SBO-Chef Grohmann: Der Umschwung ist da
EBIT drehte 2017 auf 25 Mio. Euro ins Plus, Auftragseingänge
verdoppelt - "Das Minus unterm Strich wird man im ersten
Quartal nicht mehr sehen" - SBO profitiert von neuen
US-Steuergesetzen
Der im ATX der Wiener Börse notierte
Ölfeldausrüster SBO hat 2017 mit einem deutlichen Umsatzsprung
operativ die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. "Wir sind aus
einem sehr tiefen Tal gekommen", sagte Vorstandschef Gerald Grohmann
am Dienstag im Gespräch mit der APA. Das Betriebsergebnis (EBIT)
drehte mit 25 Mio. Euro ins Plus, das Ergebnis vor Steuern war aber
noch mit -70 Mio. Euro negativ.
"Das Minus unterm Strich wird man im ersten Quartal nicht mehr
sehen", sagte Grohmann, es sei auf einen Einmaleffekt
zurückzuführen. Die vor eineinhalb Jahren erworbene US-Tochter
Downhole Technology, an der die Schoeller-Bleckmann Oilfield
Equipment AG (SBO) 68 Prozent hält, habe sich wesentlich besser
entwickelt als erwartet, damit sei der Wert des Unternehmens
gestiegen und die Anteile der Minderheitsgesellschafter, die man
künftig noch zukaufen will, hätten sich auch verteuert. "Dafür
mussten wir eine bilanzielle Vorsorge treffen, die aber jetzt nicht
zahlungswirksam ist." Kleinere Korrekturen seien hier auf in Zukunft
noch möglich, "aber der Löwenanteil ist verdaut".
In der Bilanz schlage sich das jetzt "mit einem fetten Minus"
nieder, ohne Berücksichtigung von Optionsbewertungen habe das
Ergebnis vor Steuern aber 17 Mio. Euro betragen, das vergleichbare
Ergebnis des Vorjahres -62,3 Mio. Euro. Wesentlich sei, dass man
operativ den Turnaround geschafft habe, mit einer Verdoppelung des
Auftragseingangs auf 340 Mio. Euro und einem Umsatzplus von 76
Prozent auf 322 Mio. Euro, wie aus den heute (Dienstag)
veröffentlichten vorläufigen Zahlen hervorgeht. Das endgültige
Ergebnis will SBO am 21. März präsentieren.
Wann und wie viele weitere Anteile an der Downhole Technology
zugekauft werden, "das ist noch offen. Das hängt sowohl von uns als
auch von den Minderheitsgesellschaftern ab. Frühestens dürfen wir
kaufen oder sie verkaufen am 1. April 2019." Möglicherweise werde
man das aber auch erst 2020 oder 2021 tun.
Das Schlussquartal sei noch etwas besser verlaufen als das
Vorquartal, berichtete Grohmann, 94,4 Mio. Euro des Jahresumsatzes
habe man im letzten Jahresviertel erzielt, nach 92 Mio. Euro im
dritten Quartal. "Im Vergleich zum All-Time-High von rund 500 Mio.
Euro Jahresumsatz haben wir noch etwas Luft."
Vom Ölpreisanstieg hat SBO profitiert, allerdings sei hier der
Zusammenhang nicht so direkt wie bei den Ölförderern, sondern der
Effekt stelle sich zeitlich verzögert ein und hänge von der
Investitionsbereitschaft der Förderunternehmen ab, erklärte
Grohmann. "Ins Jahr 2018 starten wir mit Rückenwind aufgrund des
Ölpreises und auch der neuen US-Steuergesetzgebung. Da wir viele
Produktionsgesellschaften in den USA haben, werden wir auch davon
profitieren." Die Belegschaft habe man im Laufe des vergangenen
Jahres bereits um 200 Leute auf zuletzt 1.426 Mitarbeiter
aufgestockt.
Aufgrund der positiven operativen Entwicklung des Unternehmens
und des vorherrschenden Marktumfeldes werde man wie bereits
angekündigt für das Jahr 2017 eine Dividende von 50 Cent pro Aktie
vorschlagen.
Der Kurs der SBO-Aktie hat nach den heute veröffentlichten Zahlen
leicht um 0,33 Prozent auf 89,75 Euro nachgegeben. Im Jahresabstand
hat die Aktie um rund 9 Prozent an Wert gewonnen, während der ATX um
30 Prozent zugelegt hat.
(Schluss) ivn/sp
ISIN AT0000946652
WEB http://www.sbo.co.at