Verbund holt sich mit Schuldschein 100 Mio. Euro für Netzausbau in OÖ
220-kV-Netz im Abschnitt St. Peter am Hart bis Ernsthofen wird
bis 2021 erneuert - Emissionskosten sollen durch neue digitale
Plattform deutlich sinken
Der börsennotierte Verbund-Konzern will die
Erneuerung eines Hochspannungsnetzes im Oberösterreich durch seine
Netztochter APG mit einem 100-Mio.-Euro-Schuldschein finanzieren.
Die Emission soll erstmals über eine digitale Plattform abgewickelt
werden. "Die Kostenersparnis für uns liegt bei ungefähr 40 Prozent",
sagte Verbund-Finanzchef Peter Kollmann am Montag bei einem
Pressegespräch in Wien.
Das Transaktionsvolumen beträgt 100 Mio. Euro bei einer Laufzeit
von zehn Jahren. Die Verzinsung sei Teil des Preisbildungsprozesses,
der nach Ostern über die Emissionsplattform stattfinden werde,
erklärte Kollmann.
Die Mittel aus dem Schuldschein sollen für die Erneuerung der
"Donauschiene" eingesetzt werden, also des
220-kV-Hochspannungsnetzes für den Abschnitt St. Peter am Hart nach
Ernsthofen in Oberösterreich. In diesem Abschnitt von rund 110 km
Länge wird vor allem Strom vom Donaukraftwerk Aschach und mehreren
Windkraftanlagen eingespeist, der an rund 250.000 Haushalte und
50.000 Unternehmen verteilt wird. Durch die Erneuerung der vor rund
80 Jahren erbauten Hochspannungsleitung sollen die Netzverluste um
rund 70 Prozent reduziert werden. Die geplante Bauzeit beträgt vier
Jahre, von 2018 bis 2021.
Die Abwicklung der Schuldschein-Finanzierung erfolgt gemeinsam
mit der Helaba, der Landesbank Hessen-Thüringen, über die digitale
Plattform "vc trade" des IT-Unternehmens value concepts. "Der
Schuldschein richtet sich erstmal an institutionelle Kunden, also
große Versicherungen, Fonds und Finanzinstitute", sagte Andreas
Petrie, Leiter des Primärmarktgeschäfts bei der Helaba. "Wir werden
jetzt eine überschaubare Anzahl von Investoren ansprechen und werden
diese Investoren auf vc trade freischalten." Ziel sei es, auch
andere Emittenten auf die neue Plattform zu bringen, "das kann
europaweit sein".
Die Emission über die neue Plattform sei "ein Meilenstein für
uns, aber gleichzeitig auch ein Katalysator nicht nur für den
europäischen Markt, sondern für den globalen Bondmarkt", sagte
Kollmann.
Der Verbund werde 2019 eine größere Refinanzierung haben. "Wir
können uns durchaus vorstellen, dass wir nächstes Jahr eine größere
Bond-Emission tätigen."
(Schluss) ivn/gru
ISIN AT0000746409
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