Verbund erzeugte 2017 mehr Strom, Wasserkraft leicht rückläufig
Kräftiges Plus bei thermischer Erzeugung wegen mehr
Engpassmanagement - Umsatz um 4,2 Prozent auf 2,9 Mrd. Euro
gestiegen - BILD GRAFIK
Der Verbund hat im Vorjahr mehr Strom erzeugt. Einer
leicht rückläufigen Produktion aus Wasserkraft standen dabei ein
kräftiger Zuwachs der thermischen Erzeugung im Gaskraftwerk Mellach
sowie ein Plus bei der Windkraft gegenüber, geht aus dem
Geschäftsbericht hervor. Grund für die höhere Wärmekrafterzeugung
war der verstärkte Kraftwerkseinsatz für das Engpassmanagement zur
Stromnetz-Stabilisierung.
Der Umsatz des zu 51 Prozent staatlichen Verbund legte im Vorjahr
um 4,2 Prozent auf 2,913 Mrd. Euro zu.
Erneute Zuwächse gab es bei den Privatkunden. Die Zahl der Strom-
und Gaskunden im Bereich Haushalte, Landwirtschaft und Gewerbe stieg
um 55.000 auf 447.000.
Die Eigenerzeugung erhöhte sich um 2,7 Prozent auf 32.866
Gigawattstunden (GWh). Dabei ging die Erzeugung aus Wasserkraft um
0,4 Prozent auf rund 29.700 GWh zurück. Der Erzeugungskoeffizient
der Laufwasserkraftwerke lag mit 0,99 Prozent um 1 Prozent unter dem
Vergleichswert 2016 und unter dem langjährigen Durchschnitt. Die
Stromproduktion aus Windkraft legte um 14 Prozent auf 952 GWh zu.
Bei der Wärmekrafterzeugung gab es einen deutlichen Zuwachs um
64,8 Prozent auf 2.227 GWh. Dabei stieg die Erzeugung
Gas-Kombikraftwerk Mellach in der Steiermark - bedingt durch den im
Vergleich zum Vorjahr erhöhten Einsatz für das Engpassmanagement -
um 130 Prozent 1.465 GWh. Im Steinkohlekraftwerk Mellach, das vor
der Schließung steht, stieg die Produktion um 7,2 Prozent auf 761
GWh Strom. Die Fernwärmeerzeugung stieg um 3,7 Prozent auf 943 GWh.
Den Stromabsatz erhöhte der Verbund um 6,0 Prozent auf mehr als
58.500 GWh. Die durchschnittlich erzielten Absatzpreise im Bereich
der Eigenerzeugung lagen im Vorjahr mit 30,4 Euro pro Megawattstunde
(MWh) etwas unter dem Wert von 2016 mit 31,0 Euro/MWh.
Der durchschnittliche betriebswirtschaftliche Personalstand des
Verbund betrug 2.819, nach 2.923 Mitarbeitern. Die Nettoverschuldung
sank von 3,2 auf 2,8 Mrd. Euro, der Nettoverschuldungsgrad von 58,3
auf 50,0 Prozent.
Effekte auf das Ergebnis hatten Wertminderungen und
Wertaufholungen bei den Kraftwerken. Die Wertminderungen betrugen
2017 259,1 Mio. Euro (2016: 90,8 Mio. Euro), vor allem wegen der
Wertminderung des Firmenwerts der Kraftwerksgruppe Inn (153,8 Mio.
Euro), der Kraftwerksgruppe Grenzkraftwerke (57,7 Mio. Euro), der
Kraftwerksgruppe Mittlere Salzach (21,4 Mio. Euro) und des
Fernheizkraftwerks Mellach (10,5 Mio. Euro). Im Geschäftsjahr 2016
hatte es Wertminderungen im Wesentlichen bei Windparks in Rumänien,
den Laufwasserkraftwerken Gössendorf und Kalsdorf sowie beim
Gas-Kombikraftwerk Mellach gegeben, das 2017 aber wieder aufgewertet
wurde. " Die Wertaufholungen in Höhe von 78,2 Mio. Euro (2016: 1,0
Mio. Euro) resultierten zur Gänze aus der Wertaufholung des
Gas-Kombikraftwerks Mellach", heißt es im Geschäftsbericht.
( 0303-18, Format 88 x 66 mm)
(Schluss) itz/ivn
ISIN AT0000746409
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