umsatzplus in 2018
Betriebsgewinn um ein Viertel auf 9 Mio. Euro gestiegen -
Bene-Mutter BGO übernahm 2018 Mitbewerber Hali und Marke
Svoboda - Trotz Konjunkturabschwächung gutes Geschäftsjahr
2019 erwartet
Die gute
Konjunkturentwicklung in den Kernmärkten hat den Umsatz des
niederösterreichischen Büromöbelherstellers Bene beflügelt. Das
Unternehmen gewann auch zahlreiche internationale Ausschreibungen.
Die Erlöse stiegen 2018 um 12 Prozent auf 151,4 Mio. und der
Betriebsgewinn (EBIT) legte um 27 Prozent auf 9,3 Mio. Euro zu. Bene
profitierte auch von der Neuordnung am heimischen Büromöbelmarkt.
Im vergangenen Jahr ist der große oberösterreichische
Büromöbelhersteller Hali und nach der Insolvenz auch die Marke
Svoboda unter das Dach der Bene-Mutter BGO Holding gewandert. Die
Übernahme wurde von der Wettbewerbsbehörde (BWB)unter Auflagen
genehmigt, die bis 2021 gültig sind. Hali kümmert sich nun um die
Svoboda-Kunden, die Marke wurde aber nicht weitergeführt. Die BGO
gehört dem Investor Erhard F. Grossnigg und Ex-Wirtschaftsminister
Martin Bartenstein. Auch der burgenländische Büromöbelproduzent
Neudoerfler ist im Besitz der BGO.
Laut den BWB-Auflagen nicht aufgelöst werden dürfen die Standorte
Waidhofen/Ybbs (Bene), Neudörfl/Leitha (Neudörfler) und Eferding
(Hali). Außerdem muss das Preisniveau bei gleicher Qualität für
Bestandskunden unverändert bleiben, ausgenommen davon ist eine
Inflationsanpassung. Beim Einkauf von Spanplatten, Stahlgestellen
und Glas arbeiten Bene, Neudoerfler und Hali zusammen. Auf der
Designebene ist eine Kooperation aber Tabu. "Wir wollen keinen
Einheitsbrei", betonten die Bene-Chefs Michael Fried und Jörg
Schuschnig im APA-Gespräch. Es sei ein "gesunder Wettbewerb zwischen
den Marken erwünscht".
"Wir sind im Sog des Aufschwungs der letzten Jahre", kommentierte
der Bene-Geschäftsführer für Produktion und Finanzen, Jörg
Schuschnig, die Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr. Bene
erzielt rund zwei Drittel seines Umsatzes im Ausland und ein Drittel
in Österreich. Zu den ausländischen Kernmärkten zählen Deutschland,
Frankreich, Großbritannien und Russland sowie der Mittlere und Ferne
Osten. Die Turbulenzen rund um den geplanten Brexit hätten die
Investitionslaune für Büromöbel in Großbritannien gedämpft, das
Geschäft sei aber dennoch gut gelaufen, zeigte sich der Bene-
Geschäftsführer für Sales, Marketing und Innovation, Michael Fried,
zufrieden. Neudoerfler und Hali sind eher auf den österreichischen
Markt konzentriert mit Exportquoten von zuletzt 26 Prozent bzw. 15
Prozent.
Nach 225 Jahren im (Mit)-Besitz der Familie Bene ging der
Büromöbelhersteller im Jahr 2015 an die Investoren Grossnigg und
Bartenstein und das Unternehmen verabschiedete sich von der Börse.
2016 schaffte Bene nach sieben verlustreichen Jahren und einem
Schrumpfkurs bei Umsatz und Mitarbeitern erstmals wieder einen
Gewinn. Vor der Wirtschaftskrise 2008/09 hatte Bene rund 1.500
Mitarbeiter im In- und Ausland, zuletzt waren es 750.
Bene hat sich neben klassischen Premium-Büromöbeln als
Komplettanbieter für Innovations- und Besprechungsräume
positioniert. Auch immer mehr Büromöbel für das flexible Arbeiten
auf Wechselarbeitsplätzen, am Heimarbeitsplatz oder in sogenannten
"Coworking Spaces" hat Bene im Programm. Im Jahr 2017 brachte Bene
eine preiswerte modulare "Pixel"-Kiefersperrholzbox auf den Markt
gebracht, mit der Firmen Workshop- und Innovationsräume schnell
umbauen können. In den vergangenen drei Jahren habe man 100.000
"Pixel" verkauft, sagte Fried. Der Trend zum stehenden Arbeiten im
Büro ist auch hierzulande angekommen. Rund 70 Prozent der verkauften
Bene-Bürotische in Österreich und Deutschland sind bereits
elektrisch höhenverstellbar.
Die Bene-Chefs sind trotz der Konjunkturabschwächung für 2019
optimistisch. Man verfüge über "eine gut gefüllte Projektpipeline".
Dies werde wieder zu "Steigerungsraten bei Umsatz und Ergebnis"
führen.
(Schluss) cri/hf
ISIN AT00000BENE6
WEB http://www.bene.com
http://www.neudoerfler.com