Konjunktur

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Datum/Zeit: 15.12.2018 16:27
Quelle: Konjunktur - Presseaussendung

Deutsche Wirtschaft verzeichnet im Dezember schwächstes Wachstum seit vier Jahren



Mit der niedrigsten Wachstumsrate seit vier Jahren hielt die Schwächephase der deutschen Wirtschaft auch im Dezember an. Überdies verschlechterten sich Frühindikatoren wie der nahezu stagnierende Auftragseingang und der sich weiter eintrübende Geschäftsausblick.

Gute Nachrichten kamen hingegen vom Arbeitsmarkt, hier kam es abermals zu einem soliden Stellenaufbau, und auch der Preisdruck ließ erneut nach.

Der IHS Markit Flash Deutschland Composite Index Produktion gab binnen Monatsfrist um 0,1 Punkte auf 52,2 nach – der tiefste Wert seit vier Jahren. Während die Industrieproduktion etwas stärker ausgeweitet wurde als in den beiden Vormonaten, vermeldete der Servicesektor die zweitniedrigste Wachstumsrate seit über zwei Jahren.

Ungeachtet der etwas höheren Produktionssteigerungsrate verzeichnete die Industrie das schwächste Wachstum seit März 2016, was der Rückgang des IHS Markit Flash PMI um 0,3 Punkte auf aktuell 51,5 zeigt. Ausschlaggebend hierfür waren zum einen der neuerliche Abbau der Vormateriallager und die nachlassenden Lieferschwierigkeiten.

Dass der dritte Auftragsrückgang in Folge so hoch ausfiel wie zuletzt im November 2014, wirkte sich ebenfalls negativ auf den Industrie-PMI aus.

Gleichzeitig verbuchten die Dienstleister den schwächsten Auftragszuwachs seit sieben Monaten. Folglich weist der Gesamtauftragseingang das niedrigste Plus seit vier Jahren aus und kennzeichnet damit annähernde Stagnation.

Beim Exportneugeschäft schlug das vierte Minus in Folge zu Buche, hauptsächlich wegen der Einbußen in der Industrie. Zu schaffen macht den Industriebetrieben eigenen Angaben zufolge neben der Ausgabenzurückhaltung ausländischer Kunden auch die rückläufige Nachfrage aus China.

Der Stellenaufbau blieb in beiden Sektoren robust, weshalb sich der entsprechende Jobindex von seinem 6-Monatstief im November erholte und aktuell wieder deutlich über seinem Langzeit-Durchschnittswert notiert.

Infolge der Neueinstellungen nahmen die Auftragsbestände zum zweiten Mal hintereinander und so zügig ab wie zuletzt im Dezember 2014. Im Servicesektor sanken sie erstmals seit zehn Monaten wieder, und in der Industrie beschleunigte sich der Abbau der unerledigten Aufträge gegenüber November.

Die Verkaufs- bzw. Angebotspreise für Güter und Dienstleistungen wurden fast genauso stark angehoben wie im November. In der Industrie stiegen sie etwas stärker als in den beiden Vormonaten, im Servicesektor hingegen mit der niedrigsten Rate seit Mai.

Der Anstieg der Einkaufspreise verlangsamte sich hingegen zum zweiten Mal hintereinander und fiel so schwach aus wie seit September 2017 nicht mehr. Nachgelassen hat der Preisdruck in beiden Sektoren, in der Industrie legten die Einkaufspreise sogar mit der niedrigsten Rate seit 16 Monaten zu. Die Unternehmen mit höheren Kosten begründeten dies mit dem gestiegenen Lohndruck.

Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist fielen im Dezember so wenig optimistisch aus wie zuletzt vor über vier Jahren. Im Servicesektor sank der entsprechende Index auf den tiefsten Wert seit Oktober 2015, in der Industrie fielen die Erwartungen hingegen nicht mehr ganz so pessimistisch aus wie im Oktober und November.

Phil Smith, Principal Economist bei IHS Markit und Autor des Flash-PMI, kommentiert:

„Angesichts der anhaltenden Schwäche der deutschen Wirtschaft fallen die PMI-Vorabschätzungen auch im Dezember wieder enttäuschend aus. Dass der Auftragseingang nahezu stagnierte und sich auch der Ausblick weiter eintrübte, deutet überdies darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft ohne Dynamik ins neue Jahr startet.

Was für ein Gegensatz im Vergleich zum Jahresende 2017: Die damalige Befürchtung, die Konjunktur könne überhitzen, wurde verdrängt von der Besorgnis über eine zunehmende politische Unsicherheit, Handelsstreitigkeiten und eine angeschlagene Autoindustrie.

Die Indizes für Produktion und Auftragseingang liegen weiter deutlich unterhalb des Jobindexes, der sogar einen leicht beschleunigten Stellenaufbau signalisiert. Da sich die Unternehmen jetzt allerdings verstärkt auf die Abarbeitung der Auftragsbestände konzentrieren, wird eine Verlangsamung des Beschäftigungswachstums immer wahrscheinlicher.”

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