Gewinn-Messe - Lenzing: Keine Kapitalerhöhung für Brasilien-Projekt
CEO-Doboczky: Endgültige Entscheidung über
1-Mrd.-US-Dollar-Investition 2019 - Finanzierung gemeinsam mit
Partner - Über Geschäftsverlauf 2018 hocherfreut
Der oberösterreichische Faserhersteller
Lenzing wird für sein geplantes Großprojekt in Brasilien keine
Kapitalerhöhung benötigen, betonte Lenzing-Chef Stefan Doboczky am
Donnerstag auf der Gewinn-Messe in Wien. Das 1-Mrd.-US-Dollar
Megaprojekt werde mit dem Cashflow und dem gemeinsamen
brasilianischen Partner gestemmt werden können. Die endgültige
Entscheidung darüber werde 2019 fallen.
Zudem sei im Zusammenhang mit der Finanzierung zu Bedenken, dass
das Großprojekt in Tranchen kommen werde, so Doboczky weiter. Für
Lenzing-Verhältnisse sei das ein durchaus großes Projekt und werde
Schwung für die nächsten zehn Jahre bringen, weil dadurch eine
nachhaltige, starke Rohstoffbasis geschaffen werde.
Mit dem brasilianischen Zellstoffwerk, das pro Jahr 450.000
Tonnen Zellstoff produzieren soll, werde Lenzing die mit Abstand
günstigsten Zellstoffkosten der Industrie haben. Der brasilianische
Partner sei auf diesem Gebiet hoch erfahren.
Den vorübergehenden Stopp des Ausbaues des US-Werkes in Mobile,
Alabama, verteidigte der Lenzing-Chef. Hauptgrund sei der
Handelskonflikt zwischen den USA und China, der zu einer deutlichen
Verteuerung von Importzöllen geführt habe. Zudem hätte sich der
Ausbau aufgrund der Baukonjunktur in den USA verteuert. "Wir werden
mit dem Ausbau wieder starten, wenn sich die konjunkturelle Lage in
den USA wieder anders darstellt", sagte Doboczky.
Über das laufende Geschäftsjahr 2018 freue er sich mehr als über
das Rekordjahr 2017, meinte der Lenzing-Chef. Heuer sei der Druck
aus dem Marktumfeld deutlich größer, einige chinesische Konkurrenten
hätten bereits zusperren müssen, das Geschäft sei sehr volatil
verlaufen. "Man muss das dahinterliegende Geschäft verstehen. Wir
sind dermaßen erfolgreich in diesem Marktumfeld", so Doboczky.
Derzeit diskutiere man, ob es das viert- oder fünftbeste
Geschäftsjahr werde. Das Ergebnis werde dennoch ausgezeichnet sein,
die Bilanz sei hoch solide und die Eigenkapitalquote liege bei 60
Prozent.
(Schluss) ggr/ivn
ISIN AT0000644505
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