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Datum/Zeit: 22.03.2018 13:42
Quelle: APA

VIG bleibt bei Wachstum und Gewinnanstieg auf Kurs


Auch 2017 Einnahmenplus - 10 Mrd. Euro Prämie und über 500 Mio. EGT für 2020 angepeilt, gestützt auf CEE-Region - Combined Ratio, Neugeschäftsmarge verbessert - s-Immo-Zehntel am Prüfstand - GRAFIK



Die Vienna Insurance Group (VIG) hält ihren Kurs, was das geplante Wachstum der Prämieneinnahmen und des Gewinns betrifft. Voriges Jahr steigerte man die laufenden Prämien um über 6 Prozent und das EGT um 9 Prozent, die Pflöcke bis 2020 sind schon eingeschlagen. Stark setzt man auf CEE, wo es mehr Expansionschancen als am gesättigten Markt Österreich gibt.

Das Ergebnis vor Steuern (EGT) stieg voriges Jahr um 8,8 Prozent auf 442,5 Mio. Euro - vor allem durch bessere versicherungstechnische Resultate in Österreich und Polen -, für heuer werden 450 bis 470 Mio. Euro erwartet und für 2019 dann 500 bis 520 Mio. Euro, wie es am Donnerstag hieß. Das Prämienvolumen (verrechnete Einnahmen) legte um 3,7 Prozent auf 9,39 Mrd. Euro zu (ohne Einmalerläge wären es plus 6,2 Prozent gewesen), für heuer sind 9,5 Mrd. Euro und für 2020 mehr als 10 Mrd. Euro geplant.

Zugleich soll die Rentabilität gesteigert werden. Die Combined Ratio - Nettoschäden und Nettokosten bezogen auf die Nettoprämien - soll von 96,7 Prozent im vorigen Jahr bis 2020 auf 95,0 Prozent sinken. 2016 waren es noch 97,3 Prozent gewesen.

Ganz stark setzt die VIG auf die Region Zentral- und Osteuropa (CEE), wie Generaldirektorin Elisabeth Stadler vor Journalisten betonte. Die VIG sei in CEE "first mover" gewesen: "Wir sind dort seit 1990 engagiert", begonnen wurde mit Tschechien. Mittlerweile bringt der CEE-Raum der VIG 55 Prozent ihrer Prämien und 57 Prozent des Gewinnes. Die Fusion von Gesellschaften soll dort weitergehen, Stadler nannte die Slowakei mit Zieldatum März, Kroatien für April, Österreich (Wiener Städtische und s Versicherung) für Herbst und Tschechien bis Ende 2018. Akquisitionen habe man "immer am Radar"; man habe viele Due-Diligence-Prüfungen vorgenommen, wolle aber nur ertragreich wachsen, so Simhandl. Und Stadler erinnerte daran, dass man in Kroatien, Serbien, Ungarn und Polen auf 10 Prozent Marktanteil kommen wolle. Auf der Agenda ganz oben steht die Forcierung des Bankvertriebs mit der Erste Group, u.a. solle hier auch die Produktvielfalt reduziert werden. Der Digitalisierung will man in mehreren Wellen Rechnung tragen. Derzeit zähle man fast 25.000 Mitarbeiter, diese Arbeitskräfte werde man auch künftig in gleicher Art und Weise benötigen, auch wenn sich das Arbeitsgebiet ändern werde, so Stadler.

In CEE wuchsen die Einnahmen 2017 um 9,4 Prozent auf 5,09 Mrd. Euro - zum Vergleich: in Österreich sanken sie um 2,4 Prozent auf 3,85 Mrd. Euro. Besonders stark legten die Einnahmen in der Slowakei und Ungarn sowie Bulgarien mit je rund einem Zehntel zu. In Rumänien, dem Baltikum und in Ungarn konnte die Combined Ratio jeweils auf unter 100 Prozent gedrückt werden.

Im Gesamtkonzern entfielen auf die Sachversicherung 28 Prozent der Prämien, auf die Lebensversicherung 27 Prozent, auf die Kfz-Haftpflicht 15 Prozent, auf die LV-Einmalerläge 12 Prozent, auf die Kfz-Kasko 12 Prozent, auf die Krankenversicherung 6 Prozent.

In Österreich sanken die verrechneten Einnahmen um 2,4 Prozent auf 3,849 Mrd. Euro, das EGT sank um 10,6 Prozent auf 175,3 Mio. Euro. Die Combined Ratio (netto - also nach Rückversicherung und ohne Veranlagungserträge) verbesserte sich auf 95,5 (97,6) Prozent. Auf ihrem zweitgrößten Markt Tschechien nahm die VIG mit 1,603 Mrd. Euro um 4,9 Prozent mehr ein, das EGT betrug 149,3 Mio. Euro (-2,2 Prozent), die Combined Ratio verschlechterte sich aber auf 97,5 (90,5) Prozent. In Polen wuchsen die Einnahmen um 8,2 Prozent auf 886,6 Mio. Euro bei 35,5 (1,9) Mio. Euro EGT und 93,9 (99,4) Prozent Kosten und Schäden gemessen an den Prämien.

In allen Sparten (außer bei den LV-Einmalerlägen) wurden Prämiensteigerungen erzielt. In der Lebensversicherung gegen laufende Einnahmen wuchs man um 2 Prozent auf 2,55 Mrd. Euro, bei LV-Einmalerlägen gab es 12 Prozent Minus auf 1,11 Mrd. Euro - hier wurde "bewusst zurückgefahren", wie Finanzvorstand Martin Simhandl sagte - ihm folgt per 1. Juli Liane Hirner nach, die schon dem Vorstand angehört. Die Krankensparte legte um 9 Prozent auf 564 Mio. Euro zu, die Auto-Haftpflicht um 6 Prozent auf 1,38 Mrd. Euro, die Kfz-Kasko um 12 Prozent auf 1,08 Mrd. Euro, und die "sonstige Sachversicherung" wuchs um 6 Prozent auf 3,97 Mrd. Euro.

Die Barwerte für das Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft (ohne künftiges Neugeschäft) legten 2017 kräftig um 12,5 Prozent oder um rund eine halbe Milliarde Euro auf 4,5 Mrd. Euro zu. Vom Zuwachs seien 153 Mio. Euro auf den Neugeschäftswert entfallen, der Großteil (350 Mio. Euro) aber auf eine neuerliche Überprüfung in die Vergangenheit hinein ("experience adjustment").

Die Neugeschäftsmarge der Lebensversicherung (Embedded Value) habe sich von 2016 auf 2017 im Gesamtkonzern von 3,8 auf 4,8 Prozent verbessert, in Österreich/Deutschland von 2,0 auf 2,4 Prozent und in CEE von 6,1 auf 7,5 Prozent.

Das Finanzergebnis lag mit 924,3 Mio. Euro - trotz der Einbeziehung der Gemeinnützigen Gesellschaften als vollkonsolidierte Unternehmen (Stichwort Sozialbau) - um 3,6 Prozent niedriger. Dieser Rückgang sei "nicht überraschend" gekommen, so der CFO. Einerseits sei 2017 der positive Effekt durch die Gemeinnützigen höher gewesen (sie waren 2016 nur ein Quartal voll konsolidiert, 2017 aber alle vier Quartale), etwa in gleicher Höhe gab es 2016 Zuschreibungen auf Heta-Papiere, die die VIG 2017 nicht hatte.

Die Kapitalanlagen stiegen um 3,3 Prozent auf 37,4 Mrd. Euro. In der Veranlagung sei man "auf Cashflow-Stabilität ausgerichtet". Deshalb würden drei Viertel der Veranlagungen auf "fixed income" entfallen (Wertpapiere/Darlehen). 15 Prozent stecken in Immobilien, davon zwei Drittel in den Gemeinnützigen. Die Aktienquote liege bei rund 5 Prozent - nicht höher, weil Aktien mit den Veranlagungsvorschriften Solvency II nur beschränkt vernünftig haltbar seien.

Die VIG wird die Zukunft ihres - über die s Versicherung gehaltenen - Zehntel-Anteils an der s Immo im Lichte der bevorstehenden Fusion von Wiener Städtischer und s Versicherung einer Neubewertung unterziehen, sagte Simhandl, nannte aber keinen Zeithorizont für eine Entscheidung. s-Versicherung-Chef Manfred Rapf meinte zur APA, der gut 10-prozentige Anteil an der s Immo AG habe bei der Fusion der beiden VIG-Konzerngesellschaften "eine andere Bedeutung als für die s Versicherung allein".

Mit der geplanten Erhöhung der Dividende um ein Achtel (von 80 auf 90 Cent je Aktie) steigt die Ausschüttungsquote von 35,6 auf 38,7 Prozent. Die von der VIG seit 2005 verfolgte Dividendenpolitik mit einer Mindestausschüttung von 30 Prozent des Netto-Konzerngewinns nach Minderheiten bleibe weiterhin unangetastet, erklärt der Versicherungskonzern. Auch künftig solle "die Dividende der Ergebnisentwicklung folgen", versicherte VIG-Chefin Stadler. Die Dividendenrendite steigt durch die für 2017 geplante Dividendenerhöhung von zuletzt rund drei Prozent auf 3,5 Prozent.

Die endgültigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2017 und den Geschäftsbericht will die VIG am 18. April veröffentlichen.

( 0337-18, 88 x 88 mm) (Schluss) sp/ivn

 ISIN  AT0000908504
 WEB   http://www.vig.com

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