EVN-Halbjahr 2 - Weniger thermische, mehr erneuerbare Stromerzeugung
Geringerer Stromverkauf an Endkunden in Südosteuropa - Auch
weniger Gasabsatz - Windkraft-Kapazität soll bis Sommer auf
314 MW wachsen, mittelfristig auf bis zu 500 MW
Wegen eines starken Rückgangs der
Stromerzeugung aus thermischen Kraftwerken - um gut 30,3 Prozent auf
2.151 GWh - sank die Stromerzeugung des niederösterreichischen
Energieversorgers EVN im ersten Geschäftshalbjahr 2017/18 (per
31.3.) um 19,5 Prozent auf 3.318 GWh. Auf erneuerbare Energie
entfielen davon mehr als ein Drittel (1.167 GWh, ein Plus von 13,1
Prozent dank eines guten Wasserangebots).
Hauptgründe für den Rückgang der Erzeugung waren eine
außerordentliche Revision im deutschen Kraftwerk Walsum 10 sowie ein
geringerer Einsatz der thermischen Kraftwerke der EVN in
Niederösterreich. Zudem hatte im Vorjahr der besonders kalte Winter
die Stromnachfrage positiv beeinflusst, während Revisionen in
französischen Kraftwerken gleichzeitig die europäische
Stromproduktion reduzierten und damit den Einsatz weiterer
Kapazitäten notwendig machten.
Im Winterhalbjahr 2017/18 wurden erstmals alle
EVN-Wärmekraftwerke in NÖ mit einer Gesamterzeugungskapazität von
1.090 MW vertraglich als Reservekapazität für den süddeutschen Raum
bereitgehalten. Erneut bewegte sich auch ihr tatsächlicher Einsatz
zur Netzstabilisierung im Rahmen dieser Verträge auf hohem Niveau.
"Für den Zeitraum Mai bis September 2018 stehen die Wärmekraftwerke
der EVN mit einer kontrahierten Kapazität von 430 MW zur
Netzstabilisierung in Österreich bereit", heißt es im
Halbjahresbericht des Unternehmens von Mittwoch.
Der Stromverkauf an Endkunden gab im Zeitraum Oktober bis März im
Jahresabstand um 2,6 Prozent auf 10.155 GWh nach. Dabei legte der
Stromverkauf in Mittel- und Westeuropa um 5,6 Prozent zu, während er
in Südosteuropa um 6,8 Prozent nachgab. Der Gasverkauf an Endkunden
sank um 4,5 Prozent auf 4.413 GWh. Wärme wurde mit 1.630 GWh an
Endkunden um ein Prozent mehr verkauft.
Auf Konzernebene konnten in der Berichtsperiode 32,7 Prozent
(Vorjahr: 39,5 Prozent) des abgesetzten Stroms durch eigene
Produktion abgedeckt werden. Der Anteil der erneuerbaren Energie an
der gesamten Stromproduktion lag im ersten Halbjahr 2017/18 auf
Konzernebene bei 35,2 Prozent (Vorjahr: 25,0 Prozent), heißt es im
Halbjahresbericht.
Ihre Windkraft-Erzeugungskapazität wird die EVN im dritten
Quartal 2017/18 auf 314 MW erhöhen, heißt es - und bis zum Ende des
Geschäftsjahres 2019/20 soll sie durch die Umsetzung schon
behördlich genehmigter Projekte schrittweise auf rund 370 MW weiter
anwachsen. Mittelfristig strebt die EVN im Bereich Windkraft ein
Ausbauziel von bis zu 500 MW an, das durch die Umsetzung weiterer,
zum Teil ebenfalls bereits behördlich genehmigter Projekte erreicht
werden soll.
Trotz der im Jänner erfolgten Dividendenzahlung für 2016/17 stieg
das Eigenkapital der EVN um 8,8 Prozent auf 3,429 Mrd. Euro. Gründe
waren das im Berichtszeitraum erzielte Ergebnis sowie positive
Effekte aus erfolgsneutralen Bewertungen, vor allem jener der
Verbund-Aktien. Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. März 50,8
Prozent (30.9.2017: 48,8 Prozent).
Die Nettoverschuldung sank gegenüber Ende September 2017 um 85,0
Mio. auf 1,128 Mrd. Euro. Das Gearing (die Verschuldungsquote)
verbesserte sich dementsprechend auf 32,9 Prozent (30.9.2017: 38,5
Prozent).
Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl verringerte sich im
Jahresabstand um 0,4 Prozent auf 6.818 (6.845).
(Forts.) sp/gru
ISIN AT0000741053
WEB http://www.evn.at
ISIN AT0000A0E9W5
WEB http://www.snt.at