Bene-Eigentümer kaufen hali - Experte: Wettbewerbsrechtlich schwierig
Kreutzer: Bene, Neudörfler, hali und Svoboda haben Marktanteil
von knapp 50% - Bene/Neudörfler verwiesen auf CSIL-Daten, die
nur 25% ergeben - hali beziffert Marktanteil mit 15,6%
Die Übernahme des
heimischen Büromöbel-Marktführers hali durch die BGO Holding -
Mutter der Nummer 2 und 3 Bene/Neudörfler - wird die
Wettbewerbsbehörde in den nächsten Wochen beschäftigen. "Es wird
sehr schwierig", so Andreas Kreutzer vom Marktforscher Kreutzer
Fischer & Partner zur APA. Am Vormittag hatte BGO den hali-Zukauf
und eine Kaufoption für den insolventen Hersteller Svoboda
verkündet.
Die Wettbewerbshüter werden die Marktsituation am heimischen
Büromöbelmarkt nun genau unter die Lupe nehmen. Die Höhe der
Marktkonzentration ist umstritten.
Die BGO Holding des Investors Erhard F. Grossnigg und von
Ex-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein verweist auf Zahlen des
Marktforscher CSIL "The European Market for Office Furniture" (Juni
2017), nachdem der Marktanteil von hali, Bene, Neudörfler und
Svoboda am Büromöbelmarkt in Österreich nur bei 24,8 Prozent liegt.
Der Marktforscher Kreutzer Fischer & Partner veröffentlichte im
Jahr 2016 eine Branchenbericht, nachdem die vier großen
Büromöbelhersteller in Österreich (hali, Bene, Neudörfler, Svoboda)
auf einen Anteil von knapp 50 Prozent kommen. Der fünftgrößte
heimische Anbieter Wiesner-Hager kam damals inklusive Bürostühle auf
einen Marktanteil von sieben Prozent und Blaha Büromöbel auf sechs
Prozent.
In den Kreutzer-Fischer-Daten würden die Umsätze der Tischler und
der Möbelhäuser nicht erfasst und außerdem seien Marktgrößen
einerseits zu Werkspreisen und andererseits zu Endkundenpreisen
beziffert worden, hieß es von der BGO Holding zur APA. Der
Marktforscher Kreutzer Fischer & Partner widerspricht dieser
Darstellung: Tischler, Ikea und Versand- sowie Onlinehandel seien in
den Marktdaten enthalten. Der Möbelhandel - etwa XXXLutz und
Leiner/Lutz - seien nicht enthalten, weil dort keine professionellen
Büromöbel verkauft werden, so Andreas Kreutzer zur APA. Nachdem
Büromöbel von den Herstellern direkt vermarktet werden, seien der
Werkspreis und der Endkundenpreis gleich hoch, erklärte der
Marktforscher.
Auf der Unternehmenswebsite verweist hali derzeit auf seinen
Marktanteil: Nummer 1 am österreichischen Büromöbel-Herstellermarkt
mit 15,6 % Marktanteil (kfp 2017).
Im Jahr 2016 beschäftigte der niederösterreichische
Büromöbelhersteller Bene mit Sitz in Waidhofen an der Ybbs 746
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und erzielte einen Umsatz von rund
151 Mio. Euro. Die Neudoerfler Office Systems GmbH mit Sitz in
Neudörfl an der Leitha (Burgenland) hatte im Geschäftsjahr 2016
insgesamt 269 Mitarbeiter und erreichte einen Umsatz von rund 44
Mio. Euro. Der oberösterreichische Hersteller hali erwirtschaftete
mit 230 Mitarbeitern einen Erlös von rund 45 Mio. Euro. Aktuelle
Zahlen liegen derzeit noch nicht vor.
(Schluss) cri/kan
ISIN AT00000BENE6
WEB http://www.bene.com
http://www.neudoerfler.com