Sanochemia-Produktionsstopp kostet bis zu 3,5 Mio. Euro
Zusatzkosten von unter 1 Mio. Euro sowie Umsatzeinbußen von
bis zu 2,5 Mio. Euro - Produktion soll heuer wieder
aufgenommen werden - Bescheid nun zugestellt
Die börsenotierte
Sanochemia Pharmazeutika AG, die bestimmte Produkte derzeit nicht
selbst herstellen darf, beziffert den Schaden durch den behördlich
verhängten Produktionsstopp auf bis zu 3,5 Mio. Euro. Es entstehen
Kosten von unter einer Million Euro sowie Umsatzeinbußen von bis zu
2,5 Mio. Euro, teilte das Unternehmen am Freitagabend mit, nachdem
der BASG-Bescheid zugestellt wurde.
"Der einmalige finanzielle Zusatzaufwand wird sich auf unter eine
Million Euro belaufen. Enthalten hierin sind die bereits geplant
gewesene, nachhaltige Verbesserung des Qualitätssystems, die
interimistische externe Überprüfung der Analytik sowie Kosten aus
Rückrufen fehlerhafter Auslieferungen. Die Auswirkungen auf den
Gesamtumsatz des laufenden Geschäftsjahres werden maximal bis zu EUR
2,5 Mio. betragen", heißt es in der Pflichtmitteilung.
Die Nachwirkungen werden Sanochemia noch länger beschäftigen. Die
Umsetzung der qualitätsrelevanten Maßnahmen werde in das nächste
Geschäftsjahr hinein andauern. Sanochemia geht aber davon aus, dass
die Produktion in Neufeld innerhalb des laufenden Geschäftsjahres
wieder vollumfänglich aufgenommen werden kann.
Wie Sanochemia weiters erklärte, könne die Produktion der
Humanarzneimittel Iopamidol, Iohexol, Urolux, Gastrolux und der
gadoliniumhältigen Kontrastmittel nach einer Grundreinigung, sowie
deren Bestätigung durch Dritte im Werk im burgenländischen Neufeld
wieder aufgenommen werden. Dies werde Ende April oder Anfang Mai
2018 erfolgen.
Die vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG)
eingeforderte Qualitätskontrolle durch ein externes
Qualitätskontrolllabor sei in die Wege geleitet worden. Damit werde
die für die Marktfreigabe der Produkte erforderliche
Qualitätsprüfung sichergestellt. Alle erforderlichen Vorhaben und
Maßnahmen wurden bereits gestartet, so Sanochemia in der Aussendung.
Die Wirkstoffproduktion sowie die Herstellung halbfester
Arzneimittel und nicht-steriler Lösungen sind vom Produktionsstopp
nicht betroffen.
Die Sanochemia Pharmazeutika AG hatte am 12. April erklärt, dass
sie laut EUDRA GMP Datenbank bestimmte Produkte nicht selbst
herstellen darf. Die behördliche Maßnahme wurde aufgrund einer
Visite verhängt. Die an der Frankfurter Börse gelisteten
Sanochemia-Aktien stürzten daraufhin um fast neun Prozent ab.
(Schluss) pro
ISIN AT0000776307
WEB http://www.sanochemia.at