Santander verlängert Vertrag für Ratenkredite bei Kika/Leiner
Um zwei Jahre - "Stehen Kooperationspartner selbstverständlich
zur Seite" - Santander Consumer Bank in Österreich 2017 mit
Gewinnsprung
Wer in Österreich bei großen
Handelsketten, Elektronikläden, Baumärkten oder Möbelhäusern
Einkäufe in Raten abzahlt, macht dies häufig bei der
Österreich-Tochter der spanischen Santander-Bank. 2017 stellte der
Möbelhandel 30 Prozent der Teilzahlungssparte der Santander Consumer
Bank in Österreich. Lutz ist kürzlich zur Konkurrenz (BNP)
abgewandert. Mit Kika/Leiner geht es in die Verlängerung.
Der österreichische Möbelhändler Kika/Leiner ist durch die Krise
bei der südafrikanischen Konzernmutter Steinhoff Ende vorigen Jahres
in Bedrängnis gekommen, hat mittlerweile aber frisches Geld erhalten
und stellt sich mit einem Restrukturierungsprogramm gerade neu auf.
Für die Santander Consumer Bank sei es selbstverständlich gewesen,
dem Partner auch in schlechten Zeiten zur Seite zu stehen, meinte
Santander-Österreich-Chef Olaf Peter Poenisch am Montag. Trotz
dieser schwierigen Phase sei der Vertrag für Teilzahlungskredite mit
Kika/Leiner um zwei Jahre verlängert worden. Die Verträge seien
bereits unterzeichnet.
Die spanische Santander-Gruppe hat in Österreich 2009 dem
US-Konzern General Electric die GE Money Bank abgekauft. Danach
wurde die Bank kräftig umgebaut, in den neun Jahren seit dem
Markteintritt habe man den jährlichen Umsatz (Neukredite) auf 1,54
Mrd. Euro mehr als verdreifacht, hieß es heute. 2017 wuchs der
Umsatz um 8,3 Prozent. Beim Kreditbestand wurde die
2-Milliarden-Schwelle genommen. 2018 sind weitere Zuwächse im Plan.
Zweistellig, um 12,8 Prozent auf 1,25 Mrd. Euro, haben voriges Jahr
die Spareinlagen zugelegt.
Kerngeschäft von Santander in Österreich ist die Auto- und
Warenfinanzierung. Im Schnitt geht es bei Warenfinanzierungen um
1.297 Euro als Kreditbetrag für Ratenzahlungen, also eher um
kleinere Beträge. Unter Vertrag ist Santander Österreich dabei mit
1.085 Händlerpartnern, darunter Mediamarkt, Saturn, Red Zac, EP,
Kika/Leiner, Möbel Ludwig, Rutar, Bauhaus, Obi, Hornbach, Hartlauer,
Interspar oder Intersport. Der Abgang von Lutz hat den Umsatz in der
Teilzahlungssparte 2017 leicht gedrückt. Zum Geschäftsmodell gehören
immer wieder Nullzins-Aktionen, bei Nachfolgefinanzierungen und
Anschlusskrediten sind die Zinsen dann höher. Santander sieht sich
in Österreich zudem weiterhin als größter herstellerunabhängiger
Auto- und Motorradfinanzierer, Hauptform: Leasing. Zur Zeit laufen
Verhandlungen für neue Kfz-Kunden.
Das Kreditrisiko ist voriges Jahr gesunken. 4,1 Prozent der
Kredite waren notleidend. Ins Einlagengeschäft (online) ist
Santander 2013 eingestiegen. Wertpapier- oder Immo-Geschäfte will
sie hierzulande nicht anbieten. Die Bank hat in Österreich eine
Vollbanklizenz und ist in der Einlagensicherung. Für 2017 wurde ein
Nettogewinn von 40,9 Mio. Euro berichtet, ein Zuwachs um 25 Prozent.
Vorstandschef Poenisch zeigte sich damit "hoch zufrieden". Es gibt
30 Filialen im Land. Sie werden schrittweise modernisiert, für
einzelne Filialen könnten größere Standorte gefunden werden.
(Schluss) rf/tsk
ISIN ES0113900J37
WEB http://www.santander.com/