Konjunktur

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Datum/Zeit: 10.03.2019 12:16
Quelle: Konjunktur - Presseaussendung

Eurozone verzeichnete im Februar leichtes Wachstum



Das Wachstum der Eurozone hat im Februar wieder leicht an Dynamik gewonnen. Dies zeigt der finale IHS Markit Eurozone Composite Index (PMI®), der binnen Monatsfrist um 0,9 Punkte auf 51,9 zulegte und damit ein 3-Monatshoch erreichte. Damit wurde die Vorabschätzung um 0,4 Punkte übertroffen.

Mit Ausnahme Spaniens, wo die Wirtschaft leicht abkühlte, verbesserte sich die Lage in den meisten von der Umfrage erfassten Ländern im Februar wieder. Irland vermeldete kräftiges Wachstum, Italiens Wirtschaftskraft schrumpfte hingegen ein weiteres Mal, allerdings in verlangsamtem Tempo. Frankreich kehrte auf den Wachstumspfad zurück, wenngleich hier nur ein minimaler Zuwachs verzeichnet wurde. In Deutschland zog das Wachstum ebenfalls an und fiel sogar recht solide aus.

Zwischen Industrie und Servicesektor lief die Entwicklung erneut weit auseinander. So belasteten die weiter angespannten Handelsbeziehungen, die Schwäche des Automobilsektors und die politische Unsicherheit die Nachfrage nach Industrieerzeugnissen, was das höchste Auftragsminus seit knapp sechs Jahren und den ersten Produktionsrückgang seit nahezu sechs Jahren nach sich zog.

Im Gegensatz dazu liefen die Geschäfte bei den Dienstleistern wieder recht ordentlich und etwas besser als im Januar. Hier zog auch die Nachfrage an und sorgte für ein höheres Auftragsplus als im Vormonat. Folglich blieb der Gesamt-Auftragseingang binnen Monatsfrist konstant.

Der seit über vier Jahren anhaltende Jobaufbau beschleunigte sich gegenüber Januar und fiel insgesamt solide aus. Deutschland, Irland und Spanien wiesen kräftige Stellenzuwächse aus, in Frankreich blieb der Jobaufbau gedämpft, und in Italien kam es nur zu einem geringfügigen Plus.
Die Auftragsbestände blieben im Vormonatsvergleich konstant.

Ungeachtet des höheren Lohndrucks, vor allem in Deutschland, Irland und Spanien, schwächte sich der Kostenanstieg weiter ab. Und dank der deutlich verringerten Inflationsrate in der Industrie notiert der Gesamt-Index Einkaufspreise auf dem tiefsten Wert seit eineinhalb Jahren. Ähnlich entwickelten sich die Verkaufspreise, sie wurden mit der niedrigsten Rate seit September 2017 angehoben.

Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist verbesserten sich im Februar zwar auf ein Fünf-Monatshoch, der entsprechende Index notierte jedoch nach wie vor auf einem der niedrigsten Werte seit vier Jahren. Belastet wurde der Ausblick von der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit.

Servicesektor

Der finale IHS Markit Eurozone Service-Index kletterte binnen Monatsfrist um 1,6 Punkte auf 52,8 und erreichte damit ein 3-Monatshoch.

Zwar vermeldeten alle von der Umfrage erfassten Länder Wachstum, allerdings mit unterschiedlichem Tempo. In Frankreich und Italien reichte es nur zu einem Mini-Wachstum, während die Geschäfte der Dienstleister Deutschlands, Irlands und Spaniens kräftig zulegten.

Der Auftragseingang fiel wieder höher aus als im Januar und sorgte für zunehmenden Kapazitätsdruck. Folglich legten auch die Auftragsbestände nach dem Rückgang im Januar wieder zu. Spitzenreiter in dieser Kategorie waren im Februar Deutschland und Irland.

Diese beiden Länder waren auch beim Jobaufbau führend. Und auch in der gesamten Eurozone beschleunigte sich der Jobaufbau gegenüber Januar.

Im Zuge der hohen Arbeitskräftenachfrage stieg der Lohndruck auf breiter Front, weshalb der Kostenauftrieb auch insgesamt erneut stark blieb. Wo immer möglich waren die Unternehmen bestrebt, die Angebotspreise zu erhöhen, um ihre Gewinnmargen zu sichern.

Der Ausblick verbesserte sich zwar auf ein VierMonatshoch, der entsprechende Index verharrte jedoch unter seinem Langzeit-Durchschnittswert.

Chris Williamson, Chef-Ökonom bei IHS Markit, kommentiert den finalen Eurozone Composite-PMI:

„Die finalen PMI-Daten kennzeichnen eine etwas stärkere Wachstumsbelebung als die Vorabschätzung, nicht zuletzt wegen der nachlassenden Auswirkungen kurzfristiger Bremsfaktoren, wie der Proteste der “Gelbwesten” in Frankreich und der neuen Emissionsregeln im Automobilsektor. Die Wachstumsrate blieb jedoch gedämpft, da der Gegenwind aus anderen Richtungen zunahm und der Konjunktur schadete. Hierzu zählten die sich abkühlende Weltkonjunktur, steigende geopolitische Spannungen, Handelskonflikte, der Brexit und die erschwerten Finanzierungsbedingungen.

Insgesamt deutet unser Composite-Index darauf hin, dass sich das BIP-Wachstum auf Quartalsbasis im Februar auf 0,2% von 0,1% im Januar beschleunigt haben dürfte. Schwer vorstellbar, dass die Eurozone im ersten Quartal 2019 die Wachstumsrate von 0,2% des vierten Quartals 2018 übertrifft.

Besonders anfällig blieb der Industriesektor, wo sich der Auftragsrückgang beschleunigte und der Produktionsüberhang nichts Gutes für die weitere Produktionsentwicklung verheißt.

Zwar hielt sich der Servicesektor vergleichsweise wacker, doch auch hier blieb der Auftragseingang äußerst schwach, was kaum Hoffnung auf demnächst wieder anziehende Geschäfte macht.

Im Zuge der stagnierenden Nachfrage hat sich der Anstieg der Einkaufspreise indes auf den tiefsten Wert seit eineinhalb Jahren abgeschwächt, womit einiges dafür spricht, dass die Geldpolitik immer lockerer werden dürfte.”

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