Schwieriger Zuckermarkt setzt Agrana zu - Fruchtsegment stabilisiert
Nach drei Quartalen herber Gewinneinbruch von 71 Prozent auf
nur 37 Mio. Euro - Vor allem Zucker-Segment geschuldet aber
auch im Stärke-Bereich gab es deutlichen Ergebnisrückgang
Der börsennotierte Zucker-, Stärke- und
Fruchtkonzern Agrana ("Wiener Zucker") hat in den ersten neun
Monaten seines Geschäftsjahres 2018/19 wie schon zum Halbjahr einen
Gewinneinbruch erlitten. Das Konzernergebnis sank um 71 Prozent von
127,6 auf nunmehr 37 Mio. Euro, teilte das Unternehmen
Donnerstagfrüh mit. Hauptgrund ist der schwierige Zuckermarkt. Das
Fruchtsegment stabilisiert den Konzern.
Das Betriebsergebnis lag im Vergleich zur Vorjahresperiode um 63
Prozent tiefer und kam nach drei Quartalen bei 63,5 Mio. Euro (171,6
Mio. Euro) zu liegen. Der Umsatz sank in den ersten drei Quartalen
(1. März bis 30. November 2018) um 7,3 Prozent von 2,01 Mrd. Euro
auf 1,86 Mrd. Euro.
Die Ergebnisrückgänge sind laut Unternehmensangaben vor allem dem
Segment Zucker geschuldet. Im Vergleich zur Vorjahresperiode sehr
stark gesunkene Zuckerverkaufspreise nach Ende der EU-Zuckerquote
aber auch niedrigere Zuckerverkaufsmengen führten zu dieser
negativen Entwicklung. Belastungen entstanden auch aufgrund
trockenheitsbedingt schwächerer Ernten.
Im Segment Zucker gab es sogar ein negatives Betriebsergebnis
(EBIT). Es reduzierte sich markant von 42,1 Mio. Euro auf minus 35,4
Mio. Euro Der Umsatz im Segment Zucker ging in den ersten drei
Quartalen um 26,1 Prozent von gut 550 auf knapp 407 Mio. Euro
zurück.
Auch im Segment Stärke gab es einen deutlichen EBIT-Rückgang von
minus 47,6 Prozent auf 36,9 Mio. Euro. Das Ethanolgeschäft hat sich
negativ entwickelt. Der Umsatz im Segment Stärke in den ersten drei
Quartalen lag mit 566,4 Mio. Euro um 1,7 Prozent aber nur leicht
unter dem Vorjahreswert
Das EBIT im Segment Frucht hingegen stieg um 4,9 Prozent auf 62
Mio. Euro. Der Umsatz betrug in den ersten drei Quartalen 890,2 Mio.
Euro und blieb damit auf Vorjahresniveau.
"Die anhaltenden Tiefstpreise bei Zucker und Isoglukose nach dem
Quotenende in der EU, aber auch im Vorjahresvergleich deutlich
niedrigere Ethanolpreise schlagen sich drastisch in den heurigen
Ergebnissen nieder", sagt Agrana-Chef Johann Marihart. "Im Segment
Frucht verzeichnen wir stabile Umsätze, wobei insbesondere das
Fruchtsaftkonzentratgeschäft aufgrund besserer Deckungsbeiträge bei
Apfelsaftkonzentrat aus der Ernte 2017 zum zufriedenstellenden
Ergebnis beitrug."
Der Konzern erwartet für das Gesamt-Geschäftsjahr 2018/19
weiterhin einen deutlichen Rückgang beim Ergebnis der
Betriebstätigkeit (EBIT). Beim Konzernumsatz wird von einer
Entwicklung leicht unter Vorjahresniveau ausgegangen.
"Im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld sehen wir uns als global
ausgerichtetes Industrieunternehmen mit einem diversifizierten
Geschäftsmodell strategisch gut positioniert", so Marihart. "Wir
setzen dem rein preisbasierten Wettbewerb auch zukünftig unsere
Spezialitätenstrategie entgegen und zusammen mit der Diversifikation
in die drei Standbeine Frucht, Stärke und Zucker werden wir uns im
Vergleich zu reinen Zuckerunternehmen besser behaupten."
Der Gewinnrückgang nach drei Quartalen fiel allerdings noch
stärker aus, als von der APA befragten Analysten mit einem Minus von
rund 63 Prozent erwartet. Bestätigt hat sich die
Analysten-Expertise, wonach das Segment Frucht der stabilisierende
Faktor bei der Agrana bleibe.
(Schluss Auftakt/Ausführlicher Bericht folgt) phs/itz
ISIN AT000AGRANA3
WEB http://www.agrana.com
ISIN IE00BYTBXV33
WEB http://www.ryanair.com
https://www.laudamotion.com