Aus für Airbus A380 verhagelt FACC das Jahresergebnis
FACC schreibt für Geschäftsjahr 2018/19 Entwicklungskosten in
Höhe von 12 Mio. Euro ab - Aber kein Stellenabbau geplant -
FACC-Aktie im Minus - GRAFIK
Das
angekündigte Aus für die Produktion des Passagierjets Airbus A380
belastet auch den oberösterreichischen Luftfahrtzulieferers FACC.
Der im laufenden Geschäftsjahr angepeilte Betriebsgewinn (Ebit) muss
wegen eines negativen Einmaleffekts um 12 Mio. Euro angepasst
werden, teilte FACC am Donnerstagnachmittag mit.
Bei dem Einmaleffekt handle es sich vor allem um Abschreibungen
von Entwicklungskosten rund um das A380-Programm, so FACC weiter.
Für das Geschäftsjahr 2018/19 ergebe sich daraus nun ein erwartetes
Ebit von rund 40 Mio. Euro. Bei der Präsentation der
Neunmonatsergebnisse Mitte Jänner hatte der Zulieferer noch mit
einem Betriebsergebnis zwischen 52 und 55 Mio. Euro gerechnet.
Auf die FACC-Standorte wird die Einstellung der A380-Produktion
abseits des Einmaleffekts sowohl kurz-als auch langfristig keine
Auswirkungen haben, teilte das Unternehmen in einer Aussendung mit.
Ab 2021 erwartet FACC zudem nur geringfügige Auswirkungen auf die
Umsatzentwicklung.
Am Donnerstag in der Früh hatte der europäische Luftfahrt- und
Rüstungskonzern Airbus mitgeteilt, dass die A380-Produktion nach elf
Jahren eingestellt wird. Die letzte Auslieferung ist für 2021
geplant. Als Grund für das Ende des Luftgiganten wurde auf die
schlechte Auftragslage sowie eine Abbestellung der Großkundin
Emirates verwiesen. Der doppelstöckige Passagierjet A380 hat Airbus
schon länger große Sorgen bereitet. Zuletzt hatte kaum noch eine
Fluglinie ein Modell geordert - im Gegenteil: Fluglinien stornierten
ihre Bestellungen.
In Deutschland, wo Teile des Fliegers gefertigt werden, dürfte
das Ende der A-380-Produktion auch Folgen für die Beschäftigten
haben. Die deutsche IG Metall warnte Airbus vor Standortschließungen
oder betriebsbedingten Kündigungen. Derartige Maßnahmen müssten tabu
sein, forderte der deutsche IG-Metall-Vorstand und
Airbus-Aufsichtsrat Jürgen Kerner am Donnerstag.
Wie die geänderten Aufträge durch andere Flugzeugprogramme wie
A350 oder A330 beschäftigungswirksam aufgefangen werden können, sei
abzuwarten. Es müssten aber Lösungen zum Erhalt der Stellen gefunden
werden, so Kerner. Bei der österreichischen FACC ist indessen kein
Stellenabbau geplant, hieß es auf APA-Anfrage.
Die FACC-Aktie zeigte sich am Donnerstag am späten Nachmittag mit
2,39 Prozent im Minus bei 15,54 Euro, zwischenzeitlich verloren sie
um bis zu 4,5 Prozent. International herrschte dagegen Erleichterung
vor, das nun Klarheit über die Zukunft der Maschine herrscht. So
stiegen die Aktien von Airbus an der Börse in Paris heute um bis zu
6,3 Prozent auf 110,94 Euro.
( 0203-19, 88 x 134 mm)
(Schluss) bel/pro
ISIN AT00000FACC2 NL0000235190
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